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400 Flüchtlinge aus Moria? Da geht es nur um das eigene Gewissen

Kommentar Von Michael Stifter
11.09.2020

In Moria wurden 13.000 Flüchtlinge in ein Lager für 3000 Menschen gesperrt. Und nach dem Brand verkauft Europa es als humanitäre Hilfe, dass 400 Minderjährige aus dem Elend gerettet werden.

Was in Moria passiert, ist ein Wahnsinn. Weil 13.000 Flüchtlinge in ein Lager gesperrt wurden, das für 3000 Personen ausgelegt war. Weil Asylbewerber in einer Mischung aus Wut und Verzweiflung die eigenen Unterkünfte in Brand gesteckt und riskiert haben, dass Menschen in den Flammen umkommen. Weil Europa tagelang darum streitet, wie man helfen kann und es am Ende auch noch als humanitäre Glanzleistung verkauft, dass 400 (!) Kinder und Jugendliche aus dem Elend gerettet werden. In Wahrheit geht es allenfalls um das eigene Gewissen.

Länder, die so gerne von westlichen Werten sprechen, handeln scheinheilig

Natürlich darf man sich nicht erpressen lassen. Natürlich müssen wir die Zuwanderung kontrollieren und begrenzen. Und natürlich haben alle noch vor Augen, was passierte, nachdem Deutschland 2015 die Menschen aufgenommen hat, die am Budapester Bahnhof vor sich hin vegetiert hatten. Aber es geht doch jetzt nicht um einen grundlegenden Kurswechsel in der Asylpolitik. Es geht um Kinder, Frauen und Männer, die sofort Hilfe brauchen. Es ist einfach scheinheilig, dass Länder, die so gerne von westlichen Werten sprechen, sich daran nur beteiligen wollen, wenn es eine gemeinsame europäische Lösung gibt. Wohl wissend, dass es dieses eine Europa schon lange nicht mehr gibt.

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Die Diskussion ist geschlossen.

13.09.2020

Und wieder dreht sich es nur darum wie man mit der letzten Folge von Problemen umgeht. Mauer bauen oder einfach aufnehmen.
Die Ursachen der ganzen Ströme wie Überbevölkerung, Klimawandel und politische Instabilität im nahen Osten und in Nordafrika, unversorgte und sich selber überlassene Flüchtlingslager in heimatnähe bleiben aussen vor. In ein paar Wochen oder Monaten kommt dann das thema wieder ohne das auch nur über wirkliche Lösungen geredet wird. Weder eine Mauer mit bewaffneten wachleuten noch schnelle Aufnahme wird irgendwas ändern.

12.09.2020

Bei allem Respekt Herr Stifter, aber die von Ihnen beschriebene Scheinheiligkeit ergibt sich doch nur aus der Perspektive moralisierender Journalisten. Die (noch) aus 27 Staaten bestehende EU war immer eine politische und vor allem wirtschaftliche Zweckgemeinschaft. Nur speziell in Deutschland hat man daraus einen moralischen Elfenbeinturm konstruiert. Dieses deutsche Moralisieren war doch mit einer der Gründe für den Brexit.

Das Lager in Moria ist auch keineswegs so einmalig. In Lampedusa haben wir auch wieder etwas vergleichbares. Ähnlich die Situation vor den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla. Auch dort haben wir seit nunmehr 20 Jahren den Rückstau vor den EU-Aussengrenzen.

Ohne diese Lager schaffen die Flüchtlinge selbst vollende Tatschen. Die Menschen sind doch auf der Suche nach einer neuen Zukunft für sich und ihre Familien. Diese Zukunft erhoffen sich diese Menschen in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden. Keiner flieht nach Bulgarien oder Rumänien! Das haben wir bereits 2015 gesehen: die Menschen fliehen nach Griechenland und ziehen dann weiter über Serbien. Von dort fliehen sie nach Ungarn und weiter nach Deutschland. Herr Stifter, wenn sie wollen, das ein Teil der Flüchtlinge beispielsweise in Bulgarien untergebracht wird dann müssen sie eben dort umzäunte und bewachte Internierungslager einrichten. Sonst bleiben die Menschen nicht dort! Aber ehrlich: das will von den Moralisten auch nicht wirklich jemand.

