Sturmböen bis zu 140 km/h: Deutscher Wetterdienst warnt vor Orkan
Deutschland wird in der Nacht von einem Orkan getroffen. Orkanböen, Schnee und Schauer sind die Folge.
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) soll in der Nacht zum Sonntag ein Orkan auf Deutschland treffen. An der Nord- und Ostsee gilt die Warnstufe drei. Das heißt, es werden Böen von bis zu 130 Kilometern pro Stunde erwartet. Für die deutsche Nordseeküste besteht laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Gefahr einer schweren Sturmflut. Ins Binnenland hinein könnte der Sturm laut DWD zunehmen. Im Harz wird auf dem 1140 Meter hohen Brocken mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h gerechnet. Die Schmalspurbahn vor Ort fährt vorsichtshalber nicht mehr auf den Berg hinauf.
Vorboten traten schon im Laufe des Samstags in Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen auf: Polizei und Feuerwehr erlebten sturmbedingte Einsätze wegen umgestürzter Bäume, loser Dachziegel und umgekippter Baustellenabsperrungen. Der Sturm beeinträchtigte auch den Zugverkehr in Norddeutschland. Am Abend hat die Deutsche Bahn zwischenzeitlich den Fernverkehr im Raum Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen eingestellt. Noch am Samstag sagte ein Sprecher der Bahn, der Fernverkehr laufe wieder an.
Orkan in Deutschland: Hier stürmt es in Bayern
Das Wetter soll sich voraussichtlich bis Montag halten. Ungemütlich wird es aber schon am Samstag mit immer wieder auftretenden Regen-, Schnee- und Graupelschauern.
Mit bis zu 100 km/h gilt in Teilen Bayerns die Warnstufe zwei. Im Süden und Nordosten Bayerns wird der Sturm am stärksten. Im Osten wird außerdem Schnee erwartet.
Zuletzt sorgte der Orkan Sabine im Februar 2020 für Aufsehen. Damals wurden in großen Teilen Deutschlands Veranstaltungen abgesagt und die Schulen geschlossen.
Von einem Orkan ist die Rede, wenn starke Stürme Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 Kilometern in der Stunde zurücklegen. Sie entstehen vor allem im Herbst und Winter wegen der Temperaturgegensätze zwischen dem Norden und dem Süden. Nicht selten kommt es dann auch zu starken Schauern.
Zwei Tote durch Sturm in Großbritannien
Auch in Großbritannien wütete am Samstag ein schwerer Sturm mit dem Namen "Malik". Ein neunjähriger Junge wurde am Samstag im mittelenglischen Dorf Winnothdale getötet, als ein Baum auf ihn stürzte. Ein Mann, der mit ihm unterwegs war, wurde schwer verletzt. In der ostschottischen Küstenstadt Aberdeen wurde eine 60-jährige Frau von einem herabstürzenden Baum erschlagen, wie die Polizei in dem britischen Landesteil am Samstag mitteilte. In der Gegend wurden Windgeschwindigkeiten von fast 140 Kilometern pro Stunde gemessen. Landesweit waren vorübergehend mehr als 130 000 Wohnungen und Geschäfte ohne Strom, weil Leitungen gekappt wurden.
Mittlerweile traf "Malik" auf Dänemark. Dort liefen am Samstag Vorbereitungen von Rettungskräften, im Fernverkehr kam es zu Sperrungen. In Schottland warnte der Wetterdienst trotz des Abzugs von "Malik" vor weiteren heftigen Winden sowie starkem Regen. Im Norden der britischen Inseln war ein neuer Sturm im Anmarsch, den die Behörden "Carrie" tauften.
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Bei all den Windprognosen nicht kirre machen lassen, denn es gilt die alte norddeutsche Sturmwarnregel: "Erst, wenn die Schafe auf dem Deich gerade Harre haben, wird´s gefährlich".