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Afghanistan
20.08.2021

Wer hat versagt? Die Chronologie eines politischen Desasters in Afghanistan

Ein Kämpfer der Taliban patrouilliert im Stadtviertel Wazir Akbar Khan in Kabul. Von der Geschwindigkeit ihrer Machtübernahme waren die Taliban wohl selbst überrascht.
Foto: Rahmat Gul, dpa

Politik, Geheimdienste, internationale Partner: Wie eine einzige Woche die massiven Fehler des Westens im Umgang mit Afghanistan verdeutlichen konnte.

Es war eine Woche, wie sie die deutsche Politik nur selten erlebt: Aus einem außenpolitischen Thema, das zuletzt höchstens noch für einen interessierten Zirkel von Bedeutung schien, wurde ein Symbol des kollektiven Scheiterns. Eigene Fehler der Bundesregierung, Fehler internationaler Partner, bürokratische Behäbigkeit und ein eklatanter Mangel an Wissen über das Land am Hindukusch haben dazu geführt, dass nicht nur Afghanistan selbst inzwischen in den Abgrund blickt, sondern der Westen fassungslos vor den Trümmern eines 20 Jahre währenden militärischen Einsatzes steht.

Die Nachrichten, die seit dem vergangenen Wochenende aus Kabul nach Deutschland dringen, sind selbst für erfahrene Einsatzkräfte schwer zu verdauen. Da ist der Bundeswehrgeneral Jens Arlt, er hat die schwere Aufgabe, die Evakuierungsaktion der Bundeswehr zu leiten. „Es ist sehr, sehr turbulent alles“, sagt er in einer Online-Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums. Über verstopfte Straßen quälen sich all jene in Richtung Flughafen, die einen der Flieger erwischen wollen, die die Bundeswehr dort bereithält. Schon der Start der Aktion verläuft turbulent. Über fünf Stunden muss am Montag der Airbus das Gelände überfliegen, weil sich zu viele verzweifelte Menschen auf dem Rollfeld aufhalten. Den Piloten droht Treibstoff auszugehen, mit dem letzten Tropfen im Tank landen sie um 22 Uhr. Von einer Entspannung der Lage kann seither keine Rede sein. „Sie werden vielleicht den einen oder anderen Schuss im Hintergrund hören. Sie sehen die verzweifelten Augen der Afghanen und auch der Staatsbürger unterschiedlicher Nationen, die einfach versuchen, in den inneren Bereich des Kabul International Airports zu gelangen, das ist schon dramatisch, was wir sehen“, sagt Arlt. „Unterschiedliche Vertreter“ der deutschen Seite versuchten, in den Außenbereichen „unsere Leute“ zu finden.

Deutschland streitet darüber, wer gerettet werden soll

Doch „unsere Leute“ – wer ist das überhaupt? Nach 20 Jahren in Afghanistan ist die deutsche Politik erschreckend planlos, wessen Leben sie retten will. Tausende afghanische Männer und Frauen hatten in den vergangenen Jahrzehnten Projekte unterstützt, als Übersetzer, Entwicklungshelferinnen, Fahrer. Viele von ihnen werden genau deshalb jetzt von den Taliban mit dem Tod bedroht. Schon im April will Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sie nach Deutschland holen – sie kann sich nicht durchsetzen. Die verschiedenen Ministerien in Berlin verstricken sich über Wochen in Erklärungen, später in gegenseitige Schuldzuweisungen. Am Ende ist vor allem eines klar: Wirklich gehandelt hat niemand. Auch dann nicht, als die Taliban immer größere Gebiet erobern konnten. Die Sorge, es könnte wieder eine Flüchtlingswelle über Deutschland schwappen, dominiert die Debatte. Noch am 7. Juli hebt ein Abschiebeflug nach Afghanistan ab. Helfer, die bis Anfang Juli als schutzwürdig eingestuft werden und ein Visum erhalten, müssen sich um Flug und Bezahlung selbst kümmern.

