Für mehr Tierwohl: Mehrheit würde mehr Geld für Fleisch bezahlen
Exklusiv Mehr als die Hälfte der Deutschen wäre bereit, mehr Geld an der Fleischtheke auszugeben, wenn dadurch Tiere unter besseren Bedingungen gehalten werden.
Teurere Lebensmittel für mehr Tierwohl: 61 Prozent der Deutschen sind bereit, mehr Geld für Fleisch auszugeben, wenn sich dadurch die Bedingungen für die Tiere verbessern. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion. Knapp jede und jeder Dritte will an der Fleischtheke jedoch nicht tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Rest ist unentschlossen.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen) hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, dass die Preise für Lebensmittel und Agrarprodukte steigen müssten. Ramschpreise würden mehr Tierwohl verhindern und seien obendrein schlecht für das Klima. Er wolle zudem erreichen, dass die Deutschen gute Lebensmittel wertschätzen. Sozialverbände forderten daraufhin, dass für steigende Lebensmittelpreise ein sozialer Ausgleich geschaffen werden müsse.
Wählerinnen und Wähler der Grünen am ehesten bereit, mehr Geld zu bezahlen
Große Unterschiede zeigen sich in den verschiedenen Parteilagern: Während 87 Prozent der Wählerinnen und Wähler von Özdemirs Grünen bereitwillig höhere Fleischpreise zahlen würden, ist es unter AfD-Anhängerinnen und -Anhängern gerade einmal jede und jeder Dritte. SPD- und Links-Wählende sprechen sich ebenfalls mehrheitlich dafür aus, mehr Geld für mehr Tierwohl zu bezahlen.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Angenommen es würde einen gesetzlichen Tierwohl-Aufschlag für alle Fleischarten geben. Wären Sie bereit, diesen Preisaufschlag zu bezahlen?" wurden im Zeitraum vom 29.12.2021 bis 3.1.2022 die Antworten von 5012 Teilnehmenden aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.
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Solche Umfragen sind das Papier nicht wert, auf welchem sie gedruckt werden. Erstens, bereits heute könnte jeder bei seinem Metzger/Fleischer vor Ort besseres Fleisch/Wurst einkaufen, nur die wenigsten tun es. Weiterhin ist es aber auch so, dass sich die Masse diese Preise, insb. im Rahmen der gesamten Preissteigerungen, nicht (mehr) leisten kann! Vor Jahren wurde Flexibilität bei der Arbeit gefordert, betrachtet man sich heute die Benzinpreise, so kennen diese nur eine Richtung - nach oben. Öffentliche Verkehrsmittel sind dort nicht vorhanden, wo sie gebraucht würden bzw. sind nicht nutzbar da nicht zutreffend. Strom-, Öl-, Gaspreise kennen nur eine Richtung, auch diese müssen durch die Bürger gezahlt werden. Man muss sich nur umsehen, schon hat man noch weitere Beispiele für diese Misswirtschaft.
Ich sitz jetzt gerade beim Frühstück, schau auf meine Salami-Verpackung, da steht Haltungsstufe 4, Bio-Qualität.
Häh, das geforderte Tierwohl-Label gibt es doch längst, es ist nur noch nicht verpflichtend!
Das Problem ist doch momentan dies: Wir kaufen unser ganzes Obst und Gemüse in Bio-Qualität (bzw. bauen es im Sommer selber an)
Der Preisaufschlag beträgt zwischen 10% und maximal 50%.Das kann man tolerieren. Bei Fleisch sieht es anders aus. 1 kg Schweinefleisch in Bio-Qualität kostet 100 bis 200% mehr als "normales" Fleisch. Das ist einfach zuviel! Und vermutlich von der Landwirtschaft bzw. den verantwortlichen Politikern so gesteuert. Die wollten die ganzen Jahre nix ändern in den Ställen, immer weiter so ...................................
Es gibt jede Menge Bürger die können sich keine höheren Fleisch- Preise mehr leisten da Strom, Gas, Miete und andere Lebenshaltungs- Kosten sich laufend erhöhen im "Besten Deutschland aller Zeiten"
Fleisch ist aber viel wertvoller als sein derzeitiger subventionierter Marktpreis. Fleisch ist ein Luxusprodukt. Flugreisen genau dasselbe. Es werden einfach nicht die tatsächlichen Kosten umgelegt. Es gibt kein Recht auf Fleischkonsum. Es gibt nur gerechte Preise.
