Annalena Baerbock tritt für die Grünen als Kanzlerkandidatin an
Annalena Baerbock tritt für die Grünen als Kanzlerkandidatin an. Das sagt die frisch gekürte Kandidatin zu möglichen Koalitionen und zum Machtkampf in der Union.
Annalena Baerbock geht für die Grünen ins Rennen um die Kanzlerschaft. Das hat die Partei heute auf einer Pressekonferenz verkündet. Final ist die Entscheidung noch nicht. Baerbock wurde heute lediglich durch den Parteivorstand nominiert. Die endgültige Entscheidung wird auf dem Grünen-Parteitag im Juni fallen. Die Zustimmung gilt aber als sicher.
Anders als bei der CDU und der CSU verlief die Kandidatensuche bei den Grünen relativ geräuschlos. In Umfragen lag die 40-jährige Baerbock bei den Sympathiewerten bisher hinter dem 51-jährigen Habeck, hat in den vergangenen Monaten aber aufgeholt.
Baerbock über Kanzlerkandidatur: "Ich trete an für Erneuerung"
Die Entscheidung sei bereits vor Ostern gefallen, sagte Baerbock. "Wir haben uns das beide zugetraut." Warum die Parteivorsitzenden sich schließlich auf Baerbock und nicht auf Habeck geeinigt haben, ließ die Partei offen. "Aber natürlich hat das Kriterium der Emanzipation eine Rolle gespielt."
Als ihr größter Schwachpunkt galt mangelnde Regierungserfahrung. Das griff Baerbock in ihrer ersten Rede als Kanzlerkandidatin auf. "Ich trete an für Erneuerung", sagte Baerbock. Sie sei nie Bundeskanzlerin oder Ministerin gewesen. "Für den Status Quo stehen andere." Baerbock sagte weiter, sie sei zutiefst davon überzeugt, dass Deutschland einen Neuanfang brauche. "Ich will eine Politik anbieten, die vorausschaut."
"Ich wünsche Herrn Laschet und Herrn Söder, dass sie zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen."
Ihr Parteifreund Robert Habeck verzichtet damit auf die Kandidatur. Habeck ergriff aber das Wort, um Baerbock als Kandidatin vorzustellen und für sie zu werben. "Wir beide wollten es, aber am Ende kann es nur eine machen", sagte er. "In dieser Situation führt der gemeinsame Erfolg dazu, dass einer einen Schritt zurücktreten muss."
Was künftige Bündnisse angeht, wollte sich Baerbock nicht festlegen. "Wir haben in den letzten drei Jahren deutlich gemacht: Wir definieren uns nicht anhand anderer." Klar machte sie aber: "Wir wollen diese Regierung anführen." Auch zur Kandidatensuche in der Union äußerte sich Baerbock nur begrenzt. Sie habe in der Vergangenheit mit beiden Parteivorsitzenden Gespräche geführt und werde das auch weiterhin tun. "Ich wünsche Herrn Laschet und Herrn Söder, dass sie zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen." Deutlicher wurde sie beim Thema Masken-Affäre. Das Vertrauen in die Politik sei damit insgesamt gefährdet. "Das bereitet mir große Sorge."
Insgesamt stehen die Grünen in den Umfragen gut da. Derzeit sind sie mit mehr als 20 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU/CSU und vor der SPD.
Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar: Kanzlerkandidatin Baerbock: Regieren ist auch Handwerk – und das will beherrscht werden
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Annalena Baerbock hilft nur eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 um Kanzlerin zu werden. Aber danach benötigt Deutschland ein volkswirtschaftliches Sauerstoffzelt.
Noch ne Kanzlerin und grün? NEIN DANKE!!!
Yes, der Klaus Schwab springt vor Freude im Dreieck. ;-)
Egal wers ist - die Kandidatin wird eine Kandidatin bleiben.
Das hätte ich mir bei der CDU/CSU auch gewünscht. Herzlichen Glückwunsch an Frau Baerbock. Ein Tipp Fehler im ersten Kommentar CDU/DDU den ich endschuldigen muss; Schade, dass es der CDU/CSU nicht gelungen ist. Es gibt so viel zu tun und da plagt man sich so mit der K Frage. Sehr traurig das ganze und sehr schädlich!!
Das finde ich mal echt gut. Ich habe es schon geahnt, aber das ist eine sehr Gute Entscheidung. Frau Baerbock macht auf mich einen sehr selbstbewussten Eindruck. Aber ich finde es auch sehr schade, dass es bei der CDU/DDU nicht genauso lief. Herzlichen Glückwunsch an Frau Baerbock. Eine Schwarz/Grüne Regierung wäre echt Gut!
Gut sind beide, der Herr Habeck hätte aber wohl die umfangreicheren Erfahrungen aus seiner Zeit als Minister und vor allem gute Kontakte zu den anderen Parteien und in die Wirtschaft. Er ist als nicht weibliche Person jetzt aber wohl nicht der Wunschkandidat der Partei.
Ich habe meine "innere Wette" gewonnen und bin zufrieden mit dem Ergebnis.
Ich mag Robert Habeck für seine weitsichtige, jedoch manchmal episch-philosophische Art sehr, doch das ist sicher nicht jedermanns Sache. Ich wage mal einen Blick in die Zukunft und sehe eine schwarz-grüne Koalition in der die beiden im Kabinett sicher wichtige Positionen bekleiden könnten.
Man muss nicht einsam an der Spitze stehen um entscheidendes zu bewegen. Ein klug geführtes Ministerium kann da ziemlich effektiver sein.