Assange droht der Rauswurf
Ecuador droht mit Botschaftsverweis
Der seit fast sieben Jahren in Ecuadors Botschaft in London festsitzende Wikileaks-Gründer Julian Assange verliert nach Angaben der Enthüllungsplattform möglicherweise schon sehr bald sein Asyl. In dem Fall droht ihm die sofortige Festnahme. Der gebürtige Australier lebt dort auf der Flucht vor der Justiz seit Juni 2012 im selbst gewählten Exil.
Wikileaks teilte in der Nacht zum Freitag via Twitter unter Berufung auf „eine hochrangige Quelle innerhalb des ecuadorianischen Staates“ mit, Assange werde „binnen Stunden oder Tagen“ der Botschaft verwiesen. Mit der britischen Seite sei demnach bereits eine Vereinbarung zu seiner Festnahme getroffen worden.
Das ecuadorianische Außenministerium bezeichnete örtlichen Medien zufolge die Angaben von Wikileaks als Spekulationen. Gerüchte über einen „unmittelbar bevorstehenden“ Aufbruch von Assange gibt es seit Monaten. Die Regierung werde sich nicht zu den aktuellen Gerüchten äußern, die außerdem „beleidigend“ sind, schrieb Außenminister José Valencia am Freitag auf Twitter. Ecuador treffe seine Entscheidungen souverän. Die Tweets wurden später wieder gelöscht.
Assange hatte sich im Juni 2012 in die Londoner Botschaft des südamerikanischen Landes geflüchtet, um seiner Festnahme und Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Die schwedische Justiz stellte ihre Ermittlungen zwar später ein, doch Assange befürchtet eine Strafverfolgung in den USA. Dort droht ihm wegen der Veröffentlichung brisanter Dokumente ein Verfahren und womöglich lebenslange Haft. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.