AfD-Chef Bernd Lucke will Partei vor Spaltung retten
AfD-Chef Bernd Lucke hat Pläne zur Spaltung seiner Partei bestritten. Er unternehme vielmehr den Versuch, "die AfD zu retten".
Er plane weder die Gründung einer neuen Partei, noch betreibe er eine Initiative zum Massenaustritt aus der AfD, sagte Lucke am Dienstag in Straßburg. Dass er seine Anhänger in einem neu gegründeten Verein sammeln will, sei lediglich "der Versuch, die AfD zu retten". Die Partei sei "gefährdet durch Ausfransung an den Rändern", sie dürfe nicht weiter nach rechts abdriften.
Zur Stärkung seiner Position im internen Machtkampf bei der AfD hatte Lucke einen Verein namens "Weckruf 2015" gegründet und seine Anhänger zum Beitritt aufgefordert. Nach Informationen aus Parteikreisen vom Dienstag sind binnen zwölf Stunden mehr als tausend AfD-Mitglieder dem Aufruf zum Beitritt gefolgt.
Die intern zerstrittene AfD will auf einem Parteitag im Juni eine neue Führung bestimmen. Dabei dürfte es zum Showdown zwischen dem wirtschaftsliberalen Flügel, den Lucke vertritt, und dem konservativen Flügel kommen.
Gegner unterstellen Lucke, die Vereinsgründung als Druckmittel zu benutzen: Sie mutmaßen, Lucke könnte sich mit den Vereinsmitgliedern abspalten, sollte er auf dem Parteitag seinen Machtanspruch nicht durchsetzen können.
Lucke bestritt dies in Straßburg. Sein Ziel sei lediglich, in der AfD eine "vernunftorientierte Politik" durchzusetzen. Er wolle seine Partei nicht als "Wutbürgerpartei" etablieren.
Der Kampf zwischen den Flügeln war in den vergangenen Wochen noch einmal eskaliert. Lucke auf der einen Seite und Vertreter des konservativen Flügels wie Frauke Petry und Alexander Gauland überzogen sich öffentlich mit scharfer Kritik. dpa, afp
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