Normalerweise postet er mehrmals am Tag – doch in den vergangenen Monaten hatte sich Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mitte Dezember hatte er selbst einen Post veröffentlicht, in dem er davon berichtete, wie problematisch er sich in privaten Beziehungen zu Frauen verhalten hatte. „Ich habe gelovebombt, gegaslighted, manipuliert und von Exklusivität gesprochen, Frauen hingehalten und Beziehungen verheimlicht, um nicht aufzufliegen“, schrieb er, dabei habe er sein Image ausgenutzt. Danach: Lange Funkstille auf seinen Social-Media-Kanälen.
Erst zum 31. Januar folgte wieder eine Veröffentlichung: Hotz kündigte an, seine Kanäle und damit beträchtliche Reichweite in der nächsten Zeit an NGOs zu übergeben. Sein X-Account (760.000 Follower) und sein Instagram-Account (1,4 Millionen Follower) wurden bis Ende März von der Menschenrechtsorganisation Medico International geführt, sein Bluesky-Account (86.000 Follower) vom Verein „Sanktionsfrei“, der Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger unterstützt. Ebenfalls Ende Januar erschien ein Interview mit Hotz im Spiegel, in dem er unter anderem erzählte, dass er sich psychologische Hilfe geholt habe und dass er noch „ein paar Wochen bis Monate“ offline bleiben werde.
El Hotzo twittert erneut über das Attentat auf Donald Trump
Nach mehr als vier Monaten der Abstinenz begann El Hotzo am 27. April damit, wieder Sprüche auf X zu posten. Während sein erster Post ein recht harmloser Witz über Ralf Schumacher und dessen Auftritt in einer Werbung war, hatte es sein zweiter Beitrag in sich: „Wie soll man nur mit Trump umgehen?“, fragte er, um darauf zu antworten „idk wir hatten letzten Sommer einen sehr konkreten Vorschlag, aber der hat euch allen ja nicht gefallen“. Offensichtlich eine Anspielung auf das gescheiterte Attentat auf Trump im US-Wahlkampf.
Es sind nicht seine ersten Witze, die darauf anspielen. Nachdem im Juli 2024 ein Mann bei einer Wahlkampfveranstaltung auf Donald Trump geschossen hatte, veröffentlichte Hotz Witze, die für viele geschmacklos waren: Er fragte, was der „letzte Bus“ und „Donald Trump“ gemeinsam hätten – seine Antwort lautete: „leider knapp verpasst“. Später postete er zudem: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“
Das letzte Mal, als Hotz über das Trump-Attentat twitterte, folgte ein Shitstorm
Die Folge: ein Shitstorm. Außerdem beendete der RBB die Zusammenarbeit – dort hatte der Satiriker einmal im Monat eine Radiosendung moderiert. Der Vorfall sorgte aber auch für einen neuen Job: Hotz drehte die satirische Dokumentation „I’m Sorry Mr. President“, für die er in die USA reiste, vorgeblich, um sich bei Donald Trump zu entschuldigen. Die Sendung wurde kurz vor der US-Wahl auf RTL+ ausgestrahlt.
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