AfD-Chef Meuthen fordert von Sayn-Wittgenstein zu Parteiaustritt auf
Weil die bisherige schleswig-holsteinische AfD-Landeschefin Doris von Sayn-Wittgenstein für einen rechtsextremen Verein geworben hat, soll sie die AfD verlassen.
Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat die bisherige schleswig-holsteinische AfD-Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein zum Austritt aus der Partei aufgefordert. Meuthen sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: "Es ist gut, dass sie ihren Rücktritt als Landesvorsitzende erklärt hat, noch besser wäre es, sie würde die Partei verlassen."
Von Sayn-Wittgenstein hatte am Dienstag erklärt: "Mit Bedauern stelle ich fest, dass das derzeit in der Öffentlichkeit erzeugte Bild von meiner Person meinen Verbleib im Amt der Landesvorsitzenden der AfD Schleswig-Holstein in der Alternative für Deutschland unmöglich macht, ohne dass Amt und Partei Schaden nehmen." Sie habe deswegen bereits am 19. Dezember von diesem Amt Abstand genommen.
Doris von Sayn-Wittgenstein bereits von der AfD in Kiel ausgeschlossen
Die 64-Jährige hatte 2014 für einen rechtsextremistischen Verein geworben, der mittlerweile auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD steht. Deshalb war sie am 4. Dezember bereits aus der Fraktion in Kiel ausgeschlossen worden. Sayn-Wittgenstein gehört jedoch weiter dem Kieler Landtag an. Der AfD-Bundesvorstand hatte Mitte Dezember ein Parteiausschlussverfahren gegen die Politikerin beschlossen. Gleichzeitig wurde sie bis zur Entscheidung von der Ausübung aller Parteiämter ausgeschlossen. Der Fall liegt jetzt beim schleswig-holsteinischen AfD-Landesschiedsgericht.
Auf die Frage, ob es ihn erschrecke, dass von Sayn-Wittgenstein im Dezember 2017 um ein Haar Co-Parteivorsitzende geworden wäre, antwortete Meuthen: "Ja." Die Überraschungskandidatin war auf einem AfD-Bundesparteitag in Hannover gegen Georg Pazderski angetreten. Sie zog ihre Kandidatur nach einem Patt schließlich zurück, als sich Alexander Gauland zur Wahl stellte. (dpa)
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