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Aufregung bei Union und FDP
12.09.2019

Streit um Luftballons: Heiße Luft oder grüner "Verbotswahn"?

Ballonverkäufer in der Hannoveraner Innenstadt: Niedersachsens Grünen-Chefin Kura hat klargestellt, dass sie kein grundsätzliches Verbot von Luftballons verlangt.
2 Bilder
Ballonverkäufer in der Hannoveraner Innenstadt: Niedersachsens Grünen-Chefin Kura hat klargestellt, dass sie kein grundsätzliches Verbot von Luftballons verlangt.
Foto: Raphael Knipping (dpa)

Bunte Luftballons gehören für viele zu Geburtstagen und Hochzeiten dazu, sie stehen für Lebensfreude und Freiheit. Für die Umwelt aber sei das Plastik einfach Müll, sagt Niedersachsens Grünen-Chefin Anne Kura - und bemüht sich, eine Verbotsdebatte einzufangen.

Selten wurde abseits von Kindergeburtstagen so leidenschaftlich um Luftballons gestritten: Niedersachsens Grünen-Chefin hat eine Debatte über die Umweltgefahren von Ballons angestoßen, und die politische Konkurrenz geht in die Luft.

Das weiche Plastik von fliegen gelassenen Luftballons sei vor allem für Vögel schädlich, argumentierte Anne Kura in Hannover. Sie betonte aber: "Wir fordern kein generelles Luftballonverbot. Luftballons auf Kindergeburtstagen im Wohnzimmer sind völlig okay und machen Spaß."

Also alles heiße Luft, die Aufregung verfehlt? Vertreter von CDU und FDP werfen den Grünen am Donnerstag vor, Spielverderber zu sein: Wie mit dem Veggie Day wolle die Partei die Bürger bevormunden.

Den Anstoß für die Diskussionen lieferte ein Beschluss in Gütersloh, auf den Kura von der "Neuen Osnabrücker Zeitung" angesprochen wurde: Die Stadt in Nordrhein-Westfalen hatte Anfang September entschieden, bei städtischen Veranstaltungen künftig auf den Aufstieg gasgefüllter Luftballons zu verzichten. "Das ist aus meiner Sicht eine lohnende Initiative", sagte Kura.

Ein Ballonverbot sei das aber nicht. "Mir geht es tatsächlich darum, dass, wenn man gasgefüllte Luftballons steigen lässt, die auf jeden Fall in der Natur landen und dann von Vögeln gefressen werden, die daran qualvoll verenden", erläuterte Kura. Für dieses Problem wolle sie das Bewusstsein schärfen.

Der Gütersloher Beschluss sieht auch vor, dass der Ballonaufstieg in Genehmigungen zur Überlassung öffentlicher Flächen untersagt wird. In Einzelfällen, die auf höherrangigem Recht beruhen, etwa bei Demonstrationen, könne der Aufstieg von Ballons aber nicht verhindert werden, heißt es. Verabschiedet wurde der Beschluss in Gütersloh einstimmig, auch mit sechs Stimmen der CDU.

Auf EU-Ebene war ein Verbot von Luftballons im vergangenen Jahr diskutiert, dann aber verworfen worden. Von 2021 an sollen zwar Produkte mit Einmal-Plastik, für die es Alternativen gibt, vom europäischen Markt verschwinden, dazu gehören Plastikteller, Strohhalme und auch Luftballonstäbe, nicht aber die Ballons selbst.

Anders sieht es in den Niederlanden aus: Dort gab es im Frühjahr 2019 schon in 17 Prozent der Kommunen ein Verbot, Luftballons steigen zu lassen. Mehrere Parteien im Parlament in Den Haag wollen sich für weitere Verbote einsetzen, denn sie sind besorgt über Schäden durch Ballonreste in der Nordsee. Kura sieht das Nachbarland als Vorbild: "Dadurch ist das Bewusstsein dafür gestiegen, dass man mit einem Luftballon im Prinzip Müll in die Natur steigen lässt", sagte sie.

Die Küste ist der Grünen-Politikerin zufolge von dem Problem besonders betroffen. In der Tat stellten Forscher der australischen Universität Tasmanien im Frühjahr fest, dass fast jeder fünfte Seevogel, der Ballonteile verschluckt, daran stirbt.

"Ballons oder Ballonteile sind der tödlichste Müll im Meer", sagte Lauren Roman von der Uni damals. Ballons verstopften den Magen-Darm-Trakt der Vögel, weil sie nicht so leicht durchrutschten, schrieben die Forscher im Fachmagazin "Scientific Reports". "Auch in der Nordsee werden immer wieder Vögel gefunden mit Plastikmüll im Magen", sagte Kura.

Der FDP-Fraktionsvize im Bundestag, Michael Theurer, sprach von einem "Verbotswahn" der Grünen und einer "Öko-Radikalisierung" der Partei. "Wenn der Staat so dirigistisch, so autoritär, vor allen Dingen auch so kleinteilig in die individuellen Lebensentwürfe der Menschen eingreift, braucht man sich am Ende nicht wundern, wenn man in einer Ökodiktatur aufwacht", sagte Theurer.

Die CDU Niedersachsen schrieb auf Twitter über die Grünen als Partei, die "allen Kindern im Land ihre Ballons wegnahm". In dieselbe Kerbe stieß CSU-Generalsekretär Markus Blume: "Die Grünen wollen scheinbar auch unseren Kindern jede Freude vermiesen." Der Braunschweiger CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller verwies zudem auf den Online-Shop der Grünen: "Für 15 Cent das Stück sind hier nach wie vor grüne Luftballons bestellbar", sagte Müller.

Tatsächlich haben auch die Grünen in ihren Wahlkämpfen immer wieder auf Luftballons gesetzt. Kura sagte dazu, der niedersächsische Landesverband habe sich jetzt darauf verständigt, bei eigenen Veranstaltungen keine Ballons mehr steigen zu lassen: "Ich persönlich werde keine Luftballons mehr steigen lassen, und wir sind bemüht, uns alternative Möglichkeiten zu überlegen für den Straßenwahlkampf."

Wie beliebt Ballons längst nicht nur bei Kindern sind, zeigt ein Blick in die Innenstädte: Allein in Hannover gab es Anfang 2019 einem Bericht zufolge acht Ballonläden, auch online gibt es zahlreiche Anbieter für das Geschäft zu Geburtstagen, Hochzeiten & Co.

Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, findet die Aufregung dennoch übertrieben. "Es ist erstaunlich, wie Geschichten konstruiert werden, weil sie in Klischees passen", sagt er. Kuras Vorstoß schließe er sich an. Auch er begrüße den Ballonverzicht in Gütersloh, "weil die Reste von Ballons sonst im Vogelmagen landen". (dpa)

Beschlussvorlage Gütersloh

"NOZ"-Bericht (Bezahlinhalt)

Tweet der CDU Niedersachsen

Luftballon im Online-Shop der Grünen

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