Rund zwei Monate vor der geplanten Bundestagswahl stellt die hessische SPD ihre Kandidatenliste auf. Unter den Bewerbern ist auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Heute (10.00 Uhr) werden zur Listenaufstellung laut einem Parteisprecher rund 350 Delegierte in Gießen-Allendorf erwartet.
Gegenwärtig sitzen 15 Sozialdemokraten aus Hessen im Bundestag, darunter schon seit 22 Jahren der jetzige hessische SPD-Vorsitzende Sören Bartol. Er kandidiert erneut für das Parlament.
Bundesinnenministerin Faeser hat derzeit kein Bundestagsmandat, aus ihrem SPD-Unterbezirk Main-Taunus hatte es kürzlich mit Blick auf die Landesliste geheißen: «Wir hoffen, dass sie einen vorderen Platz bekommt.» Weil die SPD in Umfragen derzeit weit hinter der CDU liegt, gilt es als unsicher, dass Faeser nach der am 23. Februar vorgesehenen vorgezogenen Bundestagswahl ihr Ministeramt behält.
Bundesinnenministerin statt Ministerpräsidentin
Die Juristin lebt mit ihrer Familie in Schwalbach am Taunus. Lange Jahre war Faeser Abgeordnete des hessischen Parlaments in Wiesbaden. Bei der Landtagswahl im Oktober 2023 fuhr sie als SPD-Spitzenkandidatin in Hessen ein desaströses Wahlergebnis ein - und blieb Bundesinnenministerin, statt wie angestrebt Ministerpräsidentin ihres Heimatlandes zu werden. Vom Landesparteivorsitz in Hessen zog sich Faeser zurück.
Regierungschef von Hessen ist Boris Rhein von der CDU geblieben. Er regiert seit rund einem Jahr mit der SPD als Juniorpartnerin. Die Sozialdemokraten hatten zuvor ein Vierteljahrhundert die Oppositionsbank in Hessen gedrückt. Die SPD hat laut einem Sprecher knapp 41.000 Mitglieder im Bundesland.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden