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Interview
10.01.2020

Absturz im Iran: Wie kann ein Flugzeug versehentlich abgeschossen werden?

Die Maschine der Ukraine International Airlines stürzte am frühen Mittwochmorgen nach dem Start nahe Teheran ab.
Foto: Ebrahim Noroozi, AP, dpa

Das im Iran abgestürzte Flugzeug ist möglicherweise abgeschossen worden. Militärexperte Christian Mölling erklärt, wie es dazu gekommen sein könnte.

In der Nacht auf Mittwoch ist im Iran ein Flugzeug abgestürzt. Alle 176 Menschen, die von Teheran nach Kiew fliegen wollten, sind gestorben. Inzwischen gehen die USA und auch Kanada davon aus, dass die Maschine vom Iran abgeschossen wurde, wohl versehentlich. Eine Bestätigung gibt es bisher nicht (Das Interview stammt vom Freitag, 10. Januar. Am Samstag hat der Iran den versehentlichen Abschuss eingeräumt.) Aber ist es tatsächlich möglich, ein Flugzeug aus Versehen abzuschießen?

Christian Mölling: Ja, das wäre nicht das erste Mal. Wir hatten schon 2014 den Abschuss der MH17 in der Ukraine. Das ist möglich, wenn man die Sicherungsmaßnahmen, die normalerweise in solchen Systemen sind, außer Kraft setzt, und die Befehlskette nicht einhält.

Das Flugzeug ist ja kurz nach einem Vergeltungsangriff des Irans auf US-Ziele im Irak abgestürzt. Der Iran war wahrscheinlich in höchster Alarmbereitschaft.

Mölling: Bei einem Luftangriff ist das erste Ziel die Flugabwehr. Das heißt, die Typen, die an der Luftabwehr operieren, würden als erste sterben. Sie stehen vor der Wahl: Entweder ich schieße oder der andere würde schießen. Außerdem versucht die erste Welle von Angriffen normalerweise, das Radarsystem zu manipulieren. Mit diesem Lagebild gehen die Operateure in so eine Situation rein.

Wie erkennt eine Flugabwehr, ob es sich um ein ziviles oder ein militärisches Flugzeug handelt?

Mölling: Es gibt mehrere Unterschiede. Jedes zivile Flugzeug hat einen Transponder, der sendet ein Funksignal, das sagt: "Ich bin ein ziviles Flugzeug." Zusätzlich kann man aufgrund von Geschwindigkeit, Höhe und Größe des Radarbildes ungefähr abschätzen, was da fliegt. Moderne Systeme haben zudem die Möglichkeit, die Flugobjekte mit einer Datenbank zu vergleichen.

Christian Mölling ist stellvertretender Vorsitzender des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).
Foto: DGAP/Dirk Enters

Wie kann es dann überhaupt zu einer Verwechslung kommen?

Mölling: Wann immer Sie als Flugabwehr den Radar anschalten, erzählen Sie damit dem Gegner, wo Sie sind. Sie müssten sofort Ihre Position wechseln. Deshalb schalten Sie Ihren Radar nicht die ganze Zeit an, sondern immer nur kurz. Und in dieser kurzen Zeit müssen Sie erkennen, was eigentlich los ist. Außerdem hängt es davon ab, wie gut das Radarsystem ist. Wie das im Iran ist, kann ich nicht abschätzen. Im Prinzip ist es möglich, ein ziviles Flugzeug zu erkennen. Aber es ist auch möglich, dass ein System bestimmte Funktionen nicht hat oder der Operateur sie nicht kennt.

Nun sind viele Menschen, die noch nie im Nahen Osten waren, schon einmal darüber geflogen. Viele Flugrouten, etwa nach Asien, führen über das Gebiet. Müssen Urlauber befürchten, dass ihr Ferienflugzeug abgeschossen werden könnte?

Mölling: Nein, das glaube ich nicht. Jetzt werden Flugzeuge um dieses Gebiet herumgeleitet. Das heißt nun aber nicht gerade, dass das Reisen einfacher wird. Verspätungen kann es deswegen durchaus geben.

Das Flugzeug ist in Teheran gestartet und abgestürzt, als es etwa auf 2400 Metern war. Macht es einen Unterschied, ob ein Flugzeug in der Nähe startet beziehungsweise landet oder das Land in 10.000 Metern Höhe überfliegt?

Mölling: Es macht einen Unterschied in der Interpretation des Zieles. Je näher es am Boden ist, desto eher denkt man, es könnte ein Angriff sein. Bei einem Flugzeug auf 10.000 Metern kann man eigentlich nicht davon ausgehen, dass es ein Feindflugzeug ist. Die würden nicht so hoch fliegen - oder höher, um nicht von Raketen getroffen zu werden.

Die USA beziehen sich bei ihrer Einschätzung, dass es sich um einen Abschuss handelt, auf Satelliten-Daten. Sind solche Daten ein Beweis?

Mölling: Es gibt verschiedene Satelliten, etwa welche mit Infrarotsensoren. Damit kann man dann zum Beispiel sehen, dass Raketen abgeschossen wurden. Dann bringt man verschiedene Informationen zusammen. Man hat etwa die gesicherte Information, dass Raketen abgefeuert wurden, man weiß auch, dass es einen Feuerball gegeben hat. Außerdem kann man, weil das gesamte Gebiet des Iran elektromagnetisch abgetastet wird, sehen, wo ein Radar angeschaltet wurde. Dann legt man die Bilder übereinander. So kommt man zu einem Schluss, der irgendwann zwingend sein kann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist im Iran eine Verwechslung die wahrscheinlichste Erklärung. Aber man muss klar sagen: Es gibt viele Indikationen, keinen komplett sicheren Beweis. Möglicherweise wird man auch nie alles herausfinden.

Zur Person: Dr. Christian Mölling ist stellvertretender Vorsitzender des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Seine Fachgebiete sind unter anderem Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie militärische Fähigkeiten.

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Die Diskussion ist geschlossen.

11.01.2020

Überall das gleiche Drama: Kostenreduzierung, Schlamperei, schlecht ausgebildetes Personal führen zu Qualitätsmängeln, Unfällen und Zerstörung.

11.01.2020

Den Iran-Air-Flug 655, ein Airbus 300 mit 290 Menschen an Bord, den die USA "versehentlich" abgeschossen haben, den hat der Herr Christian Mölling nun tatsächlich einfach vergessen. Ja so ist das bei uns, manche Sachen fallen den Experten immer wieder ein, andere vergessen sie einfach.

11.01.2020

Und Sie vergessen den Abschuss durch russische Truppen in der UA?

Im Fall des US Abschusses gab es jenseits der fehlerhaften Technik auf dem US Lenkwaffenzerstörer gleichzeitig ein Gefecht mit iranischen Schnellbooten, das sich bereits über Stunden hingezogen hat.

Und es war nicht mitten im Inneren Irans (was soll da ein US Flugzeug auf 2000m Höhe?) sondern in der Meerenge von Hormus.

Die USA sind für die nicht voll funktionierende Technik und die daraus resultierende Fehlentscheidung verantwortlich; das ist aber nichts im Vergleich zu der Wut die ständig im Iran bemerkbar ist. Wenn man tagsüber hunderttausende "Tod den USA" skandieren hört, fehlt es vielleicht Nachts an der militärischen Professionalität?