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Frau stirbt beim Bergsteigen: Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Tödliche Tour

Frau stirbt beim Bergsteigen: Ermittlungen gegen Partner wegen fahrlässiger Tötung

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    Blick auf Österreichs höchsten Berg: Der Großglockner ist majestätisch, aber auch riskant bei Ausflügen ins Hochgebirge.
    Blick auf Österreichs höchsten Berg: Der Großglockner ist majestätisch, aber auch riskant bei Ausflügen ins Hochgebirge. Foto: Beate Schleep, dpa (Archivbild)

    Am Wochenende endete eine alpine Hochtour am Großglockner tödlich: Eine 33-Jährige aus Österreich erfror rund 50 Meter unter dem Gipfel, nachdem sie die Kräfte verlassen hatten. Ihr 36-jähriger Partner hatte noch versucht, Hilfe zu holen, doch die Retter schafften es nicht mehr rechtzeitig.

    Während der tragische Erfrierungstod der Österreicherin die Alpenrepublik schockt, ermitteln Polizei und Justiz gegen den Freund, der seine Partnerin unvermittelt alleine ließ. Laut Kronen-Zeitung kannte der Salzburger am Großglockner nahezu „jeden Stein“ und es tun sich mehrere Fragen auf, die aktuell offenbar unbeantwortet bleiben.

    Tod auf dem Großglockner: Erschöpfte Bergsteigerin erfriert

    Das Paar war am frühen Samstagmorgen kurz vor 7 Uhr aufgebrochen, um den Gipfel über den Stüdlgrat zu erklimmen und anschließend über den Kleinglockner abzusteigen. Doch die Tour wurde nach etlichen Stunden zum Albtraum: Konditionelle und technische Schwierigkeiten verzögerten den Fortschritt.

    Selbst als abends die Dunkelheit hereinbrach, setzte das Bergsteiger-Duo die Tour fort. Gegen Mitternacht, wenige Meter vor dem Zwischenziel, konnte die Frau aufgrund von Kälte und Erschöpfung nicht mehr weiter. Ihr Freund entschied sich, alleine zur nahegelegenen Schutzhütte Adlersruhe abzusteigen, um einen Notruf abzusetzen. Währenddessen blieb das spätere Todesopfer alleine in der eisigen Kälte des Großglockners zurück.

    Tödliche Bergtour in Österreich aufgrund von fatalem Fehler

    Dabei steht die Polizei laut einem Bericht von Heute.at vor mehreren Ungereimtheiten:

    • Trotz einbrechender Dunkelheit, Sturm und Erschöpfung kehrte das Paar nicht um, obwohl es dazu die Gelegenheit gab
    • Bereits um 20.15 Uhr wunderten sich andere Bergsteiger über Licht, das vom Grat ausgesendet wurde. Daraufhin machte sich die alpine Polizei auf den Weg, konnte das Duo jedoch nicht finden. Auch ein ausgesandter Hubschrauber leuchtete unter schwierigen Bedingungen die Bergregion aus, ohne Erkenntnis.
    • Gegen Mitternacht ging es für die spätere Tote nicht weiter, später bat sie den Angaben zufolge ihren Freund darum, Hilfe zu holen.
    • Gegen 3.40 Uhr kam der laut Kronen-Zeitung passionierte und erfahrene Alpinist schließlich an der Erzherzog-Johann-Hütte an.

    Wesentlich ist für die Polizei den Berichten zufolge auch die Frage, warum der Mann nicht bei der Frau blieb und telefonisch die Einsatzkräfte verständigte. Am Handyempfang und am Akku lag es offenbar nicht, da diese beiden Faktoren stabil waren.

    Riskantes Hochgebirge: Hunderte Todesopfer am Großglockner

    Noch in der Nacht machte sich die Bergrettung Kals gemeinsam mit Alpinpolizisten auf den Weg. Um 10.10 Uhr erreichten die Retter schließlich die 33-Jährige – und konnten nur noch ihren Tod feststellen. Ein Arzt diagnostizierte Erfrieren als Todesursache, warum das Opfer in den Bergen ihr Leben verlor. Die Leiche wurde schließlich ins Tal gebracht.

    Der Großglockner ist mit 3800 Metern der höchste Berg Österreichs. Insgesamt haben in den vergangenen Jahrzehnten bereits Hunderte Menschen alleine an diesem Berg ihr Leben verloren. Wie die Plattform Dolomitenstadt berichtet, starben bis 2021 offiziell 446 Menschen am Großglockner.

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