Finanzminister Christian Lindner will mit einem Maßnahmenpaket Steuerzahlern eine zusätzliche Belastung ersparen. Dass sich Grüne und SPD dagegen sträuben, wirkt befremdlich.
Steuerentlastung? Schon der Begriff führt in die Irre. Mit seinem Paket aus höheren Freibeträgen und einer entschleunigten Progression entlastet Finanzminister Christian Lindner die Steuerzahler nicht – er erspart ihnen lediglich eine weitere Belastung. Die kalte Progression, die bei einer hohen Inflation besonders hart zuschlägt, ist ja nichts anderes als eine verkappte Steuererhöhung, deshalb ist es nur konsequent, wenn Lindner dieses Geld den Steuerzahlern nun zurückgeben will. Als Olaf Scholz Finanzminister war, das nur nebenbei, hat er das genauso gehalten, nur waren die Summen, um die es da ging, nicht so hoch.
Grüne und SPD sind gegen Lindners Pläne
Wenn an einer Gehaltserhöhung lediglich der Staat verdient und nicht der Arbeitnehmer, ist etwas faul im System. Umso befremdlicher wirkt der Widerstand von Sozialdemokraten und Grünen gegen Lindners Pläne. Um Geringverdienern durch die Krise zu helfen, wie sie es verlangen, kann der Staat das Wohngeld noch einmal erhöhen oder weitere Heizkostenzuschüsse zahlen. Das Steuersystem ist für diese Form des sozialen Ausgleichs nicht gedacht – und auch bei weitem nicht so ungerecht, wie Lindners Kritiker das suggerieren. Prozentual gerechnet profitieren Beschäftigte mit kleinen und mittleren Einkommen von seinem Paket am stärksten.
Die Diskussion ist geschlossen.
(erneute persönliche Angriffe und Spekulationen gelöscht/Argumentieren Sie bitte endlich sachlich!/NUB 7.3)
Finden Sie nicht auch, daß es allmählich langweilt. Wer der Prozentrechnung mächtig ist sieht, daß das geplante Entlastungspaket die unteren 50% der Einkommen stärker berücksichtigt. Je nach dem Ansatz wo Reichtum beginnt (die Neider werden wohl schon bei 100.000€ beginnen) gibt es in Deutschland 5%-10% Reiche. Übrigens Millionäre: ca. 2%. Nur mal um die Verhältnisse ein wenig gerade zu rücken.
Das deutsche Steuersysteme ist so kompliziert, dass es die meisten Anhänger von Rot/Grün nicht zu durchschauen scheinen, und sich daher an die polemischen Vorgaben ihrer Genossen halten.
Jedenfalls ist das der Eindruck, den man aus den Kommentaren gewinnen kann.
Linders Steuerpläne haben folgende Wirkung:
Mehr kleine Einkommen, wie z.B. Renten werden völlig steuerfrei.
Vor allem in den unteren Einkommensgruppen wird es mehr Netto vom Brutto geben.
Echte Großverdiener (Also andere als die, die Rot/Grün als „Reich“ bezeichnen) haben so gut wie gar nichts von Lindners Tarifanpassung.
In den mittleren Einkommen fressen wachsende Steuersätze eventuelle Gehaltserhöhungen nicht überproportional auf.
Und mit der Kopplung des steuerlichen Freibetrages an die Inflation sorgt Lindner dafür, dass das auch so bleibt.
Was ist jetzt daran „unsozial“?
Für Notleidende hat der Staat einen Instrumentenkasten, der aus Steuermitteln finanziert, dort schon alles mögliche abfedert. Dort sattelt die Regierung noch mal drauf. Das führt u.a. dazu, das bei konstanter Arbeitslosenzahl die Zahl der freien Stellen immer weiter steigt. Das ist doch ein klarer Indikator dafür, dass immer Menschen lieber leistungsfreie Zahlungen des Staates annehmen, als arbeiten zu gehen. Das Geld erwirtschaften all diejenigen, die jetzt von Linder hauptsächlich vor der kalten Progression bewahrt werden.
