Umfrage: "Alternative für Deutschland" käme auf drei Prozent
"Alternative für Deutschland"? Zumindest für drei Prozent ja: So hoch läge nach einer aktuellen Umfrage das Wahlergebnis für die neue Partei.
Die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" kommt nach einer Umfrage aus dem Stand heraus auf drei Prozent. Das hat das INSA-Institut im Auftrag der "Bild"-Zeitung ermittelt.
Die Alternative für Deutschland hatte am Sonntag auf ihrem Gründungskongress in Berlin ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl beschlossen. Die Forderung der Partei, die bisher am meisten Beachtung fand, ist eine geordnete Auflösung der Eurozone. Stattdessen sollen die nationalen Währungen wieder eingeführt werden. Im Wahlprogramm zur Bundestagswahl steht: Die "Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein". Jedes Volk müsse demokratisch über seine Währung entscheiden dürfen.
Alternative für Deutschland kommt auf drei Prozent
Darüber hinaus fordert die AfD, dass die Kosten der bisherigen Rettungsprogramme nicht dem Steuerzahler auferlegt werden: "Banken, Hedge-Fonds und private Großanleger sind die Nutznießer dieser Politik. Sie müssen zuerst dafür geradestehen." Weiter steht die Partei für ein dezentrales Europa mit weniger Brüsseler Bürokratie und mehr Transparenz.
Die Partei gilt als Sammelbecken aus Wissenschaftlern sowie enttäuschten Ex-Anhängern von Union und FDP. Beim ersten Bundesparteitag am 14. April 2013 wurden Bernd Lucke, Frauke Petry und Konrad Adam zu den Parteisprechern gewählt. Sie bilden die Parteispitze. Der Volkswirtschaftler Bernd Lucke (50) ist das Gesicht der neuen Partei. Nach mehr als 30 Jahren Mitgliedschaft trat Lucke aus der CDU aus.
AfD: Kritiker bezweifeln große Chancen
Laut Meinungsforschern ist das Wählerpotenzial der Eurogegner beträchtlich. Auf 17 Prozent beziffert das ZDF-Politbarometer den Anteil jener, für die die Wahl einer Anti-Euro-Partei grundsätzlich infrage kommt. Infratest dimap ging zuletzt gar von einem Wählerpotenzial von 24 Prozent aus.
Der Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner von TNS-Emnid sieht gute Chancen, dass die AfD bei der Bundestagswahl im September den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen wird. "Mehr potenzielle Wähler kommen aus dem Lager der Nicht-Wähler als aus der Gruppe enttäuschter CDU-Anhänger", sagte er der "Neuen Westfälischen" (Dienstag). Weitere zwei bis drei Prozent der Wahlberechtigten suchten sich immer völlig undogmatisch und unideologisch eine Partei, mit deren Wahl sie ihren Protest artikulieren könnten.
Kritiker hingegen sagen der Protestpartei bereits eine ähnliche Karriere wie den Piraten voraus, die nach einem anfänglichen Hype inzwischen bekanntlich in einer tiefen inhaltlichen und personellen Krise stecken. AZ, dpa
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