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  3. Amoklauf in Norwegen: Anders B. Breivik verschonte auf der Insel einen Jungen

Amoklauf in Norwegen
26.07.2011

Anders B. Breivik verschonte auf der Insel einen Jungen

Foto: dpa

Getrieben von Hass hat Anders Behring Breivik ein regelrechtes Blutbad angerichtet. Nur einen Jungen hat er aus Mitleid bei seinem Amoklauf aber verschont.

Die meisten Opfer waren fast noch Kinder: Der Massenmord des offensichtlich verwirrten Rechtsradikalen Anders Behring Breivik an 76 wehrlosen Menschen in Norwegen erschüttert die Welt. Der christliche Fundamentalist richtete auf einer winzigen Ferieninsel nahe Oslo ein grauenhaftes Blutbad an. Er erschoss auf einem fröhlichen Jugendtreffen gegen Intoleranz und für ein friedliches Miteinander mindestens 68 Teilnehmer oder trieb sie im Wasser in den Tod. "Jeder lief um sein Leben und hat versucht, wegzuschwimmen", sagte der 21-jährige Camporganisator Adrian Pracon, der verletzt überlebte.

Fast eineinhalb Stunden schoss der Attentäter mit einem Schnellfeuergewehr gezielt auf die panischen Jugendlichen, die weder von der Insel Utøya fliehen noch auf schnelle Hilfe hoffen konnten. "Es sah aus, als habe er Spaß", sagte Augenzeuge Magnus Stenseth (18). Viele versuchten, sich zu verstecken oder die 700 Meter bis zum rettenden Ufer durch das kalte Wasser zu schwimmen. Eine Terroreinheit konnte erst kein geeignetes Boot auftreiben. Als die Polizei endlich auf der Insel eintraf, ließ sich der mittlerweile geständige Täter Anders Behring Breivik ohne Gegenwehr festnehmen. An diesem Montag soll gegen ihn Haftbefehl erlassen werden.

Vor dem Massaker hatte der 32-jährige Norweger im etwa 40 Kilometer entfernten Oslo mit einer selbstgebauten Autobombe Teile der Innenstadt in eine Trümmerlandschaft verwandelt. Mindestens sieben Menschen wurden durch die Wucht der Explosion und Trümmer getötet. Das Büro von Ministerpräsident Jens Stoltenberg würde völlig verwüstet.

"Grausam, aber Notwendig"

Im Geständnis bezeichnete Breivik seine Taten als "grausam, aber notwendig". Keine drei Stunden vor dem ersten Anschlag hatte er ein wirres "Manifest" im Internet abgeschlossen: "Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein." Er wolle Europa vor "Marxismus und Islamisierung" retten. In dem Text stufte er "multikulturelle" Kräfte als Feind ein. Er beschrieb den Bau einer Bombe, erwähnte auch die Jugendorganisation. Niemandem habe er von seinen Plänen erzählt.

Seit dem Frühjahr hatte Breivik tonnenweise Kunstdünger gekauft, der zur Herstellung von Bomben geeignet war. Der Hobbyschütze hatte über Netzwerke im Internet Kontakte in die rechte Szene. Neun Jahre bereitete er die Tat laut seinem "Manifest" vor. Er soll nun auf seinen Geisteszustand untersucht werden. "Es ist ausgesprochen schwer für mich, eine vernünftige Zusammenfassung von dem zu geben, was er in dem Verhör gesagt hat", sagte sein Verteidiger Geir Lippestad. Die Ermittler gehen davon aus, dass er allein gehandelt hat. Die Beamten fürchteten, dass auch zwei Tage nach den Attentaten noch nicht alle Todesopfer entdeckt waren. Rund um Utøya suchtn Spezialisten nach mindestens vier Vermissten.

Die wehrlosen jungen Leute im Ferienlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF waren dem Täter arglos entgegengekommen. Er trug eine falsche Polizeiuniform. Als er auf die Teenager traf, hatten diese sich gerade versammelt, um mehr über den Anschlag zu erfahren, der nur kurz zuvor die nahe Hauptstadt erschüttert hatte. "Wir dachten, es wäre gut, die Polizei auf der Insel zu haben. Bis der Polizist plötzlich anfing, auf Leute zu schießen", sagte der Überlebende Pracon.

"Er schrie und jubelte"

Augenzeugen schilderten das schrecklichen Geschehen im Camp. "Ich hab ihn nicht gesehen, aber gehört. Er schrie und jubelte und gab mehrere Siegesrufe von sich", berichtete die 22-jährige Nicoline Bjerge Schie in der Online-Ausgabe der Zeitung "Dagbladet". Die junge Frau hatte sich mit Freunden hinter einem Felsen am Wasser versteckt.

Auch im Wasser feuerte der Schütze auf die wehrlosen, panischen Opfer. Teenager, die verletzt am Boden lagen, soll er mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet haben. Camp-Organisator Pracon sagte, auf ihn habe der Täter ruhig und kontrolliert gewirkt. Er selbst sei von einer Kugel an der Schulter getroffen worden. Anschließend habe er sich in den See geflüchtet, als Anders B. am Ufer auftauchte und erneut auf ihn zielte. "Ich flehte ihn an und er verschonte mich", schilderte der Jugendfunktionär die Begegnung. Campingtouristen, darunter Deutsche, kamen den Jugendlichen mit Booten zu Hilfe. "Als ich zehn aufgenommen hatte, war das Boot voll. Beinahe kenterte es. Zu bestimmen, wen ich mitnehmen sollte, war schrecklich", sagte Urlauberin Torill Hansen.

Ministerpräsident Stoltenberg sprach von der schlimmsten Katastrophe Norwegens seit dem Zweiten Weltkrieg. Er kennt die Insel aus seiner eigenen Teenagerzeit: "Utøya war das Paradies meiner Jugend. Gestern wurde es in eine Hölle verwandelt." Norwegens König Harald V. sprach von einem "Angriff auf unsere Gesellschaft und unsere Demokratie". dpa

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