Die, die sowieso nichts von Lindners Plänen haben, die oberen 10% Einkommen, zahlen heute 50% der Einkommensteuer.
Wo ist den die Ungerechtigkeit? Da wird massiv von oben nach unten umverteilt.
Linders Pläne oder den Kommentar als „asozial“ zu bezeichnen, zeigt, dass die Schreiber den Sachverhalt nicht verstehen, und das die Linken den medialen Diskurs mal wieder mit billiger Neid-Polemik dominieren.
So dumm ist die kalte Progression nicht, wie Herr Wais versucht zu vermitteln. So wie die Einkommen steigen, so steigen auch die Ausgaben von Bund, Land und Gemeinden. Es mangelt doch fast überall, von den Schulen bis hin zur Energiekrise und Klimawandel. Einkommensschwache können das nun mal nicht schultern, also braucht es eine kalte Progression um die Ausgaben zu ermöglichen. Eine Alternative um die erhöhten Ausgaben zu schultern konnte Herr Wais leider nicht nennen.
Einkommensstarke dagegen haben genügend Möglichkeiten um Steuern zu sparen und können sich trotz kalter Progression jede Menge leisten von denen Einkommensschwache nur Träumen.
Wer soll die immens hohen Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden schultern? Einkommensschwache vielleicht, wäre das nicht zu asozial Herr Wais?
Dem Steuerzahler wird lediglich eine weitere Belastung erspart, so die Meinung von Herr Wais. Es scheint für Herr Wais wohl unbedeutend zu sein, dass ausgerechnet der Geringverdiener die höchste Belastung trägt, weil das Einkommen nicht ausreicht um gesunde Lebensmittel zu kaufen.
"Prozentual gerechnet profitieren Beschäftigte mit kleinen und mittleren Einkommen von seinem Paket am stärksten."
Prozentual gerechnet wird diese Rechnung nie aufgehen.
Äußerst befremdlich wenn nicht sogar asozial erscheint der Kommentar von Herr Wais.
Auch die SPD wollte doch in den vergangenen 25 Jahren den "Einkommens- und Lohnsteuer"bauch" beseitigen ! Machte es aber nie !
Wo ist jetzt wieder das Problem ?
Oder ist das Problem nur (wieder) , daß der Gesetzes-Vorschlag von der FDP kommt ?
Gestern im heute journal hat ihn Marietta Slomka ganz schön ins Eiern gebracht, den Herrn L. Einer wie er hält natürlich stand, aber entlarvt wird er dadurch trotzdem. Ich wünsche allen AZ Leser*innen, dass sie wenigstens noch öffentlich-rechtliche Fernsehnachrichten schauen, um ein einigermaßen sachlich-journalistisches Bild der Realität zu bekommen.
Wer im Jahr unter 200k€ Einkommen hat und die Fahr-Doch-Porsche-Partei wählt, dem ist eigentlich nicht zu helfen.
...und wieder einmal werden diejenigen vergessen, die nach an einem langen Arbeitsleben im Ruhestand (Rentner) sind oder aufgrund einer Erkrankung nicht mehr erwerbstätig (Erwerbsminderungsrente) sein können!
Als Rentenbezieher erhält man die Leistung aus eigener Versicherung und zahlt aufgrund der Höhe in aller Regel keine oder sehr wenig Einkommenssteuer - die gestiegenen Kosten betreffen diesen Bürgerkreis dennoch und schlagen sich anteilig an das jeweilige Einkommen viel stärker durch als bei einem Erwerbstätigen.
Auch ein Hr. Wais sollte sich mal in eigener Sache damit beschäftigen, wenn dieser von heute auf morgen wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann oder auch ganz normal in Ruhestand geht. Dann wird dieser ganz schnell sehen, das man selbst als ehemalige Führungskraft mit ganz anderen, wesentlich niedrigen Einkommen kalkulieren muss und wieviel die Vorschläge von Herrn Lindnere dann noch wert sind.
