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Digitalisierung
06.02.2021

Auslaufmodell: Wann verschwindet das Fax aus deutschen Behörden?

Drei Kilo wog dieses im Jahr 1990 auf der CeBIT vorgestellte tragbare Faxgerät. 30 Jahre später wird in Behörden immer noch gefaxt, wenn auch von moderneren Geräten.
Foto: Holger Hollemann, dpa (Archiv)

In Behörden wie Gesundheitsämtern und Gerichten gehören Faxgeräte nach wie vor zum Standard. Was die einen scharf kritisieren, ist für die anderen etabliert und praktisch.

Aus dem Sortiment der Telekom sind sie seit mehr als zehn Jahren verschwunden, in vielen Büros stauben sie vor sich hin und der Generation Smartphone ist die Bedienung meist schleierhaft – doch im Öffentlichen Dienst sind Faxgeräte bis heute ein wichtiges Kommunikationsmittel. Wieder in den Fokus gerückt sind sie durch die Übermittlung von Corona-Daten. Auch nach einem Jahr Pandemie senden immer noch Gesundheitsämter ihre Infektionszahlen per Fax an das Robert-Koch-Institut, wo sie per Hand in ein Computersystem eingetragen werden müssen. Das kostet Zeit und Kapazitäten, ist aber in deutschen Behörden und Gerichten nach wie vor gängige Praxis.

Software in Behörden oft nicht kompatibel - da hilft nur das Faxgerät

„Die Nutzung von Telefaxgeräten ist Ausdruck der technischen Rückständigkeit deutscher Behörden und einer mangelhaften digitalen Infrastruktur“, kritisiert der FDP-Bundestagsabgeordnete und ehemalige sächsische Justizminister Jürgen Martens im Gespräch mit unserer Redaktion. Faxgeräte seien bereits voll digital ersetzbar. „Eine Nutzung kann eigentlich nur als Ersatzlösung oder technische Rückfallebene bei größeren Systemstörungen gerechtfertigt sein“, so Martens. Regeln und Gesetze, die eine Digitalisierung in den Behörden vorschreiben, gibt es aus seiner Sicht genug – umgesetzt würden diese allerdings nicht.


Die Arbeit mit überholter Technik ärgert auch den Bundesvorsitzenden des Deutschen Beamtenbundes, der die Interessen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst vertritt. „Einen Grund oder Vorteil, an Faxgeräten festzuhalten, gibt es aus unserer Sicht nicht, außer den Mangel an Alternativen“, sagt Ulrich Silberbach. Dass im Öffentlichen Dienst vielerorts noch gefaxt werden muss, liege an veralteter IT-Ausstattung und begrenzten Leitungskapazitäten, bedingt durch eine jahrzehntelange Sparpolitik, wie Silberbach kritisiert. So könnten beispielsweise Architekten vielerorts keine Baupläne an Ämter mailen, weil dort die Leitungen während des Downloads zusammenbrächen. Ein weiteres Problem sei, dass Software von Bund, Ländern und Kommunen häufig nicht miteinander kompatibel sei und dadurch keine Daten ausgetauscht werden könnten. Der Beamtenbund fordert deshalb einen Digitalpakt mit massiven Investitionen in IT-Ausstattung und Fortbildung.

In der Justiz ist ein Fax bis heute häufig der schnellste Weg

Besonders häufig kommt das Fax noch in der Justiz zum Einsatz. Über diesen Weg können kurzfristig Schriftsätze eingereicht werden, die bis zu einer bestimmten Frist bei Gericht eingehen müssen. Rechtsanwalt Marcus Werner, Vorstandsmitglied im Deutschen Anwaltsverein und Fachanwalt für IT-Recht in Köln, erklärt diese Praxis folgendermaßen: „Im gerichtlichen Verfahren hat die Akte eine besondere Bedeutung und damit das Papier, welches bei den Gerichten eingeht. Weil die Gerichte bis vor kurzem per E-Mail wenig oder gar nicht erreichbar waren, war und ist das Fax immer noch die Alternative zur Zusendung von Schriftstücken per Post.“ Ab 2022 wird sich das allerdings ändern, denn ab dann müssen Kanzleien und Behörden das sogenannte besondere elektronische Anwaltspostfach (beA) nutzen, das einen rechtssicheren elektronischen Versand von Schriftstücken ermöglicht.

Das gilt jedoch nicht für Kläger und Beklagte ohne Anwälte. Ganz verschwinden wird das Fax in der Justiz also auch nach Dezember 2021 nicht. „Ich persönlich halte das Fax für die Anwaltschaft aktuell immer noch für ein in der täglichen Arbeit wichtiges Arbeitsmittel. Neben dem beA wird es seine Rolle als technische Reserve behalten“, sagt Werner. Ein Problem ist das für ihn nicht: Denn die Arbeit mit dem Fax habe sich gut eingespielt und fest etabliert.

Verbände fordern massive Investitionen in die Digitalisierung von Verwaltung und Justiz

Anders sieht das der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn. Eine echte Erleichterung ist das Faxen für die Justiz aus seiner Sicht nämlich nicht. Originale erhalte man nach dem Fax noch einmal gesondert. Das führe zu mehrfachem Schriftverkehr und erhöhe den Arbeitsaufwand unnötig. „Das Faxgerät ist ein Auslaufmodell, das schnellstmöglich durch zeitgemäße Kommunikationswege ersetzt werden sollte“, sagt Rebehn.

