
Für Österreichs Jägerchef sind Wölfe und Bären "tickende Zeitbomben"

Der oberste Jäger Österreichs Anton Larcher warnt vor der Ausbreitung von Bären und Wölfen. Warum die Tiere seiner Meinung nach hier nichts verloren haben.
Bären und Wölfe, die in den Alpen unterwegs sind, nennt der österreichische Landesjägermeister Anton Larcher "tickende Zeitbomben". Menschen seien dauerhaft in Gefahr, wenn Bär und Wolf zurückgeholt werden, sagte er gegenüber der österreichischen Presseagentur APA.
Das Thema kam erneut auf, weil am Sonntag im Salzburger Land ein Wolf neun Schafe gerissen hatte. Der Ort, an dem die toten Schafe gemeldet wurden, liegt nur wenige Kilometer von der Bayerischen Grenze entfernt, in der Nähe des Königssees.
Bären und Wölfe lösen Diskussionen in Österreich und Deutschland aus
Einzelne Bären und Wölfe waren in den vergangenen Jahren immer wieder in den Alpen zwischen Österreich und Deutschland unterwegs. Erst Ende Mai sahen Wanderer im Hintersteiner Tal einen Bären. Vor drei Jahren hatte sich ein Wolf längere Zeit in den Allgäuer Alpen angesiedelt. Er strich ein Jahr lang zwischen dem Oberallgäu und dem österreichischen Vorarlberg herum, wurde aber inzwischen schon seit zwei Jahren nicht mehr im Allgäu gesehen.
Bären und Wölfe lösten zuletzt immer wieder heftige Diskussionen aus. Während Naturschützer sich freuen, dass die Tiere, die auf der roten Liste gefährdeter Arten stehen, sich wieder in der Region ansiedeln, beklagen Landwirte getötete Schafe und Ziegen.
Österreichs Jägerchef: Bären und Wölfe haben in Mitteleuropa nichts verloren
Laut Jägerchef Anton Larcher haben Wölfe und Bären in Mitteleuropa nichts verloren. „Die Räume sind zu klein, die Rückzugsgebiete fehlen", sagt er. Derzeit leben in den Alpen etwa 80 Braunbären, ein Großteil davon in Italien, etwa zehn in Slowenien. Einzelne Tiere wandern von diesen Ländern immer wieder nach Österreich, in die Schweiz oder nach Deutschland.
Wölfe gibt es mehr als Bären. Mehr als 300 Wolfsrudel mit jeweils etwa fünf Tieren wurden in den Alpen im Jahr 2022 gezählt. Einzelne Wölfe wandern immer wieder durch die österreichischen und deutschen Gebiete der Alpen, eine feste Population gibt es hier jedoch nicht.
Anton Larcher warnt vor einer weiteren Ausbreitung. Er befürchtet, dass es "nicht bei Schafen und Rindern bleiben wird, sondern Menschen direkt und dauerhaft in Gefahr sind, wenn Bär und Wolf zurück geholt werden und sich vollkommen unkontrolliert vermehren." Langfristig dürfe es in Mitteleuropa für Raubtiere keine Zukunft geben, sagt der oberste Jäger Österreichs.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die typische Meinung eines Jägers, der u.a. Wölfe und Bären als Konkurrenz für die Jägerklientel betrachtet. Ohne Einschränkung werden hier Bär und Wolf als gleich bedrohlich für die Tierwelt und Menschen eingestuft, was grundsätzlich nicht der Wahrheit entspricht. Während die Begegnung mit einem Bären sicherlich gefährlich und als bedrohlich einzustufen, sind Wölfe gegenüber Menschen sehr scheu- allenfalls neugierige Jungtiere nähern sich menschlichen Siedlungen. Und es ist durchaus zumutbar dass insb Schafbauern und Ziegenhalter (zumeist im Nebenerwerb und als Hobby) Schutzmasnahmen ergreifen müssen gegen Wölfe, aber zu dieser Mehrarbeit nicht bereit sind. Und Großtiere wie Rinder und Pferde sind weniger gefährdet durch Wölfe. Aber eben Tiere einfach im Sommer unbeaufsichtigt auf die Alm zu treiben und nur sporadisch zu schauen, wo sie denn sind- reicht halt nicht.