Ein großflächiger Waldbrand am Sonnenberg bei St. Martin im Kofel (Gemeinde Latsch) hat am Donnerstag einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehren und Rettungskräfte erfordert. An die 300 Einsatzkräfte waren vor Ort. Nach fünf Stunden intensiver Löscharbeiten liegen erste Zahlen vor, informiert der Landesfeuerwehrverband Südtirol.
59 Menschen am Sonnenberg in Südtirol evakuiert: Drei Hubschrauber im Einsatz
Insgesamt wurden 59 Personen mit drei Hubschraubern – darunter Maschinen der Finanzwache und des Rettungsdienstes – ins Tal geflogen. Bei den Evakuierten handelte es sich größtenteils um Einheimische, aber auch zwei Gastfamilien mussten in Sicherheit gebracht werden. Laut dem leitendem Notarzt Werner Calliari benötigten elf Personen medizinische Versorgung, darunter sei auch ein Feuerwehrmann gewesen. Fünf Personen wurden zudem leicht verletzt in Krankenhäuser eingeliefert, während sechs nach ambulanter Behandlung nach Hause gehen konnten.
Ursache für Waldbrand in Südtirol: Ein brennender Wagen
Der Brand brach aus, nachdem ein Auto auf der Straße nach St. Martin Feuer gefangen hatte, berichtet die Feuerwehr. Die Flammen griffen demnach schnell auf den angrenzenden Wald über. Die Feuerwehr Kastelbell alarmierte umgehend Verstärkung, sodass letztlich rund 300 Feuerwehrleute aus 16 Wehren im Einsatz waren.
Insgesamt fünf Löschhubschrauber unterstützten die Brandbekämpfung aus der Luft. Das Wasser entnahmen sie aus zwei Löschbecken, die bereits vor Jahren vom Landesforstdienst in der Region angelegt worden waren. Erschwert wurden die Löscharbeiten allerdings durch anhaltenden Unterwind, der das Feuer weiter anfachte, heißt es.
Waldbrand in Latsch: Feuerwehr hält weiterhin Brandwache
Genaue Angaben zur betroffenen Fläche gibt es derzeit nicht. „Es könnten 20, 40 oder mehr Hektar sein“, erklärte Andreas Platzer, Leiter des Forstinspektorats Schlanders. „Die Rettungskette hat gut funktioniert, und ich danke jedem Einzelnen, der an diesem Einsatz beteiligt war“, betonte Bürgermeister Dalla Barba. Laut Feuerwehrpräsident Horrer wurden in der Nacht mehrere Kontrollpunkte eingerichtet, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Die Löscharbeiten werden am Freitag fortgesetzt.
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