Sieben Tote bei Parade zum Nationalfeiertag in den USA
Bei einer Parade anlässlich des Nationalfeiertages der USA sind am Montag sechs Menschen gestorben. Nach wie vor ist vieles unklar.
Ein Schütze hat bei einer Parade anlässlich des Nationalfeiertags in den USA in einem Vorort von Chicago das Feuer eröffnet und mindestens sieben Menschen getötet. Ein Polizeisprecher sagte, 24 Menschen seien nach der Tat in Highland Park im Bundesstaat Illinois in Krankenhäuser gebracht worden. Zunächst konnte nur eine Waffe und kein Schütze ausfindig gemacht werden.
Ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County sagte, es scheine, als habe der Täter von einem Dach aus geschossen. "Heute Morgen um 10.14 Uhr wurde unsere Gemeinde durch einen Gewaltakt terrorisiert, der uns zutiefst erschüttert hat", sagte Bürgermeisterin Nancy Rotering am Montag. Der leitende Polizist am Tatort, Chris O'Neill, sagte, Polizisten und Rettungskräfte seien bei der Parade anwesend gewesen und hätten sofort reagiert.
Rotering forderte die Menschen dazu auf, die Innenstadt zu meiden. Die Verwaltung der Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern teilte mit: "Zahlreiche Polizeibeamte sind im Einsatz und haben die Innenstadt von Highland Park abgeriegelt." Das Fest zum 4. Juli sei abgesagt worden, teilte Rotering ebenfalls mit. Die USA begingen am Montag ihren Unabhängigkeitstag.
Nach Schüssen auf Parade: 22-Jähriger festgenommen
US-Sender berichteten am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die örtliche Polizei, ein 22-Jähriger Verdächtiger sei gefasst worden. Die US-Bundespolizei FBI hatte zuvor mitgeteilt, sie fahnde nach dem Beschuldigten wegen "mehrerer Tötungsdelikte" bei der Parade zum Unabhängigkeitstag der USA in Highland Park – einem Vorort Chicagos im Bundesstaat Illinois.
Der Kongressabgeordnete Brad Schneider, der an der Parade am Montag teilnehmen wollte, schrieb auf Twitter: "Ich habe gehört, dass es Tote und Verletzte gegeben hat." Ein Augenzeuge namens Miles Zaremski sagte dem Sender CNN, er habe mehrere Verletzte und leblose Menschen gesehen, die auf dem Boden lagen. "Es war herzzerreißend." Zaremski sagte weiter, er habe rund 30 Knallgeräusche gehört. Menschen seien von der Parade geflohen. "Es war einfach chaotisch."
Landesweit fast 20.000 Menschen erschossen
Die USA haben seit langem mit einem gigantischen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Erst Ende Mai richtete ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule in Texas ein Massaker an: Er hatte in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Gut eine Woche zuvor hatte ein 18-Jähriger im texanischen Buffalo zehn Menschen erschossen, die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus. Die Bluttat hatte die Diskussion über schärfere Waffengesetze in den USA neu entfacht. Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten relativ leicht erhältlich.
Die Amokläufe entfachten die Diskussion über schärfere Waffengesetze neu. In den USA sind Schusswaffen oft leicht erhältlich. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC wurden 2020 landesweit fast 20 000 Menschen erschossen – mehr als 50 pro Tag. (dpa)
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