Letzte Parlamentsrede vor der Wahl? Merkel teilt im Bundestag kräftig aus
Die Kanzlerin schaltet in ihrer wohl letzten Parlamentsrede in den Wahlkampfmodus. Scharfe Kritik übt sie am "Versuchskaninchen" von Olaf Scholz. Der kontert spontan.
Als Kanzlerin Angela Merkel zu ihrer wohl letzten Rede im Bundestag antrat, machte sie zunächst noch einen kleinen Rückzieher: Die CDU-Politikerin hatte ihren Mund-Nasen-Schutz auf ihrem Platz liegen lassen und holte das schwarze Teil noch schnell nach, denn auch im Parlament gelten die Corona-Regeln. Danach aber ging Merkel frontal nach vorne. Wahlkampf pur lieferte die Regierungschefin zur Überraschung der Beobachter. Und dazu gehörte, dass sie SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz massiv angriff.
Merkel reagierte mit scharfer Kritik auf die Äußerung von Scholz, die bereits Geimpften seien „Versuchskaninchen“ gewesen. „Natürlich ist niemand von uns in irgendeiner Form ein Versuchskaninchen. Weder Olaf Scholz noch ich“, sagte die CDU-Politikerin, die immer wieder von lauten Zwischenrufen unterbrochen wurde. Wenn man die Menschen vom Impfen überzeugen wolle, dann habe das mit Argumenten zu geschehen und nicht „mit schiefen Bildern vom Versuchskaninchen“, maßregelte die Regierungschefin ihren Vizekanzler.
Ungewöhnlich deutlich: Angela Merkel schaltet in ihrer letzten Rede in den Wahlkampfmodus
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September wurde Merkel ungewöhnlich deutlich und warb offensiv für den Unions-Spitzenkandidaten Armin Laschet (CDU), der später noch als Redner erwartet wurde. Die Wahl sei eine Richtungsentscheidung für Deutschland, sagte sie und ergänzte: „Und es ist nicht egal, wer dieses Land reagiert.“ Entweder gebe es eine Regierung mit SPD und Grünen, die eine Unterstützung durch die Linkspartei zumindest nicht ausschließe. Oder es gebe eine CDU/CSU-geführte Regierung mit Armin Laschet, die das Land „mit Maß und Mitte in die Zukunft“ führe.
Den folgenden Tumult im Plenum – viele Abgeordnete waren der Meinung, Merkel missbrauche das Parlament für Wahlkampfzwecke – kommentierte Merkel demonstrativ gelassen mit den Worten: „Mein Gott, was für eine Aufregung.“ Sie sei seit 30 Jahren Bundestagsmitglied und wisse wirklich nicht, wo eine solche Debatte über die Zukunft des Landes sonst geführt werden sollte. „Das ist die Herzkammer der Demokratie“, sagte Merkel und bekam dafür aus den Reihen von CDU und CSU stehenden Applaus spendiert.
Olaf Scholz reagiert auf Kritik von Angela Merkel: Menschen vom Impfen überzeugen
Scholz ließ die Kritik der Kanzlerin wenige Minuten später nicht unerwidert. Man müsse weiter dafür werben, dass sich die Menschen impfen lassen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Eine Impfpflicht dürfe es nicht geben, man müsse die Menschen stattdessen überzeugen.
Das dürfe auch locker und gelassen, auch „mit Witzen“ geschehen, über die auf Veranstaltungen viel gelacht werde. Wenn einige, sagte Scholz mit Blick auf die Union, darüber nicht lachen könnten, „dann hat das vielleicht damit zu tun, dass sie mit Blick auf ihre Umfragewerte wenig zu lachen haben.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Liebe Maria T.,
wo bitte war denn die Nachrüstung richtig und hochnotwendig?
Waffen werden beschafft um sie zu gebrauchen und nicht um vor einem Gegner herumzuwedeln.
Das hat auch der ehemalige US-Präsident so ausgedrückt.
Dann sollte man schon sehen, dass Waffen eine Gefahr und nicht eine Notwendigkeit sind.
Im übrigen ganz von den Kosten abgesehen. Mit einem Bruchteil könnte der Hunger auf der Welt, etliche Krankheiten und auch einiges andere in die Geschichte eingehen.
Vielleicht braucht es da aber auch mehr Mut als auf einen Knopf (Abzug) zu drücken.
