Der Vulkan Kanlaon auf den Philippinen ist erneut ausgebrochen. Von dem Ausbruch zeugen Bilder und Videos auf sozialen Medien, die in den Momenten unmittelbar um die Eruption herum entstanden sind und zeigen, wie der Berg eine große Aschewolke ausspuckte. Laut dem Philippinischen Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) ereignete sich der Ausbruch um kurz vor 6 Uhr Dienstagmorgen (Ortszeit). Die „mäßig explosive Eruption“ habe demnach 56 Minuten angedauert. Der Vulkan war vor wenigen Monaten schon einmal ausgebrochen.
Die graue, voluminöse Aschewolke, die am Dienstag erzeugt wurde, stieg auf bis zu 4000 Meter über dem Schlot des Vulkans auf, wie Phivolcs auf seiner Webseite (externer Link) und auf X mitteilte. In den Minuten und Stunden nach dem Ausbruch zog die Wolke demnach Richtung Westen und Südwesten ab.
Kanlaon auf Philippinen ausgebrochen: Vulkan spuckte Asche und Lava
Während der Eruption des Kanlaon waren Rumpelgeräusche akustisch zu vernehmen, sogenannte pyroklastische Dichteströme stürzten die Hänge des Vulkans hinab. Sie breiteten sich auf einem Gebiet von etwa einem Kilometer Umkreis um den Krater aus. Zudem wurden auch einige große Gesteinsbrocken aus dem Schlot geschleudert. Es kam durch den Ausbruch auch zu Bränden in der Vegetation in der Nähe des Kraters, wie bei Phivolcs erklärt wird.
In einigen Orten der Region um den Vulkan herum kam es in der Folge des Kanlaon-Ausbruchs zu einem leichten Aschefall. Zudem war ein leichter Schwefelgeruch in Teilen der Region von Menschen wahrgenommen worden.
Alarmstufe 3 am Kanlaon auf den Philippinen: Es könnten weitere Ausbrüche folgen
Nach der Eruption bestehe die Alarmstufe 3 (für magmatische Unruhen) am Kanlaon (auf einer Skala bis 5). Dies bedeutet, wird bei Phivolcs erklärt, dass auf den Ausbruch vom Dienstagmorgen kurzfristig ähnliche explosive Eruptionen folgen oder sogar zu Lavaeruptionen führen könnten, die dann Lavaströme und Lavafontänen zur Folge hätten.
Wie das staatliche Institut mitteilt, sollen die Gemeinden im Umkreis von sechs Kilometern um den Krater evakuiert werden, weil dort die Gefahr vor pyroklastischen Dichteströmen, Steinschlag, Aschefall und weiteren Bedrohungen bestehe. Zudem sollen zivile Flüge in der Nähe des Vulkans vermieden werden. Phivolcs-Direktor Teresito Bacolcol warnte, dass möglicherweise weitere Eruptionen folgen könnten. Diese könnten ähnlich wie der jüngste Ausbruch aussehen oder sogar heftiger sein.
Wie die Zeitung Manila Bulletin berichtet, breiten sich derzeit die Brände rund um den Krater weiter aus. Das Feuer habe zunächst nur das bewaldete Gebiet des Vulkans betroffen, könnte aber je nach Windbedingungen auch auf ein angrenzendes Wohngebiet übergreifen. Der Leiter der Feuerwache Canlaon City, Marlou Abrenica, sagte der Zeitung, dass man über mögliche Maßnahmen und Schritte zur Bekämpfung des Feuers berate. Aktuell könne man nicht auf das Feuer reagieren, da man nicht die Gefahrenzone um den Krater herum betreten könne. „Es ist sehr gefährlich“, sagte er.
Waldbrand breitet sich in der Nähe des Kanlaon-Kraters aus
Der Vulkan Kanlaon liegt auf der Insel Negros, die im Süden der Philippinen liegt und zu den größten der Inseln des Pazifikstaats zählt. Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel im Pazifik. Das Land hat 22 aktive Vulkane. Zuletzt war der Kanlaon erst im Dezember ausgebrochen. Zehntausende Menschen mussten in der Folge evakuiert werden. Viele von ihnen sind weiterhin in Evakuierungszentren untergebracht. Nach dem aktuellen Ausbruch wird erwartet, dass es zu weiteren Evakuierungen kommt.
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