Bahr will weniger operieren lassen
Daniel Bahr kritisiert die hohe Zahl an Operationen in deutschen Krankenhäusern. Der Gesundheitsminister will Operationen künftig begrenzen.
Wie Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) gegenüber der Rheinischen Post sagt, würden Krankenkassen und Experten bezweifeln, ob die Fallzahlsteigerungen bei Operationen notwendig sind. Deutschland gelte als Weltmeister bei den Endoprothesen für Knie und Hüften. so Gesundheitsminister Bahr.
Zahl der Operationen reduzieren
Bahr will die steigende Zahl von Operationen in Krankenhäusern begrenzen. Die Regierung prüfe, "wie wir durch weitere ökonomische Anreize die immer weiter steigenden Fallzahlen in den Kliniken reduzieren können".
Steigende Ausgaben für Gesundheit
Der Hintergrund für das Bestreben nach weniger Operationen in Krankenhäusern sind die steigenden Ausgaben für die Gesundheit in Deutschland: Diese waren 2010 auf einen Rekordstand gestiegen. Insgesamt wurden 287,3 Milliarden Euro ausgegeben - so viel wie nie zuvor, wie das Statistische Bundesamt im April mitgeteilt hat. Die meisten Ausgaben trugen die gesetzlichen Krankenversicherungen.
Rückzahlung von Beiträgen an die Versicherten
Gesetzliche Kassen mit hohen Rücklagen will Bahr zu einer Rückzahlung von Beiträgen an die Versicherten zwingen. "Wir prüfen nun, wie wir die Krankenkassen stärker unter Druck setzen können, dass sie das Geld, das sie nicht zur Versorgung der Versicherten brauchen, an ihre Mitglieder zurückgeben", bekräftigte der Minister. Es gebe zahlreiche Kassen, die sehr hohe Rücklagen hätten. Diese könnten an ihre Mitglieder Prämien ausschütten. "Von dieser Möglichkeit machen bislang zu wenig Kassen Gebrauch." dpa/AZ
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