Attentäter als Gast verkleidet: Cousin von Karsai stirbt bei Anschlag
Der Cousin von Afghanistans Präsidenten Karsai ist bei einem Anschlag getötet worden. Haschmat Karsai hatte daheim ein religiöses Fest gegeben. Der Attentäter kam verkleidet.
Der Cousin des scheidenden Präsidenten Afghanistans Hamid Karsai ist bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Bei Haschmat Karsai daheim wurde ein religiöses Fest des Fastenbrechens gefeiert.
Attentat auf Karsai: Sprengsatz unter Turban
Der Cousin von Karsai wohnt nahe der unruhigen südlichen Stadt Kandahar. Nach Informationen der Behörden hatte sich der Attentäter als Gast verkleidet. Als er und Gastgeber Haschmat Karsai sich umarmten, zündete der Mann demnach einen Sprengsatz. Den hatte er unter seinem Turban versteckt. Außer Karsai und dem Attentäter wurde niemand sonst verletzt oder getötet.
Haschmat Karsai arbeitete im afghanischen Präsidentschaftswahlkampf
Haschmat Karsai hatte im Präsidentschaftswahlkampf zunächst für den Bruder von Hamid Karsai, Kajum Karsai, gearbeitet. Nachdem dieser seine Kandidatur zurückgezogen hatte, unterstützte er den Wahlkampf von Aschraf Ghani, der bei der Stichwahl um das Amt Mitte Juni gegen Abdullah Abdullah angetreten war. Das Ergebnis der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl steht weiter nicht fest. Abdullah wirft seinem Rivalen Ghani Wahlbetrug vor. Klarheit soll nun eine Neuauszählung der Stimmen bringen.
Die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan ist in jüngster Zeit vor dem Abzug der internationalen Kampftruppen Ende des Jahres wieder deutlich angestiegen. Die Vereinten Nationen zählten von Januar bis Juni mehr als 1500 zivile Todesopfer. Für rund drei Viertel der Toten sind den UN-Angaben zufolge Anschläge und Angriffe der radikalislamischen Taliban verantwortlich, die von 1996 bis 2001 in Afghanistan herrschten. afp/AZ
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