Solche Umfragen kann man sich sparen, da hier wohl nur wenige Menschen zugeben, dass es nur um den Preis geht.
Exakt. Es macht sich halt gut wenn man öffentlich als Gutmensch auftritt. 1kg Schweinefleich um 5€, 1kg Schweinefleich um 10€ - was wird wohl von der weitauas überwiegenden Mehrheit gekauft werden?
Liebe "Mehrheit", erstens: seit Jahrzehnten KÖNNT ihr mehr Geld für Fleisch aus regionaler artgerechter Haltung zahlen, warum TUT Ihr es dann nicht? Und zweitens: bitte geht auch den nächsten Schritt. Ich würde hier gerne lesen: die Mehrheit ist bereit aus Gründen des Tierschutzes, des Klimaschutzes, der Gesundheit und des Umweltschutzes (zumindest weitgehend) auf Fleisch zu verzichten. Stattdessen sehen wir weiter Samstags in den Billigsupermärkten übergewichtige Menschen, die einen Wagen voll mit 20 kg Massenhaltungsfleischprodukten, für die sie 80 € bezahlt haben, zu ihrem Auto schieben und dabei eine Zigarette rauchen.
@Georg
Wieso werden jetzt übergewichtige Menschen und Raucher diskreditiert?
Es gibt genug Übergewichtige, die kein Fleisch essen. Der Fleisch Konsum hat nicht unbedingt mit Übergewicht zutun. Denn Rest bitte selbst recherchieren.
Übergewicht hat auch nichts mit schlechter Tierhaltung zutun.
Rauchen hat auch nichts mit schlechter Tierhaltung zu tun.
E gibt wohl genug mißgünstige Hungerhaken, die unbedingt ein Feindbild brauchen (Übergewichtige Raucher). Recht traurig so etwas.
Lieber Georg,
wieso nicht? Das ist die logische Erweiterung der Geimpften/Ungeimpften-Kampagne. Und das soll heißen, dass die einen gegen die anderen aufgewiegelt werden. Das zum Thema Solidarität.
Wie hat schon der amerikanische Milliardär Warren Bufett so treffend gesagt:
Es herrscht Klassenkrieg richtig aber es ist meine Klasse die Klasse der Reichen die Krieg führt und wir gewinnen.
Und auch wenn es mit dem Thema gar nichts zu tun hat: Ich bin der Meinung, dass Julian Assange sofort freizulassen ist.
@Rainer: ich spreche hier nur über das Verhältnis vom Mensch zu den anderen Tieren. Möchte niemand aufwiegeln. Und ja, die Reichen werden sich immer das teure Fleisch leisten können, zahlen aber wenigstens einen Preis, der die grausame Massentierhaltung überflüssig macht. So wie sie weiter ihren SUV mit 3 t Gewicht und 15 l Verbrauch haben werden und für den fossilen Treibstoff trotzdem 3,50 € zahlen können und für den Flug nach London 600 € und nach New York 2000 €. Aber hier schmelzen gerade die arktischen Kappen, der Permafrost taut auf, der Meeresspiegel steigt und alle spalten es ab. ("Don't look up"). Hier muss auf jeder Ebene schnell gehandelt werden.
Echt? Bei einer Umfrage bestimmt - wenn es aber wirlich an den Geldbeutel geht sieht es wieder ganz anders aus..
Statt inhaltsarmer Umfragen erwarte ich mich von selbst erklärten Qualitätsmedien greifbare Informationen.
https://www.dw.com/de/schweizer-fleisch-ist-teurer-gleich-besser/a-54540952
>> Fleisch sei in Deutschland einfach zu billig, heißt es. Höhere Preise brächten mehr Tierwohl und faire Arbeitsbedingungen für Landwirte. Folgt das eine wirklich aus dem anderen? Da lohnt sich ein Blick in die Schweiz. <<
Sehr teuer dafür besser - aber das muss wie in der Schweiz auf meinem Teller ankommen und nicht in einem grünen Umverteilungsprojekt versickern.
Wo wurde die Umfrage durchgeführt, in der Parteizentrale der Grünen?
Mehr Menschen würden mehr Geld ausgeben, wenn... So ein Unsinn.
Es gibt durchaus - selbst im Discounter - "Bio Fleisch". Man muss also nicht warten, wenn man wirklich bereit ist die weniger Leid mehr zu zahlen. Das sind doch nur reine Floskeln dieser Leute.