Nach Sturz Mugabes: Simbabwe wählt zum ersten Mal wieder
In Simbabwe wählen nach dem Sturz des Machthabers Mugabe erstmals wieder die Bürger einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament.
In Simbabwe haben am Montag die ersten Wahlen nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Robert Mugabe begonnen. 5,6 Millionen Bürger waren aufgerufen, ihre Stimmen in Präsidenten-, Parlaments- und Kommunalwahlen abzugeben. Die Ergebnisse werden für den 4. August erwartet. Sollte keiner der Präsidentschaftskandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen, kommt es am 8. September zur Stichwahl.
Simbabwe: Bürger können Präsidenten aus 23 Kandidaten wählen
Als aussichtsreichste Bewerber gelten Mugabes Nachfolger Emmerson Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF und der Oppositionsführer Nelson Chamisa von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC). Der 94-jährige Mugabe hatte am Sonntag bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz angedeutet, er könne Chamisa wählen.
Wahlen unter der insgesamt 37-jährigen Mugabe-Herrschaft bedeuteten Betrug und Gewalt. Auch nach seinem im November vom Militär erzwungenen Abschied gibt es Befürchtungen, dass die Stimmabgabe manipuliert werden könnte. Die MDC beklagte ein fehlerhaftes Wählerverzeichnis, Missbrauch von Stimmzetteln und Wählereinschüchterung. Zudem warf die Partei der Wahlkommission Befangenheit vor. (afp)
Die Diskussion ist geschlossen.