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Regierung
06.11.2018

Angela Merkels langer Abschied beginnt jetzt

Die drei Hauptdarstellerinnen des Abends im Bild: Kanzlerin Angela Merkel mit der „Goldenen Ehren-Victoria“ und der Königin Rania von Jordanien.
Foto: Jörg Carstensen

Für die Kanzlerin ist die Zeit der letzten Male angebrochen. Eine Preisverleihung wird zum Vorgeschmack auf die politischen Nachrufe.

Hat sie wirklich feuchte Augen? Es sieht zumindest so aus. Angela Merkel erhebt sich von ihrem Stuhl, die fulminante Lobrede der jordanischen Königin Rania klingt noch nach. Als sie die goldene Figur der Siegesgöttin entgegennimmt, geht ein Raunen durch die Reihen. Die sonst so nüchtern wirkende 64-Jährige scheint tief ergriffen. Mit stehenden Ovationen feiert das Publikum die Bundeskanzlerin, die auf die Zielgerade ihres langen politischen Weges eingebogen ist.

Genau eine Woche ist es her, dass Angela Merkel als Konsequenz aus dem Wahldebakel der CDU in Hessen verkündet hat, sich im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz zu bewerben. Und in drei Jahren nicht mehr für die Kanzlerschaft anzutreten. So liegt am Montagabend in der mondänen Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom schon mehr als ein Hauch von Abschied in der Luft. Angela Merkel bekommt einen ersten Vorgeschmack auf das, was einmal über sie in den Geschichtsbüchern stehen könnte.

Auszeichnung für Merkel - Die Goldene Ehren-Victoria war schon lange geplant

Dass die Kanzlerin für ihr Lebenswerk die „Goldene Ehren-Victoria“ erhält, die Auszeichnung der deutschen Zeitschriftenverleger, war schon seit Monaten geplant. Doch durch die Bekanntgabe ihres Rückzugs auf Raten erhält die feierliche Preisverleihung in Berlin eine ganz spezielle Note. Dass die Würdigung der Kanzlerin eher einem politischen Nachruf als einer Zwischenbilanz gleicht, ist kaum zu überhören.

In einem eingespielten Film preist Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble Merkel als Politikerin „die nicht auf Konfrontation setzt“. Die mit einer „uneitlen Art“ dafür gesorgt habe, dass Deutschland den Wandel besser als andere Staaten bewältigt. Siemens-Chef Joe Kaeser sagt, dass in ihrer erfolgreichen Amtszeit zwar nicht alles so gelaufen sei, wie gedacht – und verweist auf die Flüchtlingskrise. Doch Merkel habe mit ihrer Politik gezeigt, „dass Deutschland aus seiner Geschichte gelernt hat“. Globalisierung sei keine Einbahnstraße, das habe die Kanzlerin verstanden. Merkel wirkt gerührt. Mit dieser Bewertung ihrer Kanzlerschaft könnte sie ganz offensichtlich leben.

Ist da überhaupt noch eine Steigerung möglich? Rania, der glamourösen Königin von Jordanien, gelingt sie. Merkel habe sich die Bewunderung und den Respekt der ganzen Welt erworben. Sie sei eine „Kämpferin“, eine „Brückenbauerin“. Die Monarchin, die einen rosenholzfarbenen, von Goldfäden durchwirkten, hochgeschlossenen Traum von einem Kleid trägt, verneigt sich mit ihrem Lob gewissermaßen tief vor der Kanzlerin. Die dasselbe trägt wie fast immer. Einen Blazer, diesmal in Lila, zur schwarzen Hose.

Kritik an Jordanien im Vorfeld der Preisverleihung an Merkel

Ihre Rührung überwindet Merkel schnell. In einer kurzen Dankesrede hält sie ein Plädoyer für die Freiheit der Presse, die eigentlich im Mittelpunkt des Abends stehen soll. Vor Merkel waren posthum Daphne Caruana Galizia aus Malta und Jan Kuciak aus der Slowakei geehrt worden. Zwei Journalisten, die Opfer von Mordanschlägen wurden, weil sie Korruption und Machtmissbrauch in ihren Ländern anprangerten.

Merkels knappe Worte können auch als Reaktion auf Kritik verstanden werden, die es im Vorfeld der Preisverleihung gegeben hatte. Journalistenverbände bemängelten, dass ausgerechnet die jordanische Königin als Laudatorin für die Bundeskanzlerin ausgewählt wurde. Denn was die Pressefreiheit betrifft, gibt es in Jordanien, vorsichtig formuliert, Luft nach oben.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen führt eine Rangliste, in der bewertet wird, wie es in den Ländern der Welt um die Freiheit der Medien bestellt ist. Am besten ist die Situation in Norwegen, Deutschland landet auf Platz 15. Das haschemitische Königreich Jordanien nimmt den eher unrühmlichen Platz 132 ein. Schlusslicht auf Platz 180 ist Nordkorea. Doch die Kontroverse gerät an diesem Abend in den Hintergrund.

Wie wird Merkel mit ihrem Nachfolger an der Parteispitze auskommen?

Wie selten zuvor steht Angela Merkel im Mittelpunkt. Denn eines wird klar: Für sie hat die Zeit der letzten Male begonnen. Manche Staatsbesuche, Treffen oder Anlässe werden sich nicht wiederholen. Selbst wenn Merkel wie geplant noch drei Jahre als Kanzlerin im Amt bleibt. Doch keiner weiß, ob die Große Koalition mit der SPD überhaupt halten, ob Merkel gar vorzeitig von der eigenen Partei aus dem Amt gedrängt werden wird.

Viele Fragen stehen im Raum: Wie wird sie mit ihrem Nachfolger an der Parteispitze auskommen? Vor allem, wenn nicht ihre Vertraute Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt wird, sondern mit Friedrich Merz oder Jens Spahn einer ihrer konservativen Widersacher. Wird aus der Kanzlerin nun das, was die Amerikaner eine „Lame Duck“ nennen, eine lahme Ente? Die erst gar nicht mehr zum großen Flug ansetzen braucht, weil ihre Tage schon gezählt sind?

Selbstbestimmt ihren Abschied aus der Politik zu steuern, das hat sich Angela Merkel immer gewünscht. Doch noch ist nicht klar, ob ihr dies mit dem gewählten Weg auch gelingt. Wenn von nun an alles, was sie sagt und tut, im Zeichen des Abschieds steht, könnten drei Jahre quälend lang werden. Zumal sie Merkel nicht nur Ehrenpreise und königliches Lob bringen werden. Sondern auch viele harte Worte ihrer Gegner.

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