Unrechtmäßig abgeschobener Afghane fliegt zurück
Ein Afghane wurde abgeschoben, obwohl seine Klage gegen die Ablehnung des Asylbescheids noch lief. Jetzt ist er auf dem Rückweg nach Deutschland.
Der zu Unrecht aus Neubrandenburg abgeschobene afghanische Asylbewerber ist auf dem Rückweg nach Deutschland. Der junge Mann flog am Mittwoch von Kabul in die pakistanische Hauptstadt Islamabad, wo er ein Visum für die Weiterreise nach Deutschland erhalten sollte, wie der Deutschen Presse-Agentur in Kabul bestätigt wurde. Am Freitag soll er nach Deutschland kommen.
20-Jähriger hätte nicht abgeschoben werden dürfen
Der Mann, der seit 2015 in der Bundesrepublik lebte, war einer jener 69 Menschen, die Anfang Juli mit einem Charterflug aus München nach Afghanistan abgeschoben worden waren. Vor allem eine Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte damals für Empörung gesorgt. Wegen eines noch laufenden Verfahrens am Verwaltungsgericht Greifswald hätte der 20-Jährige aber nicht abgeschoben werden dürfen. Er hatte gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt und sollte noch vor Gericht angehört werden.
Der Fall wurde erst zwei Wochen nach der Abschiebung bekannt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) räume daraufhin "Verfahrensfehler" ein. Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Behörde die Identität des Mannes falsch zugeordnet. Nach dpa-Informationen sorgte das Auswärtige Amt nach der Abschiebung zunächst dafür, dass der Mann nahe Kabul sicher untergebracht wurde. (dpa)
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