Soldaten versuchen Menschen in Afghanistan zu retten.
Foto: dpa

Einer, der in dieser Woche besonders in den Fokus rückt, ist Außenminister Heiko Maas (SPD). Nicht wenige aus der Opposition halten ihn für eine Fehlbesetzung, fühlen sich bestätigt. Es ist gerade mal zwei Monate her, dass er dem Bundestag Rede und Antwort zur weiteren Entwicklung in Afghanistan stehen musste. Entschieden spricht er sich damals gegen einen Abschiebestopp aus, verwies auf Friedensgespräche zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul, in die er Hoffnung setze. Zwar könnten die Kampfhandlungen mit dem Abzug der Nato-Truppen erst einmal zunehmen, räumt Maas ein. Aber nicht ohne hinzuzufügen: „Alle diese Fragen haben ja die Grundlage, dass in wenigen Wochen die Taliban in Afghanistan das Zepter in der Hand haben. Das ist nicht die Grundlage meiner Annahme.“ Noch am vergangenen Freitag versichert eine Außenamtsvertreterin bei einer Unterrichtung den Obleuten des Auswärtigen Ausschusses, Kabul werde nicht fallen, wie Abgeordnete dem Berliner Tagesspiegel bestätigen.

Hinter den Kulissen rumort es. Selbst die deutsche Botschaft in Kabul stößt in Berlin auf taube Ohren. Immer wieder soll der Vize-Botschafter, so schreibt es der Spiegel, massive Warnungen ausgesprochen haben. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios schrieb Jan Hendrik van Thiel in seinem Lagebericht vergangene Woche, „dass den dringenden Appellen der Botschaft über längere Zeit erst in dieser Woche Abhilfe geschaffen“ worden sei. Der Diplomat stellt klar: „Wenn das an irgendeiner Stelle diesmal schiefgehen sollte, so wäre dies vermeidbar gewesen.“

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Bremst ausgerechnet Entwicklungshilfe-Minister Gerd Müller?

Doch in den Ministerien haben die Bedenkenträger das Sagen. Einer von ihnen soll ausgerechnet Entwicklungshilfe-Minister Gerd Müller (CSU) sein. Der Spiegel schildert, dass sein Haus es war, das befürchtete, afghanische Helferinnen und Helfer vor Ort zu verlieren, wenn man denen ein Angebot mache, nach Deutschland zu gehen. Es soll nicht das Signal ausgesandt werden, die Sicherheitslage mache ein Verlassen des Landes erforderlich.

Joe Biden, Präsident der USA, will das Kapitel Afghanistan abschließen - auch, wenn es kein Happy End hat.
Foto: Susan Walsh, dpa

Dass in Kabul plötzlich alles ganz schnell ging, hat wohl wesentlich mit den Amerikanern zu tun. Die räumten am Wochenende die sogenannte „green zone“, das stark gesicherte Diplomatenviertel in Kabul – vielen anderen Nationen schien das entgangen zu sein, nicht aber den Taliban. Die verstehen dies als Einladung, dass die Stadt nun ihnen gehört. Präsident Aschraf Ghani flieht ins Exil, nach eigener Aussage nur mit Hausschuhen und wenigen Habseligkeiten, nach Aussage vieler Beobachter hingegen mit massenhaft Geld. Der Sündenfall der US-Regierung setzt einen Domino-Effekt in Gang, der selbst Präsident Joe Biden unter sich begräbt. Sein Vorgänger Donald Trump war es, der die Verhandlungen mit den Taliban begann. Doch bis heute weigert sich Biden, dies als Fehler zu einzugestehen.

Schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer machen zur Feier ihrer Machtübernahme in Kabul ein Gruppenfoto.
Foto: Rahmat Gul, dpa

In Berlin gehen die Schuldzuweisungen weiter. Längst hat der BND durchsickern lassen, dass er nicht so unfähig war, wie es die Politik gerne darstellen würde. Selbst wenn die Agenten den Fall Kabuls nicht präzise vorhergesagt hatten, so warnten sie doch seit langem davor, dass die Machtübernahme der Taliban nach dem Abzug der internationalen Truppen nur eine Frage der Zeit sei.

