Annegret Kramp-Karrenbauer verliert an Beliebtheit. Warum die CDU-Vorsitzende in einer schwierigen Phase steckt.
Im Wartezimmer der Macht ist es selten gemütlich. Falls Annegret Kramp-Karrenbauer das noch nicht gewusst hat, bekommt sie es jetzt zu spüren. So beherzt ihr Griff nach der Macht auf dem Parteitag der CDU auch war, inzwischen schwächeln die Umfragewerte.
Sie ist in den Mühen des politischen Marathons angekommen. Und der kostet Kraft. Schon so mancher hat die Nerven noch vor dem Zieleinlauf verloren und mutierte vom Kraftprotz zum Häufchen Elend.
Kramp-Karrenbauer will konservativer als Merkel sein
Es ist eine schwierige Phase, in der sich sowohl die Union als auch AKK befinden. Einerseits muss sich die Neue profilieren, andererseits spielt sie eben neben Kanzlerin Merkel nur die zweite Geige. Kritik einfach aussitzen kann nur, wer schon ein Amt besitzt, wer sich um eines bewirbt, muss stetig strampeln. Und das tut sie auch.
Konservativer will sie sein, härtere Aussagen in der Migrationspolitik traut sie sich zu. Immerhin ist es Kramp-Karrenbauer dadurch gelungen, die tiefen Gräben innerhalb der Union ein Stück weit zuzuschütten. Die Lager, die durch die Bewerbung von Friedrich Merz für das Amt des CDU-Chefs offenbar wurden, haben sich nicht weiter verfestigt. Das ist ein Erfolg. Doch der wird sie nicht über die Jahre tragen, falls Merkel tatsächlich bis 2021 im Amt bleibt.
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