Die VHS-Kassette: Wie schnell sich nur alles verändert: Was früher als letzter Schrei galt, ist heute beinahe schon aus unserem Alltag verschwunden.
15 Bilder
40 Jahre Walkman: Frühere Trends, die verschwunden sind
Foto: Andrea Warnecke/dpa

Ähnlich sieht das der Bundestagsabgeordnete und Digitalexperte der Grünen, Konstantin von Notz. Er fordert klare Fristen: „Es muss ein zeitnahes Datum festgesetzt werden, zu dem man aus der veralteten Kommunikation aussteigt, und dafür muss konsequent in digitale Kommunikationsstrukturen investiert werden.“ Gerade in Behörden setze man Bewährtes gerne einfach fort. „Trotzdem ist es im digitalen Zeitalter nicht gut, dass man in Deutschland mit der Digitalisierung nicht weiter ist. Das merken wir alle, gerade in einer Pandemie.“

Bedingt durch Corona habe sich zwar schon einiges getan, sagt Richterbund-Chef Rebehn. Es gebe aber noch viele Baustellen, etwa bei der Netzinfrastruktur, der IT-Ausstattung, dem elektronischen Rechtsverkehr oder beim Einsatz von Online-Verfahren. Wie der Beamtenbund fordert auch er einen Digitalpakt. In der Justiz brauche es ähnlich wie bei den Schulen eine Co-Finanzierung des Bundes für Investitionen der Länder.

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Die Diskussion ist geschlossen.

06.02.2021

Das weckt Zweifel am Beamtenstatus.
Klar hat es Vorteile, dass man Althergekommenes, Bewährtes bewahrt und erst ändert, wenn es nicht mehr anders geht.

Aber gerade die Behäbigkeit und die Sicherheit, nichts zu verlieren, wenn man einfach nichts tut für die Zukunft - die Zukunft ist sicher - die Pension wartet - das ist es, was die Zukunft nicht braucht.
Eine Kriese, wie Corona - zeigt, dass man manches verschlafen und bewusst gebremst hat - was wir noch bitter bezahlen werden!
Sanft und ruhig schläft, wer die Zukunft nicht fürchten muss.
Geben wir acht, wer nach der Kriese nichts vermisst und immer noch auf sein Faxgeät schwört und wer weiter ins Minus gerutscht ist - wir hören täglich, wer die Verlierer sein werden.

Denken wir an die Umwelt.
Denken wir an unser Gesundheitssystem.
Denken wir an unser Bildungssystem.
Denken wir an das Mauern der Autoindustrie - was es kostet zu betrügen und glauben die Zukunft aufhalten zu können.
Denken wir an die Aushöhlung unseres Geldsystems durch Versagen der Überwachungssysteme - siehe BaFin.
Denken wir die Übernahme von Firmen und Immobilien durch Mafia-Geldwaschsysteme und Steuervermeidung durch Großkonzerne.

Das Faxgerät ist mehr als ein gutes, veraltetes Gerät - es ist das Symbol für die Verwaltung einer untergehenden, gesättigten, behäbigen und überheblichen Kulturnation!

06.02.2021

Ich kann mich einigen Vorschreibern nur anschließen. Wie erst jetzt wieder erlebt... Zwei mal ein Schreiben an die DRV Schwaben per Post und Mail gesendet ohne Erfolg. Auf Nachfrage kam nur nichts eingegangen. Haben Probleme mit dem Scanner...
Nach Sendung der Unterlagen per Fax kam nach einer Woche die Eingangsbestätigung.

06.02.2021

Ein Faxgerät ist auch praktisch. Wenn ich einen "Zettel" weiterleiten will, kann ich das mit dem Fax 10x schneller als per Email. Einlegen,
2 Tasten drücken, läuft. Wenn ich es per Email versende, brauche ich erst mal einen Scanner. Oder ich mache ein Foto mit dem Handy und schicke dann eine Mail. Das dauert viel länger. Wenn es per Mail sinnvoller ist, dann sende ich alles per Mail. Aber das Fax stört ja nicht, das kann man ruhig noch verwenden.

06.02.2021

Genau so ist es, da bleibe ich trotz Smartphone, PC gerne altmodisch. Außerdem habe ich einen Sendebericht der in manchen Fällen nicht schlecht ist.

06.02.2021

Zumal unendlich gut und wichtig ist der Sendebericht. Das kann man bei der Email vergessen.

Ohne Fax sind Behörden praktisch nicht erreichbar. Telefon? Lachhaft, da geht bitte jemand ran. Email? Da weiß man nicht, ob die Email angekommen ist, vergessen wurde oder der Sachbearbeiter im Urlaub ist und alles liegen bleibt. Das ist beim Fax anders. Schnell, zuverlässig und sicher.

06.02.2021

Das Faxgerät ist so ziemlich das einzige was in deutschen Behörden funktioniert, wieso also abschaffen?