In elf Tagen haben die Taliban Afghanistan erobert

Mit Staunen beobachtet die Welt nicht nur das Scheitern des Westens, sondern auch das Auftreten der Taliban. „Wir haben ganz Afghanistan in elf Tagen erobert“, sagt der Taliban-Sprecher am Dienstag. Die Gruppe gibt eine Pressekonferenz, selbstbewusst sind die Männer mit den schussbereiten Waffen, aber wohl auch ein wenig selbst von ihrem raschen Erfolg überrascht. Davon, dass sie das Land regieren, kann ohnehin noch nicht die Rede sein. Die Verwaltungsstrukturen liegen brach, mit Gewehren lässt sich eine Stadt erobern, aber nicht managen. Das war ihnen schon in den 90er Jahren nicht gelungen.

US-Marines der 24th Marine Expeditionary Unit MEU fliegen zum Hamid Karzai International Airport.
Foto: Mark Andries, dpa

In Afghanistan wird die Verzweiflung der Menschen am Flughafen von Stunde zu Stunde gefährlicher. Kämpfer der Taliban feuern in die Luft und schlagen mit Peitschen, um die Leute zu vertreiben. Am Freitag wird ein deutscher Zivilist auf dem Weg zum Airport angeschossen. Der Zeitdruck ist gewaltig. Denn: Die Deutschen können nur handeln, solange die Amerikaner vor Ort sind, alleine wären sie verloren. Die USA aber will ihre Truppen bis zum 31. August abziehen. Biden schließt zwar nicht aus, dass sie zur Evakuierung von US-Bürgern auch über den 31. August hinaus in Kabul bleiben – sicher ist das, wie so vieles in Afghanistan in dieser Woche, nicht. (mit dpa)

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

22.08.2021

Leider sind mittlerweile deutsche Medienberichte über Politik weder neutral noch sachlich noch unabhängig noch ernst zu nehmen.

22.08.2021

Die Taliban haben ohne großes eigenes Zutun ihr Waffenarsenal durch Übergabe von der regulären afghan. Armee . Nicht mehr alte gebrauchte AK47 und RPGs, sondern aus westl Quellen von modernen Schnellfeuergewehren bis zu Fahrzeugen Standardausrüstungen der NATO Streitkräfte. Und bei der Evakuierung von eigenem Personal bis zu gefährdeten Afghanen, die für die NATO gearbeitet. insb DEU Leugnung der Lage bis zuletzt. Dann noch das bürokratische Hickhack zwischen BMVg und Aussenamt trotz eindeutiger und rechtzeitiger Warnungen der Geheimdienste. Im BMvg lagen Pläne zu Evaluierung fertig zur Umsetzung vor.
Insb Hr Maas, als Aussenminister die personifizierte Unfähigkeit zur Führung des AA als Hemmklotz..
Nur durch Zufall Minister geworden ohne jede Befähigung zur Führung so eines sensitiven Ministerium , nur weil bei Frau Nahles - einer reinen Polit- Soldatin der SPD ,seinerzeit Hr Gabriel in Ungnade gefallen war.

21.08.2021

Die Geheimdienste waren zumindest besser informiert als es die Politik umgesetzt hat. Was sie vielleicht nicht ganz richtig "gecheckt" haben ist der unbedingte Wille das Land von den Besatzern zu befreien. Und so ein Wille kann stärker sein als mehr Soldaten und bessere Waffen auf der anderen Seite (afgh. Militär).

21.08.2021

Und wieder steht die zentrale Frage, die Präsident Biden erwähnt hat, nicht in einer solchen Lagedarstellung.
„Warum sollen US-Soldaten in einem Bürgerkrieg in Afghanistan sterben, den die Afghanen selber nicht zu führen bereit sind?“ Das gilt natürlich auch für deutsche Soldaten. 300.000 Mann stark und viel besser gerüstet als die Taliban geht die afghanische Armee, als sie gebraucht wird,einfach nach Hause. Wir kennen das bereits aus dem Irak beim Einmarsch des IS.Die Taliban haben auch keine einzige Stadt „erobert“. Die sind mit dem Moped einfach hingefahren und haben erklärt: „Unser!“ Ohne Kampf und ohne Widerstand.

Wer bitte soll den die Verhältnisse in Afghanistan verbessern, wenn nicht die Afghanen? Insofern hat auch niemand „für uns“ gearbeitet. Die haben alle für sich selber, für Afghanistan gearbeitet.