Mein Fazit:
Solange man dem arbeitetenen Volk der Konsumenten angehört, wird man hofiert - Kranke, Alte und nicht hoch ausgebildetet Akademiker werden schlicht vergessen oder bekommen lediglich den Hinweis, das diese ja hier und dort Unterstützung einfordern könnten.
Bei manchen medialen Beiträgen fühlt man sich veräppelt, auch, wenn man keine Volks- oder Betriebswirtschaft studiert haben sollte.
Wolfgang B., die kalte Progression hat mit der Inflationsrate gar nichts zu tun. Sie kommt bei einem progressiven Tarif bei jeder Gehaltserhöhung zum Tragen, egal ob diese 1% oder 10% beträgt, völlig unabhängig davon, wie sich gleichzeitig die Inflationsrate entwickelt. Sie verwechseln das mit dem Realeinkommen.
Das Problem der kalten Progression ist, dass wegen des progressiven Steuersatzes mit jeder Gehaltserhöhung der Durchschnittssteuersatz steigt. Deswegen fordern Steuerexperten schon lange einen sog. rollenden Tarif.
Ich wüsste nicht, was ich anderes geschrieben habe. Ich habe nichts verwechselt. Vielleicht hätte ich noch ergänzen sollen, daß bei einer Steigerung des persönlichen Grenzsteuersatzes auch der Durchschnittssteuersatz steigt. War für micheigentlich klar.
Herr Wais, Ihre "prozentuale" Rechnung stimmt aber nur, wenn Sie die Beschäftigten mit kleinen und mittleren Einkommen als
zahlenmäßige Menge im Verhältnis zu den Großverdienern sehen. Diese Großverdiener dürften hier zahlenmäßig tatsächlich die Wenigeren in der Gesamtmenge der Einkommensbezieher sein. Aber diese Großverdiener profitieren "im Einzelfall" sicher mehr von höheren Freibeträgen und einer entschleunigten Progression als jeder Gering- und Kleinverdiener.
Sie sollten hier bei der Wahrheit bleiben und nicht schon wieder Lindner und seine FDP in Schutz nehmen und auf SPD und
Grüne eindreschen und Ihre Leserschaft für dumm verkaufen..
Wie wärs mit einem mathematischen Beispiel? Großverdiener (ab wann gehen die bei Ihnen los) zahlen selbst, wenn sie vielleicht stärker entlastet werden, immer noch mehr Steuern als Klein- oder Normalverdiener.
Egal wo Sie die Großverdiener ansiedeln, sie zahlen pro Person immer noch mehr Steuern als Klein- und Mittelverdiener trotz vielleicht höherer Absetzungsmöglichkeiten.
"Auch ohne größere Inflationsrate kann es vorgekommen, und ist es auch, daß z.B. bei einer 3%igen Gehaltserhöhung die Grenzsteuerbelastung stärker wächst ..."
Was hat das mit der Inflationsrate zu tun? Gar nichts!
Die Grenzsteuerbelastung wächst eben bei einem progressiven Tarif. Das ist sozusagen sein Wesen. :)
Ich vermisse in diesem Beitrag den Hinweis auf das progressive Steuersystem in Deutschland. Auch ohne größere Inflationsrate kann es vorgekommen, und ist es auch, daß z.B. bei einer 3%igen Gehaltserhöhung die Grenzsteuerbelastung stärker wächst als die Gehaltserhöhung. Das ist die echte kalte Progression.
super kommentar ! der tankrabatt war gleich gestrikt ! wer hat jetzt den großen vorteil ? sicher nicht der kleine normalverdiener ! und die 16 mio armen in deutschland und die 20 mio rentner auch nicht ! gesundbeten hilft beim inlandsbruttosozialprodukt auch nicht , nobler herr kommentator !