AKK und Merz Seit’ an Seit’
Symbolträchtiger Auftritt der Politiker
Der gemeinsame Auftritt im Sauerland ist symbolträchtig: Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz – Ex-Rivalen um den CDU-Vorsitz – Seite an Seite in Harmonie. Im wichtigen Wahljahr ist Einigkeit Trumpf. Es ist eigentlich eine Wahlkampfveranstaltung von Peter Liese, dem Spitzenkandidaten der nordrhein-westfälischen CDU für die Europawahl am 26. Mai. Im tiefsten Sauerland. Doch im Mittelpunkt stehen AKK und Merz – und wie die früheren Konkurrenten um den CDU-Parteivorsitz am Freitagabend miteinander umgehen. Der Sauerländer (63) wird in der Schützenhalle in Eslohe mit großem Jubel begrüßt. Heimspiel. Die Saarländerin (56) bekommt zuerst nur höflichen Applaus.
Merz geht es mit Humor an – fast im Büttenreden-Stil – und versucht es mit einer Charme-Offensive in Richtung AKK: Als sie noch Rivalen gewesen seien vor dem Parteitag, „haben wir uns relativ häufig gesehen. Und es war auch angenehm.“
AKK plaudert erst aus dem Nähkästchen, streift dann verschiedene Themen von Nato bis Klimaschutz und wirbt vor allem für ein stärkeres Europa. AKK warnt vor einer realen Gefahr durch einen „neuen Nationalismus“. Und: „Wir wollen als Europa in der Welt eine Rolle spielen.“ Das Publikum – rund 1000 Zuhörer – kommt auf Temperatur.
In sechs Wochen wird das Europaparlament gewählt, im Herbst stehen drei Landtagswahlen in Ostdeutschland an. Die Umfragewerte sind nicht berauschend, da ist maximale Einigkeit wichtig. „Ich freue mich, dass wir so eine gute Stimmung haben in der Christlich Demokratischen Union“, betont Merz. Er hat als Vorredner nur fünf Minuten, überzieht aber. AKK bekommt 30 Minuten und am Ende kräftigen Beifall. (dpa)
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