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Stephanie Stumph über das Ende von „Stubbe“: kein Abschiedsschmerz und neue Pläne

Interview

Stephanie Stumph zum Ende von „Stubbe“: „Ich verspüre keinen Abschiedsschmerz“

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    Ein eingespieltes Duo: Den Erfolg der „Stubbe“-Reihe machte auch aus, dass mit Wolfgang und Stephanie Stumph Vater und Tochter vor der Kamera standen.
    Ein eingespieltes Duo: Den Erfolg der „Stubbe“-Reihe machte auch aus, dass mit Wolfgang und Stephanie Stumph Vater und Tochter vor der Kamera standen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

    Frau Stumph, 30 Jahre ist es her, seit die erste Film-Klappe zur beliebten „Stubbe“-Reihe Ihres Vaters geschlagen wurde. Nun endet sie mit dem neuen Film „Familie in Gefahr“. Verspüren Sie Abschiedsschmerz?
    STEPHANIE STUMPH: Bis zum heutigen Tag verspüre ich keinen Abschiedsschmerz. Ich hatte ja nun lange genug Zeit, mich darauf vorzubereiten. Für mich persönlich ist die Serie bereits viel früher zu Ende gegangen. Die sogenannten Specials waren Bonus. Und so finde ich es gut, wie es ist. Denn ich bin ein großer Fan von neuen Geschichten.

    Gab es einen speziellen Grund für das Ende?
    STUMPH: Das hat vor allem mein Vater so entschieden. Den drängt es übrigens auch nach Neuem. Außerdem ist es besser aufzuhören, bevor man anfängt, die Zuschauer zu langweilen.

    Weiß ihr Vater schon, ob er weitermacht?
    STUMPH: Ja, der dreht weiter, unterschiedliche andere Sachen. Und er freut sich darauf, auch mal nur Schauspieler zu sein und nicht auch als Mitproduzent so stark in der Verantwortung zu stehen.

    Meistens gibt es bei erfolgreichen Formaten doch noch einen Nachschlag.
    STUMPH: Nee, da kommt ganz sicher nichts mehr.

    Sie sind gerade öffentlich sehr präsent. Sie haben beispielsweise den Opernball in Dresden moderiert.
     STUMPH: Der Opernball war super! Ich habe das jetzt mit Tom Wlaschiha zum zweiten Mal gemacht.

    Wie wird man Opernball-Moderatorin?
    STUMPH: Gute Frage. Ich habe das große Glück, dass ich Dresdnerin bin. Wenn also sächsisch besetzt wird, liege ich da nicht ganz weit hinten. Außerdem moderiere ich seit fünf Jahren das ZDF-Adventskonzert, und dann waren da auch noch viele, viele Sendungen „Riverboat“ und „Privatkonzert“ im MDR.

    Wie bekommen Sie das alles mit Ihrem kleinen Sohn unter einen Hut?
    STUMPH: Keine Ahnung. Aber dafür braucht man gute Nerven, viel Disziplin und eine gefestigte Struktur. Trotzdem klappt es nicht immer. Im Zweifel geht der Kleine vor.

    Sie haben ja auch eine Rolle in „Der Alte“.
    STUMPH: Das ist für mich auch Familie. Es ist ein Geschenk, eine durchgehende Rolle in einer erfolgreichen Produktion zu haben. Die Zeit vergeht, ich bin da mittlerweile auch schon im zehnten Jahr.

    Wie oft dreht man da?
    STUMPH: Na, wir drehen acht Folgen im Jahr, und dafür sind wir vier mal fünf Wochen gemeinsam unterwegs. Das heißt: Wir verbringen 20 Wochen lang Zeit miteinander. So oft sehen manche ihre Familie nicht.

    Was gefällt Ihnen an dieser Rolle besonders?
    STUMPH: Mir gefällt die Direktheit und die Unangepasstheit der Annabell Lorenz, die Dinge ausspricht, die andere nicht sagen. Auch dieses Ins-Fettnäpfchen-treten gefällt mir.

    Privat auch?
    STUMPH: Nein, aber ich spiele es gerne.

    Kürzlich hat mir ein Kind eines prominenten Vaters gesagt, es wolle sich emanzipieren und nicht in die Fußstapfen des Vaters treten. Statt ins Showgeschäft zu gehen, ist die Frau Mathematikerin geworden. Haben Sie auch mal überlegt, etwas ganz anderes anzufangen?
    STUMPH: Nicht wirklich. Zur Mathematikerin würde es nicht reichen. Ich bin mit drei Jahren schon in den Chor gekommen, hatte Gitarren- und Klavierunterricht. Da stand ich dann schon früh auf der Bühne und mein Interesse für einen künstlerischen Beruf wurde gelegt.

    Sie haben kürzlich gesagt, von Ihrem Vater hätten Sie bei den gemeinsamen Produktionen Geduld und Gelassenheit gelernt …
    STUMPH: … na ja, ich bin sozusagen noch im Prozess.

    Und Sie haben von ihm offenbar gelernt, dass man sich nicht durch Erfolg definiert. Wodurch definieren Sie sich?
    STUMPH: Durch meine Charaktereigenschaften. Die sind nicht alle super, aber die meisten Menschen kommen mit mir klar. Ich versuche, so empathisch wie möglich zu sein, wobei ich dieses Modewort eigentlich nicht mehr hören kann. Auch Humor ist wichtig. Und ich versuche, eine gute Partnerin und Mutter zu sein. Das ist wichtiger, als eine gute Schauspielerin zu sein.

    Wenn man Sie vor die Wahl stellen würde, künftig nur mehr ein Fach bedienen zu dürfen: Schauspiel, Moderation oder Musik. Wofür würden Sie sich entscheiden?
    STUMPH: Wenn ich noch mal die Chance hätte, frisch durchzustarten, dann würde ich mich für die Musik entscheiden. Das ist für mich noch so ein unerforschtes Gebiet. Der Prozess, Musik zu entwickeln, gefällt mir gut. Denn da hat man die Zügel im Gegensatz zum Film bis zum letzten Takt in der Hand.

    Sie sind ja Diplom-Schauspielerin. Reizt es Sie nicht, mal wieder Bühnenluft im Theater zu schnuppern?
    STUMPH: Es wäre schon schön, wenn ich öfter ins Theater käme, um die Kollegen anzuschauen. Grundsätzlich kann ich mir Theater schon vorstellen, allerdings habe ich aktuell schlichtweg nicht genügend Zeit dafür.

    Sie leben mit ihrem Freund und ihrem dreijährigen Sohn zusammen. Für Hochzeit sei bislang keine Zeit gewesen, haben Sie immer wieder gesagt. Gilt das noch?
    STUMPH: Ich sag‘s mal so: Ich hatte beim Opernball erst die Gelegenheit, zwei wunderschöne weiße Kleider zu tragen. Darum habe ich in dieser Hinsicht keinerlei Nachholbedarf.

    Zur Person

    Stephanie Stumph, 1984 in Dresden geboren, ist die Tochter des Schauspielers Wolfgang Stumph und dessen Frau Christine. „Stubbe – Familie in Gefahr“ läuft am Samstag, 22. Februar, um 20.15 Uhr im ZDF.

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