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Interview
29.04.2021

Rechte für Geimpfte: „Es wird versucht, auf Zeit zu spielen“

Kölner warten im Impfzentrum auf die für viele erlösende Spritze gegen Corona. Nach schleppendem Beginn nimmt die Impfkampagne Fahrt auf.
Foto: Marius Becker, dpa

Medizinrechtler Alexander Ehlers fordert, Geimpften verfassungsrechtlich garantierte Freiheitsrechte zurückzugeben, bevor Gerichte diese Entscheidung treffen.

Herr Professor Ehlers, Sie fordern schon lange, dass gegen Corona Geimpfte ihre Freiheitsrechte genießen dürfen, wenn erwiesen ist, dass sie nicht ansteckend sind. Genau dies hat der Impfgipfel in Aussicht gestellt, aber bis zum 28. Mai vertagt. Jetzt preschen die Länder wie Bayern vor. Ist das nicht wieder völlig unkoordiniert?

Alexander Ehlers: Ich verstehe die Länder. Sie haben erkannt, dass die Gerichte der Politik sonst die Entscheidung aus der Hand nehmen werden. Bis eine bundesweite Verordnung kommt, sind die Regelungen der Länder wirksam, die den zweifach Geimpften ihre verfassungsrechtlichen Grundrechte zurückgeben.

Warum hat dann die Impfkonferenz nicht gleich bundesweit entschieden?

Ehlers: Damit bin ich auch nicht zufrieden. Ich habe den Eindruck, dass Kanzlerin Angela Merkel und andere Entscheidungsträger versuchen auf Zeit zu spielen, um den sozialen Frieden zu sichern. Der Solidaritätsgedanke ist verfassungsrechtlich jedoch irrelevant. Als es noch keinen Impfstoff gab, ging es darum, Leben und Gesundheit zu schützen. Jetzt sieht es völlig anders aus: Aktuelle Studien zeigen, dass Geimpfte nicht ansteckend sind – folglich muss man ihre verfassungsrechtlich geschützten Freiheitsrechte wiederherstellen. Das gebietet das Verhältnismäßigkeitsprinzip. Da ist die abwartende Gemütlichkeit der Bundesregierung fehl am Platze. Für die schnell wachsende Gruppe der Geimpften und Genesenen – mittlerweile beinahe zehn Prozent der Deutschen – sind Ausgangsbeschränkungen oder eine Quarantäne nach Auslandsreisen nicht hinnehmbar.

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Gegner der schnellen Rückgabe der Grundrechte für Geimpfte argumentieren mit dem Gleichheitsgrundsatz.

Ehlers: Dieses Argument überzeugt mich nicht. Richtig ist, dass Gleiches nach einem juristischen Verständnis auch gleich behandelt werden muss. Doch Geimpfte und Ungeimpfte sind eben nicht gleich: Die einen geben das Virus nicht oder fast nicht weiter, die anderen schon. Also dürfen die beiden Gruppen auch nicht gleich behandelt werden – da gibt es keinen Ermessensspielraum. Ich sehe viel eher die Gefahr, dass die Durchsetzung der im Grundgesetz garantierten Grundrechte zunehmend laxer gehandhabt wird.

Ist es nicht falsch, Geimpfte und Getestete gleichzustellen, wie es jetzt mehrere Bundesländer tun? Schließlich gelten auch die professionell durchgeführten antigenen Schnelltests als nicht hundertprozentig sicher.

Ehlers: Das sehe ich nicht so. Aktuelle Studien zeigen, dass Schnelltests eine hohe Sensitivität aufweisen. Zudem waren Infizierte, die negativ getestet wurden, kaum ansteckend, da sie eine geringere Viruslast aufwiesen. Ich halte es also für durchaus richtig, Geimpfte und Getestete in der Praxis gleichzustellen.

Tristesse prägt die Lage für die Gastronomie. Der Medizinrechtler Alexander Ehlers zweifelt, ob die Schließung der Betriebe juristisch noch angemessen ist.
Foto: Matthias Bein, dpa

Im Gespräch sind ja auch Besuche von Restaurants oder Kultureinrichtungen. Doch die Öffnungen sind ja nach der Bundesnotbremse von den Inzidenzwerten abhängig, also auch für Geimpfte nicht zugänglich.

