Der Doktorgrad ist ein heiß begehrter Titel
Plus Der Einstieg in die Hochschulkarriere geht nicht ohne den Doktortitel. Außerhalb der Universität ist er nützlich für den Beruf. Eine Blamage, wenn er verloren geht.
Ein Zauber wohnt dem Titel inne: Doktor zu sein hebt aus der Masse hervor. Der akademische Grad weist den zielstrebigen Menschen aus. Man hat etwas geleistet, man ist drangeblieben, man hat Entbehrungen ertragen, um das große Ziel zu erreichen. Wie jäh muss dann der Sturz aus dem Olymp empfunden werden. Der Doktortitel aberkannt, weil des Betrugs überführt. „Das ist schon eine ziemliche Blamage“, sagt Bernd Oberdorfer. Der Professor für evangelische systematische Theologie an der Universität Augsburg ist nicht nur seit Jahren Vorsitzender des Promotionsausschusses seiner Fakultät, sondern auch Ombudsmann für Verdachtsfälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten.
Den Rücktritt von Familienministerin Franziska Giffey wegen Plagiaten in ihrer Doktorarbeit will er nicht kommentieren. Hier liege ein Musterbeispiel dafür vor, wie sorgfältig im Verdachtsfall ein Prüfverfahren an der Universität durchgeführt wird: „Es ist nicht so einfach, wie es aussieht.“ In der Öffentlichkeit sei der Eindruck entstanden, als lägen erwiesenermaßen Fehler vor, wenn bloß ein Verfahren eingeleitet wird. Letztlich leidet freilich auch das Ansehen einer Fakultät, wenn sie Schummelei durchgehen ließe. Zu leichtgläubig seien die Korrektoren gewesen, zu wenig hellhörig die Professoren im abschließenden Rigorosum, zu lax die Betreuung am Lehrstuhl während der Arbeit am Thema, hießen dann die Vorwürfe.
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