So zerrüttet ist das Verhältnis von Union und FDP
Die Deutschen glauben nicht, dass der Dauerzoff in der Ampel enden wird. Vor allem für die FDP wird das zum Problem. Denn das Verhältnis zum Wunschpartner ist massiv belastet.
Das Vertrauen der Deutschen in die Bundesregierung schwindet. Dass SPD, Grüne und FDP eine mehrtägige Sitzung brauchten, um auf einen halbwegs gemeinsamen Nenner zu kommen, schürt die Zweifel an der Handlungsfähigkeit des Ampel-Bündnisses. Wie eine aktuelle Umfrage der Meinungsforscher von Forsa ergab, rechnen 84 Prozent der Bürgerinnen und Bürger damit, dass man sich in der Koalition weiter streiten wird. Für die FDP könnte das sogar zur Existenzfrage werden. Nach einer Reihe von Wahlschlappen denken manche Liberale bereits über eine Exit-Strategie nach. Nur welche anderen Optionen bleiben überhaupt?
"Niemand in der FDP wünscht sich Schwarz-Gelb zurück"
Vor wenigen Tagen meldete sich Wolfgang Kubicki in der Debatte zu Wort. Das allein ist keine Nachricht wert, schließlich kann der FDP-Vize immer seltener der Versuchung widerstehen, Schlagzeilen zu produzieren. Zumindest in CDU und CSU wird man aber genau hingehört haben. "Ich kenne niemanden in der FDP, der sich aktuell Schwarz-Gelb zurückwünscht", sagte Kubicki und schob die rhetorische Frage hinterher: "Wollen wir wirklich Friedrich Merz oder gar Markus Söder in Verantwortung sehen, der morgens Bäume umarmt, um sie nachmittags zu fällen?"
Schon länger ist eine Entfremdung zwischen den einstigen Wunschpartnern zu spüren. Viele Liberale sind genervt von den ständigen Attacken auf die Bundesregierung. "Die Union ist schneller in der Opposition angekommen als die FDP in der Regierung. Während wir unsere Erfolge zu zurückhaltend verkaufen, höre ich heute Politiker von CDU und CSU, die ernsthaft so tun, als hätten sie gar nichts zu tun mit ihrer eigenen Politik der vergangenen Jahrzehnte", sagt der baden-württembergische FDP-Chef Michael Theurer im Gespräch mit unserer Redaktion.
Michael Theurer: "Union führt Vernichtungskampagne gegen die FDP"
Der Staatssekretär im Verkehrsministerium wirft CDU und CSU dabei unlautere Motive vor: "Die Union führt eine Vernichtungskampagne gegen die FDP, etwa wenn sie vor der Berlin-Wahl mitten im Wahlkampf unsere Anträge wortgleich ins Parlament einbringt. Auch, dass CSU-Chef Markus Söder jetzt fordert, die FDP müsse sich bei der Kernkraft und dem Verbrenner unbedingt gegen Positionen durchsetzen, die er selbst viele Jahre mit Nachdruck vertreten hat, ist bemerkenswert.“
Rein inhaltlich mögen die Schnittmengen zwischen Liberalen und Union noch immer am größten sein, atmosphärisch knirscht es gehörig. Theurer unterstellt dem vermeintlich natürlichen Partner sogar eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit. "Die Behauptung von CDU und CSU, dass Schwarz-Gelb für sie eine Wunschkonstellation sei, ist ja offensichtlich gelogen", sagt er und fügt hinzu: "Dort, wo die Union mit der FDP eine Mehrheit hätte, wie in Schleswig-Holstein, regiert sie lieber freiwillig mit den Grünen. Und wenn es ihm mit seinen neuen Positionen ernst wäre, könnte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ja mal klare Signale für Schwarz-Gelb senden, statt mit den Freien Wählern weiterzuwursteln."
Ampel verliert Spirit – was das mit Wladimir Putin zu tun hat
Wenn der Beziehungsstatus zwischen Union und FDP so kompliziert ist, bleibt erst recht die Frage, mit wem die Liberalen überhaupt noch zusammenpassen. "Ich bin nicht in eine Partei eingetreten, um Koalitionspartner von irgendjemandem zu sein", twittert Bundesjustizminister Marco Buschmann beinahe trotzig. Da eine absolute Mehrheit der FDP derzeit eher unwahrscheinlich ist, wird man sich aber irgendwie arrangieren müssen – oder eben wieder Opposition machen.
