Nicht nur wegen Trump, Dinner for One und den vermaledeiten Montagmorgen beschleicht uns Zartbesaiteten allzu oft das Gefühl, als drehe sich die Welt nur noch im Kreis, auch außerhalb astronomischer Gesetzmäßigkeiten. Das weiß jeder, der im heimischen Machtgefüge, sagen wir, für das Ein- und Ausräumen der Spülmaschine zuständig ist. Das Drehbuch sieht dann Folgendes vor: Sie stellt fest, dass das Geschirr schon wieder nach dem System Kraut und Rüben einsortiert wurde. Er verliert sich in einem minutenlangen Monolog, dass dies so sein müsse, weil Empfehlung des Aluminiumverbandes oder abnehmender Mond oder was auch immer, und die Gedanken kreisen und kreisen, und am Ende dreht sie am Rad.
Nun sind solche Beziehungskreisläufe auch zwischen Mensch und Maschine, sprich Auto, gängig. Hier käme naturgemäß der Deutsche ins Spiel, in unserem Fall allerdings ein Amerikaner. Der Tech-Unternehmer Mike Johns wollte sich von einem autonom fahrenden Taxi des Unternehmens Waymo zum Flughafen chauffieren lassen, was auch klappte – bis zu dem Moment, als der Mann auszusteigen gedachte, die Türen sich aber nicht entriegeln ließen. „Na dann“, dachte sich das Fahrzeug wohl, fuhr wieder an, steuerte einen Parkplatz vor dem Flughafen an und begann, sich im Kreis zu drehen. Einmal, zweimal, vielmal.
Die vielen Kreisler fabrizierte kein Chrysler, sondern ein Jaguar
Johns filmte das auf seinem Handy und stellte den Clip später ins Netz. Darin sieht man, wie er auf der Rückbank sitzt und sagt: „Mir wird schwindlig. Hat jemand das Ding gehackt?“ Nach endlos vielen Kreislern des Autos (ein Jaguar, kein Chrysler) und einem Notruf bei Waymo kam das rotierende Gefängnis dann doch zum Stehen und ließ den armen Insassen frei. Der drehte da allerdings längst am Rad.
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