Eine Jury in Marburg hat nun das Unwort des Jahres 2024 verkündet. Seit 1991 findet jährlich die Kür dieses Wortes statt. Das Kriterium dafür ist, dass es in seiner Formulierung gegen Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstößt, gesellschaftliche Gruppen diskriminiert, euphemistisch, verschleiernd oder irreführend ist. Im vergangenen Jahr 2023 entschied sich die Jury für das Wort „Remigration“. Mehr als 2800 Vorschläge gingen dafür ein, erneut deutlich mehr als im Vorjahr. Wie häufig ein Begriff vorgeschlagen wurde, spielt bei der Entscheidung keine Rolle.
Unwort des Jahres 2024: Jury kürt „Biodeutsch“
Die Sprachwissenschaftler und Journalisten entschieden sich für „Biodeutsch“ als Unwort des Jahres. „Der Ausdruck ‚biodeutsch‘ wurde im Jahr 2024 im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch und insbesondere in den Sozialen Medien verstärkt verwendet, um Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren“, hieß es in der Begründung der Jury.
Ursprünglich sei der Ausdruck ironisch als satirischer Ausdruck verwendet worden, der mit dem Bio-Siegel als Güte-Siegel für ökologischen Anbau spielte .„Biodeutsch“ stehe in einer Reihe mit weiteren Wörtern wie „Passdeutsche“ oder „echte Deutsche“, die dazu dienten, Menschengruppen, die vor dem Gesetz gleich sind, ungleiche Eigenschaften zuzuschreiben und sie somit hierarchisch zu klassifizieren, so die Marburger Jury.
Aktion „Unwort des Jahres“ soll für angemessenen Sprachgebrauch sensibilisieren
Unter den für 2024 eingesandten Vorschlägen waren etwa Begriffe wie „Sondervermögen“, der im Zusammenhang mit den 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr verwendet wird, sowie „kriegstüchtig“, der bereits bei der Wahl zum „Wort des Jahres“ der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden Anfang Dezember auf dem dritten Platz gelandet war. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte den Begriff beim Dringen auf mehr Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr verwendet. Ziel der sprachkritischen Aktion ist es, für einen angemessenen Sprachgebrauch zu sensibilisieren. (mit dpa)
Prima! So macht man Begriffe erst richtig bekannt. Ich habe dieses Adjektiv vor 5 Minuten zumn ersten mal gelesen. Im übrigen finde ich diese verschiedenen Wortauswahlen einen Schmarrn. Die sollten lieber Schlaglöcher in den Strassen reaprieren wie Rod Stewart - das wäre ein echter Mehrwert für die Allgemeinheit.
Ich hätte "Schwachkopf" gewählt, da weiss jeder sofort, wer gemeint ist................................
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