Für Theurer gibt es nur einen Weg aus dem Dilemma: "Alle drei Parteien dieser Bundesregierung verlieren momentan an Zuspruch und alle drei werden nur durch eine gemeinsame erfolgreiche Politik wieder an Zustimmung gewinnen." Er appelliert an die Koalition, den "Spirit vom Anfang" zurückzuholen. Dass die Ampel-Aufbruchstimmung so schnell verpufft ist, liegt aus seiner Sicht nicht zuletzt an Wladimir Putin. "Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat er auch die Rahmenbedingungen dieser Regierung komplett auf den Kopf gestellt. Es haben heute ganz andere Dinge Priorität als die Projekte, die wir uns damals gemeinsam vorgenommen hatten", erklärt Theurer. Seine Antwort darauf: "Wir müssen uns gegenseitig Erfolge gönnen und auch zulassen, dass jeder der drei Partner die Dinge, die er in dieser Koalition erreicht hat, ins Schaufenster stellt."
"Olaf Scholz ist ein absolut verlässlicher Bundeskanzler"
Den Vorwurf, der Kanzler lasse den Streit in seiner Regierung einfach laufen, lässt Theurer nicht gelten: "Olaf Scholz ist ein absolut verlässlicher Bundeskanzler. Er hat trotz einiger Widerstände sein Versprechen an uns, die Steuern zu senken, genauso gehalten wie sein Versprechen an die Grünen, aus der Kernkraft auszusteigen." Ob die Ampel ihr Versprechen, einen neuen politischen Stil zu prägen, noch einlösen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Michael Stifter hat die Situation auf den Punkt gebracht. Die Umfragen zeigen, dass die SPD durch den Kuschelkurs von Scholz
mit Lindner und der FDP immer mehr an Stimmen verliert von 25,7 % bei der Wahl auf jetzt 19 %, das sind 26 % ! Der Konfrontations-
kurs von Scholz gegen die Grünen schadet der SPD offenbar weit mehr als den Grünen, die mit 17 % noch klar über ihrem Wahl-
ergebnis von ca 14 % liegen. Wann merkt die SPD endlich, dass Scholz der Bremsklotz in der Regierung ist und ausgetauscht werden
sollte um nicht weiter abzuschmieren, so wie man damals Helmut Schmidt gegen Willy Brandt ausgetauscht hat mit Erfolg.
Man muss Friedrich Merz ( CDU ) zustimmen, wenn er sagt, diese Ampelregierung sei völlig zerstritten und führe Deutschland immer
mehr in die Krise. Dr. Hofreiter ( Grüne ) hat recht, wenn er meint, das Problem sitzt im Kanzleramt von den Ukraine-Hilfslieferungen
bis zu seiner Führungsunfähigkeit aktuell.
Herr D., Sie übersehen bei Ihrer „Analyse“, dass die Bundestagswahl 2021 von einem sehr taktischen Wahlverhalten geprägt war. Da viele Wähler weder den Kanzlerkandidaten der Union noch die Kanzlerkandidatin der Grünen fürs Kanzleramt tauglich hielten, haben sie bei ihrer Wahl so taktiert, dass der damalige Vizekanzler Scholz (SPD) ins Kanzleramt einziehen konnte. Aber dadurch wurden die zur FDP bzw. SPD gegangenen Wechselwähler doch nicht gleich Stammwähler dieser Parteien.
(Dabei schien beim ersten Politbarometer 2021 unter „Projektion Bundestagswahl“ bereits alles klar zu sein:
„Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, ergäben sich im Vergleich zum Dezember (2020) kaum Veränderungen: Die Union käme auf 37 Prozent (unverändert), die SPD auf 15 Prozent (minus 1), die AfD auf 10 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Linke auf 8 Prozent und die Grünen auf 20 Prozent (alle unverändert). Die anderen Parteien zusammen lägen bei 5 Prozent (plus 1). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine aus CDU/CSU und SPD. Nicht reichen würde es für Grün-Rot-Rot.“ – https://www.forschungsgruppe.de/Umfragen/Politbarometer/Archiv/Politbarometer_2021/Januar_I_2021/)
lieber walter, eine csu,
brauchst nur du nicht, weil du ganz genau verstehst und mich und andere nur täuschen willst, dass dir da wegen deiner spd der arsch auf grundeis gehen würde.