Für die Völkerwanderung des 21. Jahrhunderts gibt es letztendlich nur vier mögliche Wege.
- den jetzigen Status Quo. Rückstau der Flüchtlinge an den Einfallstoren der EU. Welche Probleme das mit sich bringt ist seit Jahren bekannt.
- Politik der offenen Grenzen. Wir richten Luftbrücken in Griechenland, Süditalien und bei Ceuta ein. Vor dort aus werden die Menschen nach Deutschland oder Frankreich geflogen. Die Flüchtlinge erhalten automatisch Aufenthaltsrecht in der EU.
- türkische (oder US-amerikanische) Lösung. Es gibt keine Lager an der Außengrenze sondern zahlreiche Sammellager innerhalb der EU. Es gibt kein automatisches Aufenthaltsrecht, ein Großteil der Flüchtigen wird in die Herkunftsländer zurück gebracht.
- australische Lösung. Grenzen für dicht erklären und Flüchtlinge als unerwünschte Personen betrachten die möglichst umgehend in ihre Heimatländer repatriiert werden

Herr Stifter, was ist den Ihrer Meinung nach die am wenigsten scheinheiligste Lösung?

12.09.2020

"Herr Stifter, wenn sie wollen, das ein Teil der Flüchtlinge beispielsweise in Bulgarien untergebracht wird dann müssen sie eben dort umzäunte und bewachte Internierungslager einrichten. Sonst bleiben die Menschen nicht dort!"

Was soll jetzt das? Warum wollen sie Asylsuchende in bewachte Internierungslager eingesperrt werden? Letztlich haben Asylsuchende auch Rechte.
Natürlich bleiben Asylsuchende auch in Bulgarien, wenn sie fair und mit der notwendigen Menschenwürde behandelt werden. Was spricht dagegen dies zu einfach zu tun?

13.09.2020

Wir haben das doch schon vor 5 Jahren erlebt...

https://www.deutschlandfunk.de/umverteilte-fluechtlinge-verlassen-das-baltikum-hier-in.795.de.html?dram:article_id=369408

>> Lettland war eines der wenigen Länder in Osteuropa, das der EU-Verteilungsquote für Flüchtlinge zugestimmt hatte. 531 Flüchtlinge wollte das Land aufnehmen. Doch von den 23 Asylsuchenden, die Lettland nach der Umverteilung offiziell anerkannt hat, haben alle das Baltikum schon wieder verlassen. Der Grund: Die lettischen Starthilfen seien viel zu gering. <<

Entweder die Flüchtlinge an der EU Außengrenze abwehren oder alle in ihr Wunschland bringen; nach Bulgarien will kein Mensch wenn in Deutschland dauerhafte Einwanderung unabhängig vom Asylstatus und komfortable Sozialleistungen locken.

Es ist daher schon richtig - wer "gerecht" verteilen will braucht praktisch Internierungslager, damit die Flüchtlinge in Osteuropa bleiben würden.

13.09.2020

"Es ist daher schon richtig - wer "gerecht" verteilen will braucht praktisch Internierungslager, damit die Flüchtlinge in Osteuropa bleiben würden."

Ich bin überzeugt, dass Asylsuchende auch in Osteuropa bleiben würden, insbesondere Bulgarien das angesprochen wurde, wenn Asylsuchende dort die gleichen Rechte und die gleichen Leistungen bekommen würden wie in Deutschland.

Nur das ist eine gerechte Verteilung, die auch sicher funktionieren würde. Was spricht dagegen?
Ihre Argumente dagegen lieber Peter P. sind nur Augenwischerei sonst nichts.

12.09.2020

(edit/mod/NUB 7.2) Ich bin auch dafür, dass genau gefiltert wird wer zu uns kommt, haben die Flüchtlinge nicht gewusst, dass sie nicht durchgewinkt werden in das Land in das sie wollten, ich glaube nicht. Ich glaube eher, dass sie auf Erpressung aus sein werden um ihren Willen durchzusetzen.

