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75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: Diese Geschichte ist niemals vorbei

Kommentar Von Gregor Peter Schmitz
25.01.2020

Das Vernichtungslager Auschwitz war die Hölle auf Erden. Überlebende dieser Hölle zeigen uns aber, wie sich diese überwinden lässt. Ein Auftrag an uns alle.

Wann ist ein Mensch ein Mensch? Primo Levi, Insasse im Todeslager Auschwitz, hat diese Frage beantwortet, indem er definierte, wann ein Mensch kein Mensch mehr sein kann – wenn dieser zur bloßen Nummer wird. Aus purer Verzweiflung bereit, sogar Mitleidende zu berauben, gar zu töten, nur um zu überleben. Wenn ein Mensch also zum „Ding“ gemacht wird. Genau dies wurde den Inhaftierten von Auschwitz angetan, dem schlimmsten Ort der Weltgeschichte. Etwa 1,5 Millionen Menschen starben dort, nicht nur Juden, aber vor allem Juden.

Wir Menschen heben uns von anderen Lebewesen ab, weil wir die Sinnfrage stellen – was soll dieses ganze Leben eigentlich? Also können, ja müssen wir aber auch eine andere Frage stellen: Wie kann so eine massenhafte Sünde gegen das Leben nur passieren?

75 Jahre nach Auschwitz: Wie viel moralische Empörung können wir uns heute leisten?

Vor 75 Jahren ist Auschwitz befreit worden. Apropos Befreiung: Lange wurde in Deutschland diskutiert, ob der 8. Mai 1945, das Kriegsende, für Deutsche ein Akt der Befreiung oder der Niederlage war. Natürlich war er einer der Befreiung, vom Nazi-Joch. Aber ein ebenso großer Tag der Befreiung ist der Auschwitz-Jahrestag. Denn an diesem haben sich die Deutschen – leider erst dank fremder Hilfe – aus dem Todesrausch befreien können, in den sie sich (als Täter, als Anstifter, als Gehilfe oder als Wegschauer) verstrickt hatten.

Von diesen mörderischen Details wollten viele danach wenig wissen, es galt ja ein Land wiederaufzubauen. Viel zu viele deutsche Täter wurden – und blieben es ein Leben lang – wieder „ehrbare Bürger“. Man kann sich heute unglaublich darüber aufregen.

Aber können wir Nachgeborenen uns so viel moralische Empörung eigentlich leisten? Gewiss, Täter leben kaum noch unter uns. Augenzeugen leider auch immer weniger, was das hasserfüllte Handwerk der Holocaust-Leugner leichter macht.

Antisemitismus und Judenhass sind unter uns - in vielen Erscheinungsformen

Aber Antisemitismus und Judenhass finden sich mitten unter uns, traurigerweise mit steigender Tendenz. Der Hass speist sich weniger aus religiösen Motiven (auch wenn etwa der Islam, anders als in früheren Jahrhunderten, leider nun ein akutes Antisemitismusproblem aufweist). Er bedient sich eher offenbar unkaputtbarer Klischees: der Jude als der Profiteur der Moderne, der ewige Drahtzieher, der von Umbrüchen wie der Globalisierung offensichtlich am meisten profitiere. Er speist sich aus Neid, aus Missgunst, aus verqueren Vergleichen. Sei Israel, heißt es dann, nicht groß und mächtig und selber Täter, brauchten Juden dann noch Mitleid oder Schutz? Und überhaupt, hätten sich die Juden – über die viele Deutsche leider erschreckend wenig wissen – nicht immer wieder erfolgreich angepasst? Müsste man dann nicht erst einmal anderer Opfergruppen gedenken?

Und es gibt, natürlich, einfach schlichten Hass. Allein eine stabile Holztür hat voriges Jahr verhindert, dass viele Menschen jüdischen Glaubens starben – in einer Synagoge mitten in Deutschland.

Auschwitz-Überlebende lehren uns: „Wenn ich jetzt auch hasse, hätte Hitler gesiegt“

Sollen wir darüber verzweifeln? Nein, wir sollten auf die Überlebenden von Auschwitz hören. Sie haben Antworten gegeben, wie man nach all dem Leid, all dem Hass weiterleben kann. Einer von ihnen sagte etwa den ewigen Satz: „Wenn ich jetzt auch hasse, dann hätte Adolf Hitler doch gesiegt.“

Der große Denker Theodor W. Adorno meinte, nach Auschwitz sei Poesie barbarisch. Doch solche Sätze des Verzeihens, der tiefen Menschlichkeit sind wie Poesie. Sie ermöglichten, dass gerade wir Deutschen unsere Geschichte überhaupt weiterschreiben konnten. Aber die Auschwitz-Geschichte hat kein Ende. Unser Auftrag zum Gedenken endet nicht nach 75 Jahren, nicht nach 100. Er endet niemals.

Lesen Sie dazu auch das Interview: Als Kind allein in Auschwitz: Wie haben Sie das durchgestanden, Frau Melcer?

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