Wie erklärt man einer amerikanischen Mutter, Frau, Schwester, Tochter, dass ihr Sohn, Mann, Bruder, Vater (und das natürlich geschlechtlich auch anders herum) nach Afghanistan zum Sterben geht? Wie? Das wird als total normal wahrgenommen, die Soldaten werden gerade hierzulande auch noch übel verleumdet, aber Afghanen dürfen davonlaufen?
Es ist im Übrigen wieder das KSK, dass in Kabul an vorderster Front steht und blutet. Das war der Ministerin noch nicht mal eine Erwähnung wert.

21.08.2021

Aber Hallo, es gibt eine Menge Berichte über Afghanistan von Leuten, die dort leben oder gelebt haben. Es wäre ganz gut, wenn Sie sich mit den Tatsachen beschäftigen anstatt unseriöse Geschichten in Umlauf zu bringen.

"Wer bitte soll den die Verhältnisse in Afghanistan verbessern, wenn nicht die Afghanen? Insofern hat auch niemand „für uns“ gearbeitet."

Sollten Sie mal die Gelegenheit haben, die Interessen von verschiedenen Gruppen in und außerhalb von Afghanistan zu betrachten, würden auch Sie bemerken, dass der größte Teil der Afghanen die Leidtragenden sind, insbesondere die Ortskräfte.

Im Übrigen ist sich jeder freiwillige Soldat bewusst, welches Risiko als Soldat eingegangen wird. Nicht die Afghanen entscheiden wie hoch das Risiko ist, sondern unsere Politik.

21.08.2021

Sehr geehrter Herr Richard M.

Es die immer gleiche Methode, dem Gegenüber etwas vorzuwerfen, was der nie gesagt, getan oder behauptet hat, um dann diese Fake-Aussage zu entkräften:

Sie;
„Es wäre ganz gut, wenn Sie sich mit den Tatsachen beschäftigen anstatt unseriöse Geschichten in Umlauf zu bringen.“
Welche „unseriöse“ Geschichte habe ich in Umlauf gebracht? Das Biden-Zitat? Das die afghanische Armee 300.000 Mann hatte? Das die gut gerüstet war? Das die vor den Taliban davongelaufen ist? Das das KDK hier wieder den gefährlichsten Job tun?
Verstehen Sie überhaupt, was sie mit diesen zynischen „Augen auf bei der Berufswahl“- Argument gegenüber den Soldaten an Unverfrohrenheit an den Tag legen? Diese Menschen sind bereit, ihr Leben zu geben. Und es sind Afghanen, die auf unsere Soldaten schiessen.
Und es ist unsere Politik, die unsere Soldaten in einen Krieg hetzt, mit dem wir gar nix zu tun haben

22.08.2021

"Es die immer gleiche Methode, dem Gegenüber etwas vorzuwerfen, was der nie gesagt, getan oder behauptet hat, um dann diese Fake-Aussage zu entkräften:"

Sie sind doch selbst in der Lage zu lesen was Sie geschrieben haben. Vergleichen Sie bitte mal was sie geschrieben haben und was Leute schreiben, die das Land und die Gegebenheiten in Afghanistan kennen und sich auch mit den Besonderheiten des Landes befassen. Zudem ist festzustellen, dass China der hauptsächliche Gewinner der jetzigen Situation in Afghanistan ist.

Sie kennen weder die Menschen in Afghanistan noch den Einfluss von außerhalb. So schwer ist es nicht zu verstehen, dass die Bevölkerung in Afghanistan die Leidtragenden seit fast 50 Jahren sind.

"Verstehen Sie überhaupt, was sie mit diesen zynischen „Augen auf bei der Berufswahl“- Argument gegenüber den Soldaten an Unverfrohrenheit an den Tag legen?"

Die Unverfrorenheit gebe ich ihnen gerne zurück, denn Augen auf bei der Berufswahl trifft grundsätzlich zu. Im Übrigen werden Soldaten in Deutschland bei der Berufswahl ausführlich über die Gefahren, insbesondere bei Auslandseinsätzen aufgeklärt. Außerdem wird kein Soldat gezwungen zu den Sondereinheiten zu gehen, trotzdem soll es mehr als genug Bewerbungen zu den Sondereinheiten der Bundeswehr geben.
Auch wenn es in Kabul eine schwierige Situation ist, bleibt es die Aufgabe der Bundeswehr eine Evakuierung der Deutschen und der Ortskräfte sicher zu stellen.