Die Bayern als indigenes Bergvolk aus dem wilden Süden? Ja, mei!
Die Welt ist wieder heimgeflogen. Was bleibt, sind die Bilder aus Schloss Elmau, von Lederhosen und Gamsbart. Der Bayer schnauft erst mal durch, mögen die anderen noch so lästern.
Wenn der Bayer endlich durchschnaufen kann, weil die ganze Aufregung wieder vorbei ist, dann kann es schon mal passieren, dass er einen Schluck Weißbier zu sich nimmt und mit dem Ausdruck inwendiger Erleichterung Sätze sagt, wie: „Ja verreck, des wär g’schafft.“ Wir nehmen fest an, dass in und um Schloss Elmau in diesen Stunden vielfach durchgeschnauft wird. Die Welt ist wieder weg. Hinausgehubschraubert in aller Herren Länder. Bierruhe kehrt ein in den Bergen nach dem G7-Gipfel.
Doch die Bilder bleiben. Wobei, auch da könnte man sich schon wieder aufregen. Weil außerhalb des Freistaats lästern sie natürlich wieder. Wegen all der Folklore, der Dirndl und Lederhosen, des Postkarten-Panoramas, wegen des Rucksacks mit Proviant und Schafkopfkarten, den der Ministerpräsident höchstpersönlich den hohen Staatsgästen für den Heimweg gepackt hat.
Diejenigen, die jetzt lästern, schwappen zum Oktoberfest selber ins Bierzelt hinein
Interessant ist das schon: Weil wenn diese Leute, die sich da jetzt wieder über die Bierdimpfelei des indigenen Bergvolkes aus dem wilden Süden lustig machen, dann zum Oktoberfest hineinschwappen, hüllen sie sich begeistert in Landhausmode von Karstadt und kippen maßlos Maßn in sich hinein.
Abgesehen davon: Hätte der Gipfel in, sagen wir mal Hamburg stattgefunden, wären Joe, Boris und die anderen mutmaßlich auch nicht in einem Gewerbegebiet zwischen Drogeriemarkt und Modediscount empfangen worden, oder? Aber auch für derlei Kleingeistigkeit gibt es im Freistaat zum Glück den passenden Ausdruck. „Ja, mei“, sagt der Bayer aus tiefstem Inneren – und ist froh, wenn endlich wieder Ruhe ist. Wie es war und was jetzt wird, lesen Sie im Leitartikel und auf der Politik. Servus miteinander!
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