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Übergriffe
13.05.2022

Dutzende Frauen berichten von sexueller Belästigung durch italienische Gebirgsjäger

Die Alpini und ihre Ehemaligen treffen sich jedes Jahr – nicht immer verläuft alles friedlich.
Foto: Manuel Romano, /Getty Images (Symbolbild)

Dutzende Frauen berichten von Übergriffen beim Treffen der italienischen „Alpini“ in Rimini. Besonders schlimm: Die Vorfälle kommen nicht überraschend.

Vier Tage lang feierten die italienischen Gebirgsjäger bei ihrem Jahrestreffen in Rimini. Höhepunkt war das vergangene Wochenende mit Paraden und nächtlichen Parties in der Adria-Stadt. 90.000 „Alpini“ hatten sich versammelt, insgesamt sollen den Veranstaltern zufolge bis zu 450.000 Menschen beim Jahrestreffen dabei gewesen sein. Nach Berichten italienischer Medien sind die Feierlichkeiten der Infanterieeinheit des Heeres, der Ehemaligen und ihrer Angehörigen teilweise ausgeartet.

Dutzende Frauen berichten von sexueller Belästigung, verbalen und körperlichen Übergriffen. Allein die Frauenbewegung „Non una di meno“ hat mehr als 200 Zeugenaussagen von weiblichen Opfern dokumentiert, die am Wochenende in Rimini von Gebirgsjägern belästigt wurden. Bislang erstatteten zwei Frauen Anzeige. „Wenn es in dieser Angelegenheit etwas Positives gibt, dann ist es die Tatsache, dass zahlreiche Frauen sich endlich zu Wort gemeldet und den Mut gefunden haben, diese Verhaltensweisen beim Namen zu nennen“, heißt es auf der Facebook-Seite von „Non una di meno“ (Nicht eine weniger). Die Kultur Italiens basiere „immer noch weitgehend auf einem patriarchalischen Grundgerüst“, das sich in den Ereignissen von Rimini gezeigt habe.

Der Vorsitzende des Vereins der italienischen Gebirgsjäger zeigte sich zunächst vorsichtig

Tatsächlich sind Anzeigen wie diese relativ neu in Italien. Nach Silvester hatten zahlreiche Frauen in Mailand über sexuelle Übergriffe berichtet. Auch bei vergangenen Jahrestreffen der „Alpini“ 2018 in Trient und 2019 in Mailand gab es Berichte über ähnliche Vorfälle. Mangels Anzeigen von Betroffenen verliefen die Anschuldigungen aber im Sand. 2018 gab es auf dem Jahrestreffen Plakate, die einen Schönheitswettbewerb ankündigten. Dabei sollten die Besucher die Kandidatinnen mit Bier übergießen. Der Vorsitzende des Vereins der italienischen Gebirgsjäger, Sebastiano Favero, zeigte sich zunächst vorsichtig angesichts der Berichte vom diesjährigen Treffen. Am Donnerstag ruderte er in einem Interview mit La Repubblica zurück: „Ich bitte alle diejenigen um Entschuldigung, die belästigt wurden“, sagte Favero.

Das Nachrichtenportal Fanpage.it sammelte in einem Video Zeugenaussagen von betroffenen Frauen. „Überall halten sie dich fest und machen unangenehme Kommentare, manchmal wirklich heftige. Dann nehmen sie dein Gesicht und wollen einen Kuss“, berichtete eine junge Frau. „Das sind Pädophile, sie haben mir an den Hintern gefasst“, schimpfte ein Mädchen. Eine Hotelangestellte berichtete über Komplimente und die Frage, ob sie mit den Männern gemeinsam duschen wolle. „Heute musst du tolerant sein“, hört man einen Gebirgsjäger zu einer Frau sagen, die dem vehement widerspricht. Eine Migrantin, die mit ihrem Baby auf dem Rücken Armbänder verkaufte, berichtete davon, wie Gebirgsjäger sie mehrfach gefragt hätten, ob sie zum Sex mit ins Hotel kommen wolle.

Die Vizepräsidentin der Region Emilia Romagna forderte, die Hinweise gegen die Gebirgsjäger ernst zu nehmen

Eine 26-Jährige erstattete bereits am Dienstag Anzeige bei den Carabinieri. Sie sei von einer Teilnehmergruppe umringt, begrapscht und beleidigt worden und habe sich dann losgerissen. Am Mittwoch ging dann über eine Polizei-App eine zweite Anzeige ein. Eine 40-jährige Frau zeigte an, belästigt worden zu sein. Beide Frauen wollen anonym bleiben. „Die Vorfälle, von denen einige Frauen erzählen, sind sehr schlimm“, sagte Verteidigungsminister Lorenzo Guerini. Es sei falsch, zu verallgemeinern und alle „Alpini“ über einen Kamm zu scheren. „Belästigung und Gewalt dürfen aber nie gerechtfertigt und müssen verurteilt werden“, sagte er. Ex-Innenminister Matteo Salvini verteidigte die Gebirgsjäger gegen Pauschalanschuldigungen: „Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, muss er dafür büßen. Aber Hände weg von den Alpini!“

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Elena Bonetti, Ministerin für Gleichberechtigung und Familie, sagte, sie weise die „Subkultur des Machtmissbrauchs“ entschieden zurück. Elly Schlein, Vizepräsidentin der Region Emilia Romagna, forderte, die Hinweise ernst zu nehmen, auch wenn es sich nicht um Anzeigen handle. „Oft zeigen Frauen nicht an, weil sie fürchten, dass man ihnen nicht glaubt“, sagte sie. Auf der Internet-Plattform Change.org hatte eine Petition für das Ende der Jahrestreffen der Gebirgsjäger bis Donnerstag rund 17.000 Unterschriften gesammelt.

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