Ehlers: Natürlich können Geimpfte oder Genesene nicht verlangen, dass Schwimmbäder oder Restaurants für sie öffnen. Doch andersherum glaube ich nicht, dass es weiterhin haltbar ist, Restaurantbetreibern, die ein plausibles Hygienekonzept vorweisen können, die Öffnung zu verweigern. Das ist ein erheblicher Eingriff in die Freiheit der Berufsausübung. Meines Erachtens haben Verfassungsbeschwerden dagegen gute Aussichten auf Erfolg.

Ein digitaler Pass wäre das Maß der Dinge, um die Erleichterungen in der Praxis umzusetzen. Doch was geschieht, bis der kommt?

Ehlers: Wir haben es verschlafen, die Chancen der Digitalisierung frühzeitig zu nutzen. Wenn die Überprüfung, ob jemand geimpft ist oder nicht, technisch nicht möglich ist, kann man die Einschränkungen nur schwer zurücknehmen. Mittlerweile sollte es aber möglich sein, sehr schnell einen digitalen Impfpass per App auf das Smartphone zu installieren.

In den USA wird begonnen, die Pflicht zum Tragen von Masken sowie zur Einhaltung von Abstandsregeln für Geimpfte zu lockern. Sollte Deutschland dem Beispiel jetzt folgen?

Ehlers: Maskentragen und Abstandhalten sind aktuell auch für Geimpfte noch vertretbar. Dadurch werden die Grundrechte nicht übermäßig eingeschränkt.

Müssen Rechte für Geimpfte wieder temporär beschnitten werden, wenn eine Mutante auftaucht, die gegen die Impfungen resistent ist?

Ehlers: Natürlich, das ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn eine Mutante auftaucht, die gegen die Impfstoffe immun ist und das Gesundheitssystem an den Rand der Belastbarkeit bringt, stehen einzelne Grundrechte wieder zur Disposition. In einer solchen Situation muss wieder eine konkrete Abwägung zwischen Gesundheitsschutz und Freiheitsrechten vorgenommen werden.

Sie sind Jurist und Mediziner. Dennoch die Frage an den Bürger und das CSU-Mitglied Alexander Ehlers: Wie kann die Politik den drohenden Spaltungstendenzen zwischen Geimpften und Nichtgeimpften in der Gesellschaft vorbeugen?

Ehlers: Noch sehe ich keine Spaltungstendenzen. In Israel, das mit seinem Impfprogramm viel weiter ist, gibt es keine tiefen Gräben in der Bevölkerung. Wichtig ist, dass transparent und klar kommuniziert wird, wer welche Einschränkungen hinnehmen muss. In der Vergangenheit wurden viele Maßnahmen eben nicht hinreichend erklärt.

Der Jurist und Mediziner Prof. Alexander Ehlers plädiert dafür, dass nun verstärkt jüngere Menschen geimpft werden.

Heftig debattiert wird aktuell auch über die Abschaffung der Priorisierung bei den Impfungen. Der frühere Vorsitzende des Ethikrates, Peter Dabrock, fordert, jetzt gezielt junge Menschen zu impfen. Wie ist Ihre Position?

Ehlers: Das sehe ich genauso wie Herr Dabrock. Die Priorisierung sollte nicht abgeschafft, sondern liberalisiert und modifiziert werden. Jetzt sollten verstärkt junge Menschen geimpft werden, die sich aktuell vermehrt anstecken und die ja in ihrer Mehrheit durch Verzicht dazu beigetragen haben, vulnerable Gruppen zu schützen.

Zur Person: Alexander Ehlers, 65, ist Anwalt für Medizinrecht und Facharzt für Allgemeinmedizin. Er lebt in München.

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Die Diskussion ist geschlossen.

29.04.2021

Solidarität kenne ich als mit zahlreichen Vorerkrankungen belaster Menschen seit Monaten nicht mehr. Mütter mit Kindern reisen zu Müttern mit Kindern um sich beim Cappuccino über die Schließung von Kita und Schule künstlich aufzuregen. Horden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bewegen sich ohne Maske und Abstand und mit Eimern voll mit Alkohol durch die Stadt.
Sobald ich die zweite Impfung erhalten habe, möchte ich meine Grundrechte zurück. Schluss mit der Solidarität!

