Ampel-Pläne zu Heizkostenzuschuss und EEG-Umlage
Heizkostenzuschuss, die Abschaffung der EEG-Umlage und ein sinkender Strompreis: Das sind die Pläne aus dem Koalitionsvertrag der Ampel für Heizen und Strom.
Die steigenden Energiekosten belasten viele private Haushalte und Betriebe. Dagegen will Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP nun etwas tun. Welche Pläne die drei Parteien für die Heiz- und Stromkosten haben, geht nun aus dem Koalitionsvertrag der Ampel hervor.
Heizenkostenzuschuss und CO2-Abgabe: Für wen?
Bezüglich Heizkosten kündigt die Ampel einen Heizkostenzuschuss an. Dieser soll an einmalig an einkommensschwache Familien ausgezahlt werden, um sie zu entlasten. SPD, Grüne und FDP schreiben in ihrem Koalitionsvertrag: "Extreme Schwankungen von Wohn- und Nebenkosten dürfen nicht dazu führen, dass Menschen ihr Zuhause verlieren oder in ihren eigenen vier Wänden frieren. Daher haben wir uns mit Blick auf die steigenden Energiepreise in diesem Winter erfolgreich für einen einmaligen Heizkostenzuschuss für einkommensschwache Familien eingesetzt."
Außerdem sollen sich in Zukunft auch Vermieterinnen und Vermieter an dem Heizkostenaufschlag durch den CO2-Preis beteiligen. Bisher kamen nämlich die Mieter alleine für die zusätzlichen Kosten auf. Wegen der hohen Energiepreise wollen die Ampel-Parteien zudem die CO2-Abgabe, die auf die Preise von Sprit, Heizöl oder Gas aufgeschlagen werden, nicht weiter erhöhen. Angesichts des derzeitigen Preisniveaus halte man aus sozialen Gründen an dem beschlossenen Preispfad fest, heißt es.
Strompreis soll sinken: EEG-Umlage wird abgeschafft
Für private Haushalte und Betriebe soll der Strompreis sinken. Das will die Ampel schaffen, indem sie die Finanzierung der milliardenschweren EEG-Umlage über den Strompreis beenden will. Das soll laut Koalitionspapier zum 1. Januar 2023 passieren. Die EEG-Umlage dient zur Förderung des Ökostroms, mit ihr wird bisher der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert.
Ampel-Pläne: Heizen mit Erdgas
Auch wenn es im Koalitionsvertrag heißt, dass Erdgas "für eine Übergangszeit unverzichtbar" sei: in Neubauten soll der fossile Brennstoff bei Heizungen schon bald nicht mehr eingesetzt werden. "Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden", steht im Koalitionsvertrag. Die Koalition verspricht deshalb ein Förderprogramm für den Wohnungsneubau, das sich insbesondere an den Treibhausgas-Emissionen pro Wohnfläche orientieren soll.
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>> Auch wenn es im Koalitionsvertrag heißt, dass Erdgas "für eine Übergangszeit unverzichtbar" sei: in Neubauten soll der fossile Brennstoff bei Heizungen schon bald nicht mehr eingesetzt werden. "Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden", steht im Koalitionsvertrag. <<
So wie es aktuell im Koalitionsvertrag steht, gilt das nicht nur für Neubauten.
2979 Im Rahmen des Klimaschutzsofortprogramms führen wir 2022 nach dem Auslaufen der
2980 Neubauförderung für den KfW-Effizienzhausstandard 55 (EH 55) ein Förderprogramm für den
2981 Wohnungsneubau ein, das insbesondere die Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) pro m2
2982 Wohnfläche fokussiert und ändern das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wie folgt: Zum 1. Januar 2025 soll
2983 jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden;
2984 zum 1. Januar 2024 werden für wesentliche Ausbauten, Umbauten und Erweiterungen von
2985 Bestandsgebäuden im GEG die Standards so angepasst, dass die auszutauschenden Teile dem EH 70
2986 entsprechen; im GEG werden die Neubau-Standards zum 1. Januar 2025 an den KfW-EH 40
2987 angeglichen.
(Nummern sind Zeilennummern des Koalitionsvertrages.)
Da steht neu eingebaut und nicht Heizanlage im Neubau !!
Effizienzhaus 40 ist im Neubaubereich locker machbar; kostet halt ein paar Euro mehr.
Effizienzhaus 70 bei neuen Gebäudeteilen ist auch gut machbar. Da kann mancher wieder gut daran verdienen, den rechnerischen Nachweis zu führen.
Aber 65% erneuerbare Energie ist im Altbau mit Gas und Öl auch bei Nachrüstung mit Kollektor auf dem Dach nicht mehr erreichbar - da hilft bei Heizungsdefekt nur Umbau auf eine elektrische Wärmepumpe. Das läuft nun wie mit den E-Autos - Strom ist per Definition CO2 frei. Damit vielfach auch größere Änderungen an der elektrischen Anlage und neben dem Heizungsbauer ist dann auch der Elektriker stärker gefordert.
Hier müsste die Presse jetzt einfach mal der Ampel konkrete Fragen stellen...