Verkehrspolizist zu sein ist langweilig? Ach was! In Tschechien kontrolliert man jetzt mit einem Ferrari.
Ihr Revier ist die Autobahn. Ihr Tempo ist mörderisch. Ihre Gegner: Autoschieber, Mörder und Erpresser. Einsatz rund um die Uhr, für die Männer von "Cobra..." Schon gut, schon gut. Der Highway-Krimi von RTL schrammt leicht an der Wirklichkeit vorbei.
Viele Bundesländer haben noch nicht mal eine eigene Autobahnpolizei. Und im Einsatzbericht deutscher Asphaltsheriffs steht eher selten etwas von Überschlägen, Explosionen und 50 verfeuerten Neun-Millimeter-Patronen. Stattdessen sollen sie Unfälle am Autobahnkreuz Schweinfurt-Werneck sichern, Linksspurleichtfüße kontrollieren oder Lkw-Fahrer wecken, die auf der A93 im Rückstau der Blockabfertigung eingenickt sind (passiert wirklich!).
Aber klar, das Revier der Verkehrspolizei ist auch das Mutterland der Pferdestärken. Und ihr Tempo vielleicht nicht mörderisch, aber doch zackig, dank BMW und Mercedes. In Frankreich hingegen fahnden sie mit Renault, in Schweden mit Volvo, und in Tschechien, klar, mit Skoda. Letztere haben erkannt, dass man damit leider ziemlich oft ins Auspuffrohr schaut – und deshalb aufgerüstet: Ferrari 458 Italia, 570 PS, bis zu 326 km/h schnell, Listenpreis 200.000 Euro.
In Deutschland fährt die Verkehrspolizei BMW, in Schweden Volvo. Und in Tschechien bald Ferrari
Zehn Jahre lang stand das beschlagnahmte Modell in der Asservatengarage. Jetzt soll es Tuner und Fahrzeugdiebe schnappen und schimmert schon in Blau-Gelb-Silber statt in Ferrarirot, was in Italien sicher ein eigener Straftatbestand ist. Dort schwören die Carabinieri ja schon länger auf ihre Lamborghinis, also eigentlich nur noch auf einen. Denn der allererste steht inzwischen im Museum. Den zweiten fuhren Polizisten schrottreif. Das klingt nach "Alarm für Cobra 11", relativiert sich aber, wenn man weiß, wofür das neueste Modell hauptsächlich eingesetzt wird: als Eiltransport für Spenderorgane.
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