30.04.2021

Wo wohnen Sie denn eigentlich?

29.04.2021

Ich wäre geneigt, das wie Cornelia D. und Christian F. zu sehen. Ja, es wäre schon ein Gedanke, dass die, für die die anderen, die an sich kaum bis nicht betroffen waren zurückstecken mussten, sich jetzt auch mal zurücknehmen und warten bis alle wieder dürfen oder zumindest alle sich hätten impfen lassen können.

Allein: Der Wirtschaft, den Geschäftsleuten, Gastronomen, Kulturbetrieben erlegte diese Forderung halt nochmal ein halbes Jahr mit enormen Geschäftseinbußen/-ausfällen auf. Diesen zuliebe müssen die noch nicht Geimpften noch einmal die Zähne zusammenbeißen. Sonst gibt es vllt. das Lokal, das Fitnessstudio, die Boutique nicht mehr, die sie gerne aufsuchen würden.

29.04.2021

Bei allem Verständnis für diejenigen, die sich noch nicht impfen lassen konnten und keine Lust haben, den Geimpften beim Ausüben ihrer Grundrechte zuzuschauen, gibt es m. E. zwei gute Argumente, die gegen die hier in den Kommentaren geforderte "Solidarität" sprechen:
1. Je schneller Restaurants und andere Einrichtungen für Geimpfte öffnen dürften, desto weniger staatliche Hilfen benötigen sie zum Überleben. Damit wäre zumindest ungeimpften Steuerzahlern auch geholfen.
2. Ist es solidarisch, wenn z. B. ein Restaurant durch fortdauernde Schließung in die Insolvenz getrieben wird, weil Geimpfte mit Nichtgeimpften "solidarisch" sind? Das wäre gegenüber den betroffenen Geschäftsinhabern zutiefst unsolidarisch.

29.04.2021

Kann mich dem Kommentar von Cornelia nur anschließen.
Wo bleibt die Solidarität mit den noch Ungeimpften, die bisher solidarisch mit den Vorerkrankten und Risikogruppen waren, die bisher zurückgesteckt haben und auf einen Termin noch warten müssen.
Die nach wie vor ungeimpft ihre Gesundheit riskieren und keine Rechte auf "Freiheit" haben???
Immerhin sprechen wir hier ja von 3/4 der in Deutschland lebenden.
Die bereits geimpften sollten es positiv anerkennen das sie bereits bevorzugt!!! an der Reihe waren, aber noch so viele auf die Impfung warten müssen, die gerne schnellstmöglich geimpft werden möchten und auch gerne wieder ihre Freiheit hätten.
Solidarität mit den Risikogruppen und Solidarität mit den noch wartenden!!!!!
Aber wir zerreden alles, es wird alles besser gewusst, jeder fordert nur Rechte ein, anstatt zusammenzuhalten und aufeinander Rücksicht zu nehmen und an die Toten zu denken.
Was für ein Egoismus.

29.04.2021

Sonst haben wir keine Probleme? Die Entscheidung auf Ende Mai zu legen,ist diplomatisch ,kluge Frau, Frau Dr Merkel. Wo bleibt die Solidarität der Geimpften?Wo bleibt die Solidarität mit den jungen Menschen, die ohne Murren zurückstecken mussten.Wir sind eine kleinkarierte , egoistische Gesellschaft geworden. Egal was unsere Regierung in der nicht einfachen Zeit entscheidet, wird zerredet. Überall poppen Besserwisser hoch, die ihre Meinung kundtun, ohne alle Facetten , Fakten , Folgen zu beachten. Pandemie ist kein Alltagsgeschäft, wir haben seit über einem Jahr eine Katastrophe , die über 80 000 Leben in Deutschland gekostet hat.

30.04.2021

Die jungen stecken zurück...? Na das ist mir aber neu...! Von Ausnahmen abgesehen sehe ich täglich "Rudelbildung" und andere
"solidarische" Aktionen....