12.09.2020

>> Natürlich müssen wir die Zuwanderung kontrollieren und begrenzen. <<

Wie denn bitte?

Moria & Co. waren dafür seit 2016 die zentralen Umsetzungsmaßnahmen auf der Türkei/Ägäis-Route - basierend auf einem Plan von Frau Merkel.

Etwas weniger bekannt ist die von der EU unterstütze Mauer an der türkischen Südgrenze.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-unterstuetzt-tuerkei-bei-der-aufruestung-ihrer-grenzen-a-1199535.html

Erdogans Türkei ist irgendwie auf jeder Seite dabei, mal hilft er, mal treibt er die Leute gegen die griechische Grenze wo dann Frau vdL mit der CH47 Staub aufwirbelt und das Schutzschild Griechenland lobt.

https://www.waz.de/politik/von-der-leyen-lobt-griechenland-als-schutzschild-der-eu-id228608081.html

Die Italiener mit der Unterstützung der libyschen Küstenwache und der Rückzug der nahe der afrikanischen Küste operierenden EU-Marineverbände waren auch keine smarten Lösungen.

Man scheut die offene Diskussion über Ziele und Maßnahmen in 2020 wie in 2015.

12.09.2020

>> Natürlich müssen wir die Zuwanderung kontrollieren und begrenzen. <<

Ist doch ganz entscheidend geschehen, insbesondere mit Libyen oder Türkei. Reicht das unmenschliche Verhalten der EU immer noch nicht?

"Man scheut die offene Diskussion über Ziele und Maßnahmen in 2020 wie in 2015."

Manche wollen es nicht verstehen, dass es sich um ein paar tausend Flüchtlinge handelt und nicht um ein paar Millionen.

Ich sehe jede Menge an offenen Diskussionen ob in der Politik oder in den Medien. Selbst das beschämende Verhalten von Seehofer wird offen diskutiert, weil wieder mal so gut wie nichts passiert außer leere Worte.
Dass sich die armen Teufel auf Moria wehren ist im Grunde verständlich, wer möchte denn unschuldig in unwürdigen Verhältnissen über mehrere Jahre eingesperrt werden, von Bevölkerung und Polizei verachtet? Sie vielleicht?

12.09.2020

>> Manche wollen es nicht verstehen, dass es sich um ein paar tausend Flüchtlinge handelt und nicht um ein paar Millionen. <<

Sie sprechen vom Jahr 2015 ?

Von den paar tausend Flüchtlingen die Frau Merkel vom Budapester Hauptbahnhof weg haben wollte?

12.09.2020

Peter P.

"Von den paar tausend Flüchtlingen die Frau Merkel vom Budapester Hauptbahnhof weg haben wollte?"

Ach was, sie haben es noch gar nicht bemerkt, dass es sich aktuell um ein paar tausend Asylsuchende auf Moria handelt oder lässt sie der Schock von 2015 nicht mehr los.

12.09.2020

Die Zustandsbeschreibung ist zutreffend.

Der Hochmut der EU grenzenlos. Ja, die Abschreckung mittels menschenunwürdiger Zustände, das ist wohl das Einzige, auf das sich die EU einigen kann. Das Pferchen auf 13.000 Menschen gewollt.

Eine immer mal wieder aufflackernde Humanitätsduselei ändert nichts am Versagen der EU und auch der Bundesrepublik Deutschland. Man kann sich doch so gut hinter den anderen verstecken.

Beschämend und abstoßend.

11.09.2020

Danke für diesen Kommentar. Dass es die EU nicht schafft, Zustände wie in Moria zu verhindern, ist eine Schande. Dass viele Mitbürger der Meinung sind, es brauche KZ ähnliche Lager wie Moria, um Flüchtlinge abzuschrecken, ist nicht minder schändlich. Es ist unbegreiflich, dass es nach fünf Jahren nicht gelingen kann oder soll, eine menschenwürdige und doch kontrollierte Flüchtlingspolitik zu gestalten.