>>Eine CSU braucht kein Mensch, da die ja schon seit Gründung der Bundesrepublik eine Einheit mit der CDU darstellt.<<
frage: und was spricht da dagegen???
der f.j.s. hatte mal ein leichten geistesblitz und hat aber leide wegen angst vor dem kohl den schxxxz eingezogen, der gleiche feigling wie jetzt der söder und über den seehofer will ich erst gar nicht reden, einer der größten stümper der bei der csu an den hebeln der macht war.
dir würden die augen tränen, wenn mein wunschdenken wahrheit würde, aber die beiden kerle einfach zu feige sind und der mumm fehlt, den ich in meinem herzen trage, obwohl ich keiner partei angehöre.
schon alleine wegen den gründlingen, würde ich mich freuen wie ein kleines kind, das zu weihnachten eine modell-eisen-bahn bekommen hat.
ich freu mich jetzt schon drauf wer sich von diesen grünlingen und spdlern auf meinen beitrag hin, alles meldet.
entschuldige bitte, meine nur kleinschrift, aber mit dem stützkissen nach schuler-op. ist das nicht so einfach, normal zu schreiben, denn dieses stützkissen, muss ich jetzt leider 6 wochen lang tag und nacht tragen, vor 2 jahren schon mal das selbe mitgemacht.
trotzdem wünsche ich dir und anderen noch ein schönen ostermontag und bleibt gesund.
Kasperle-Theater hin, Ampel-Zoff her, das Problem ist die Alternativlosigkeit und der Mangel an kompetenten Politikern und dies schon seit 1990. Es wird sich nichts ändern und die Karrawane zieht weiter bis zur nächsten Wahl, wie unter der "Zahlmeister-Politik" von Frau Merkel.
Vielleicht sollten Politiker importiert werden, wie "Fachkräfte"? Aber der Politiker-Import aus Österreich ist einst schief gegangen.
"Die Union führt eine Vernichtungskampagne gegen die FDP, etwa wenn sie vor der Berlin-Wahl mitten im Wahlkampf unsere Anträge wortgleich ins Parlament einbringt."
Ja ja die Union ist seit Merkel nur noch ein Schatten ihrer selbst. War ja auch über Jahre nur allzu bequem, musste man doch nur "Merkel" drauf schreiben und es war beim Wähler ein Selbstläufer. Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Man möchte der Union zurufen, endlich an den Sachthemen zu arbeiten und den politischen Schweiß zu setzen. Söder ist einer der beliebtesten Politiker in Deutschland. Es wäre geradezu unterlassene Hilfeleistung, wenn er nicht den Kanzlerkandidaten 2025 macht.
Wo Sie recht haben Frau Nicola L.
da haben Sie auch recht, das wollen aber die jungen Leute nur nicht wahrhaben!
Der M arkus Söder macht nur einen großen Fehler, sich auf Gedeih und Verderb an die CDU angekettet zu lassen, statt sich mit den F.W. zusammen zu tun und sich Deutschlandweit auszudehnen! Wäre ich der Markus oder der Hubert, ich würde die Beiden endlich vereinen, Blut von gleichem Blut!
Die Freien Wähler haben doch schon in fast allen Bundesländern den Grundstock zur Ausdehnung vorbereitet, schaffen es aber alleine "NIE" die 5 % Hürde zu packen; Also ran an die Sache und es zusammen versuchen und dann hinterher, mit der "GANZEN CDU" vereint kämpfen, dann bedarf es keiner SPD, keiner FDP und schon gar nicht den "GRÜNLINGEN" so meine Meinung!
Du bringst die Reihenfolge durcheinander, Franz. CSU und FW sollten zusammengehen und in der CDU als Landesverband Bayern firmieren, das wäre ehrlicher dem Wähler gegenüber. Eine CSU braucht kein Mensch, da die ja schon seit Gründung der Bundesrepublik eine Einheit mit der CDU darstellt.
>>dir würden die augen tränen, wenn mein wunschdenken wahrheit würde<<
Ich glaube, dass die eher bei Dir zu finden wären, und sicher keine Freudentränen, Franz. Dir eine gute Besserung und einen guten Tag mit Deiner Familie.
Die Union und die Medien geben ihr Bestes in Sachen populistische Themen : Die Union legt vor, die Medien hauen drauf !