Wie die Union zum jetzigem Zeitpunkt überhaupt auf 19% kommen kann bleibt wohl ein deutsches Rätsel. Merkels größter Trumpf war immer eine niedrige Wahlbeteiligung.
"Die Frau sollte sich nicht do aufblasen" ...
Jaja - Herr Georg Kr .
wenn Ihre favorits in diesen turbulenten Jahren an der Macht -
hätte Deutschland schon 3 Jahre nach der ersten Krise fertig !
Und läge heute immer noch am Boden !
Wobei - fair muß man schon sein :
Die SPD hat bisher immer ihre Kanzler selbst fertig gemacht :
Helmut Schmidt wegen der ja (absolut richtigen und hochnotwendigen) Nachrüstung , Schröder wegen der (ebendo richtigen) Hartz- Reformen .
Obwohl - da die Gefahr besteht , daß die SED 2.0 30 Jahre nach dem Ende der DDR die Macht , könnte Scholz seinem Schicksal schon früher begegnen !
Hoffentlich können die normalen Bürger dann noch auswandern - vielleicht nach Polen oder nach Großbritannien (Die Schweiz wird die vielen deutschen Flüchtlinge nicht haben wollen)
An ihrer Stelle würde ich langsam die Koffer packen.
In Polen wären sie mit ihren schrulligen verschrobenen rechten Einlassungen sicher höchst willkommen. Allerdings sollten sie bei denen mit regierungskritischen Pamphleten sehr vorsichtig sein. Die Pis kenn da keine Gnade.
Selbst in einem demnächst wieder von Kommunisten regierten schönen Deutschland könnten sie davon ausgehen, dass ihnen aufgrund ihrer bisherigen Beiträge eine gewisse Narrenfreiheit zugestanden wird.
Frau Merkel hat gezeigt, dass man ein reiches Erbe verprassen und verbrannte Erde hinterlassen kann. Ihre heutige Rede hat ihrer Partei mehr geschadet als genutzt, aber dies hatte sie noch nie tangiert. Sie hofft halt noch immer auf den Friedensnobelpreis, aber da sollten die Deutschen und Resteuropa auf die Barrikaden gehen.
Alle die jetzt die aktuelle Kanzlerin niederbügeln sollten mal Vergleiche zu anderen Ländern führen. Das heißt nicht, daß alles in den letzten 16 Jahren i.O. war - aber wer kann das von sich behaupten, daß er in diesem Zeitraum keine Fehler gemacht hat. Unterm Strich steht Deutschland gut da. Vielleicht sollte man auch noch bedenken: die Kanzlerin ist nicht für jeden Handstreich in unserer Republik verantwortlich - genau so wie der Papst nicht für jeden Mißbrauchsfall in der katholischen Kirche verantwortlich ist.
Dass Laschet nicht mal eine oder einen von Merkels Minister*innen in sein "Expertenteam" berufen hat, lässt den Schluss zu, dass Mutti nach seiner Ansicht jahrelang mit einem Haufen Luschen regiert hat.
In dem Punkt ist ihm nicht zu widersprechen . . .
"Unterm Strich steht Deutschland gut da."
Aber nur, wenn man beide Augen zudrückt und die lange Liste der Versäumnisse völlig ignoriert.
Die Kanzlerin hat immer noch nicht begriffen, dass abgrundtiefes Misstrauen in sie und ihre 16 Jahre Kanzlerzeit
ihr politisches Erbe ist.
Und dass ihre Gegnerschaft nicht nur in den konkurrierenden Parteien zu finden ist sondern dass sie ihre eigene Partei ausradieren (fast) wird.
Man bedenke, sie hat 16 Jahre Zeit gehabt, ein modernes, zukunftsfähiges Land zu prägen.
Nun hat sie es noch nicht einmal zu einem verfassungskonformen Wahlgesetz gebracht.
Und die Verachtung Bürger und Bundestag gegenüber war so überzeugend, dass z.B. der Wähler
es sie nun spüren lässt (?).
Die Frau sollte sich besser nicht so künstlich aufblasen.
Eines hat sie aber offenbar geschnallt.
Wenn es am Wahltag in gut 2½ Wochen nur annähernd so kommt wie prognostiziert brechen alle Dämme und sie wird von ihren "Parteifreunden", die ihr jetzt noch stehend applaudieren in der Luft zerrissen . . .
... und ihr Armin Laschet mit.