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Tourismus
05.01.2022

Mehr Unfälle und mehr Tote in den bayerischen Alpen

Lawinenübung des Alpinen Einsatzzuges der Polizei und Bergwacht 2018 in Oberaudorf.
Foto: Matthias Balk/dpa

Viele Deutsche verzichteten in der Pandemie auf Flugreisen und oft auch auf die Fahrt über die Grenze nach Österreich - das hieß im Jahr 2021: Mehr Bergtote und höhere Unfallzahlen in den bayerischen Alpen.

Volle Parkplätze, Stop-and-go auf den Straßen, Müll und andere Hinterlassenschaften in Wiesen und Wäldern - der Ansturm auf die bayerischen Alpen hat in der Pandemie neue Rekorde erreicht. Das bekommen auch die Rettungskräfte zu spüren.

Die Zahl der Unfälle stieg 2021 nach Daten der Bergwacht Bayern auf einen Höchststand. Im Sommer mussten die Bergretter 3650 Mal ausrücken, rund 250 mehr als im Vorjahr und 800 mehr als noch 2017 (knapp 2840 Einsätze).

Hoher Nutzungsdruck in den Bergen

"Die Vielzahl der Menschen im Gebirge ist wohl der wesentliche Grund für die Steigerung der Einsätze", sagt Bergwachtsprecher Roland Ampenberger. "Der Zuspruch zur Aktivität im Freien auf dem Hintergrund der Infektionsgefahr, die eingeschränkten Möglichkeiten für andere Sportarten und die Reiseerschwernisse führten auch in diesem Sommer zu einem sehr hohen Nutzungsdruck."

Auch Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV) spricht von einem "sehr großen Druck auf die bayerischen Alpen". "Die Leute fahren nicht weit weg, sie bleiben lieber daheim." Teils waren Grenzen geschlossen, teils gab es Reisebeschränkungen oder komplizierte Regelungen. So kumulierten sich offenbar nicht nur Ausflügler und Wohnmobile in Oberbayern, sondern auch Unfälle.

Obwohl Bergsport im Trend liegt und deshalb die Unfälle seit Jahren stetig zunehmen, zeigte der Blick nach Österreich und Tirol im Sommer leicht gesunkene Zahlen. Von Anfang Mai bis Anfang Oktober seien in Österreichs Bergen gut 3860 Menschen in Unfälle verwickelt gewesen, 200 weniger als im Vorjahr, schreibt das österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit. Das könne unterschiedliche Gründe haben, hieß es allerdings; etwa auch das Wetter.

Doch die Zahl der Bergtoten ist markant: Während sie in Österreich und Tirol im Gesamtjahr 2021 sank, stieg sie in Oberbayern rapide. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd zählte von Berchtesgaden bis zur Zugspitze 50 Todesfälle - im Vorjahr waren es 34.

Der Berchtesgadener Polizeibergführer Jörg Fegg kennt den Ansturm auf seine Heimat seit Jahren - doch 2021 hat selbst ihn überrascht. "Mit der Aufhebung des Lockdown hat es mit den Skitouren angefangen. Wir sind überrannt worden in dem kleinen Talkessel, weil man nicht nach Österreich durfte. Das hat sich im Sommer fortgesetzt." Es gab Megastaus. "In den Restaurants alles voll, die Parkplätze voll", oft mit Campern. Bis zu 200 hätten teils am Königsseeparkplatz gestanden.

Allein in den Berchtesgadener Bergen gab es 18 tödliche Unfälle, sonst seien es 10 oder 12, sagt der Polizeibergführer. "18 Tote nur bei uns - für uns war es ein Wahnsinn." Vier Menschen starben am Watzmann (2713 Meter).

Oft regiert Unvernunft und Leichtsinn

"Groß und mächtig, schicksalsträchtig", besang Wolfgang Ambros den berühmten Berg. Doch mehr als das Schicksal dürfte - neben der hohen Zahl von teils mehreren hundert Bergsteigern am Tag - mangelnde Erfahrung Unfälle mitbegründen. "Die alpine Basisausbildung fehlt oft", sagt Fegg.

Einen tödlichen Absturz gab es am Watzmann, weil sich Kletterer gleich zu Beginn verstiegen hatten. Sie hatten sich aufs GPS verlassen. Das macht in der Vertikale aber wenig Sinn. Oft regiere Unvernunft, sagt Fegg. "Wir sehen oft haarsträubende Dinge." Etwa Eltern mit dem Nachwuchs in der Kraxe auf schwierigen Klettersteigen.

Die meisten Unfälle geschehen beim Wandern, gefolgt vom Moutainbiken. Das E-Bike hat auch weniger trainierten Sportlern zuvor unerreichbare Regionen erschlossen. Nach Stürzen und Stolpern zählen Herz-Kreislauf-Probleme zu den häufigsten Ursachen für Todesfälle.

Polizeibergführer kommen bei tödlichen Unfällen zum Einsatz oder wenn Fahrlässigkeit im Spiel gewesen sein könnte. Bei gutem Bergwetter häufen sich die Einsätze. Im September suchten die Beamten nach einer Berlinerin, die zu einer Hüttentour im Steinernen Meer aufbrach und nie auf einer Hütte ankam, als der nächste Norruf einging: In steilem Gelände am Watzmann hatte ein Bergsteiger einen Toten entdeckt.

Wie sich Tage später herausstellte, handelte es sich um einen jungen Argentinier auf Rucksack-Tour durch Europa. "Ich vermute, dass er bei nicht idealem Wetter oben war und in die falsche Richtung abgestiegen ist", sagt Fegg. Wahrscheinlich habe er sich im Nebel gedreht "und dann nicht mehr gewusst, wo er herkam".

2022 könnte unfallträchtig werden: Anders als im Vorjahr laufen die Skilifte. Todesfälle sind auf der Piste selten, Unfälle aber häufig. Der ausgefallene Skiwinter hatte in Oberbayern und im Allgäu aufs ganze Jahr gesehen für insgesamt niedrigere Unfallzahlen gesorgt.

"An Bergunfällen zählen wir bisher 50, nach 96 im Vorjahr", berichtet Holger Stabik, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten. "Besonders auffällig ist der Rückgang bei der Zahl der Pisten- und Rodelunfälle." 44 derartige Unfälle nahmen die Beamten noch 2020 auf. Im Jahr 2021 stand die Zahl trotz schneereicher Wintermonate bis weit ins Frühjahr kurz vor Weihnachten bei Null.

© dpa-infocom, dpa:220105-99-594444/4 (dpa)

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