Bauminister Reichhart fordert mehr Geld für sozialen Wohnungsbau
Exklusiv "Unverständlich und ein falsches Signal": CSU-Bauminister Reichhart kritisiert vor der Bund-Länderkonferenz die Kappung der Mittel um ein Drittel.
Vor Beginn der Bund-Länderkonferenz hat der bayerische CSU-Bauminister Hans Reichhart scharf die vom Bund geplanten Kürzungen der Zuschüsse für den Sozialen Wohnungsbau kritisiert. "Die Absicht des Bundes, die Mittel für den sozialen Wohnungsbau um eine halbe Milliarde Euro zu reduzieren, ist unverständlich und genau das falsche Signal", sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion. Reichhart warnte davor, dass die Bundesregierung wie geplant die im Haushalt vorgesehenen Mittel im Vergleich zu diesem Jahr um ein Drittel auf eine Milliarde kappt. "Der soziale Wohnungsbau ist die soziale Frage unserer Zeit und Garant für den gesellschaftlichen Frieden", betonte er.
Hans Reichhart: "Fordern Erhöhung auf jährlich zwei Milliarden Euro"
Statt weniger muss nach Reichharts Worten zufolge mehr Geld für den Bau neuer Sozialwohnungen ausgegeben werden: "Wir fordern stattdessen eine Erhöhung auf jährlich zwei Milliarden Euro", verlangte der CSU-Politiker ein Aufstockung der Mittel um ein Drittel. "Bayern hat die Landesmittel in den letzten Jahren kontinuierlich aufgestockt und beim Wohnungsbau mit der Bayern-Heim wichtige Impulse gesetzt", sagte Reichhart. "Jetzt ist der Bund in der Pflicht", fügte er hinzu. Die Bundesregierung hatte seit 2017 jährlich rund 1,5 Milliarden Euro Zuschüsse für den Sozialen Wohnungsbau an die Länder gezahlt, die diese entsprechend weiterreichten.
Bayern will künftig Holzhäuser bis zur Hochhausgrenze bauen
Bei der Bauministerkonferenz will Bayern zudem Erleichterungen für den Bau von Gebäuden aus Holz voranbringen, die künftig leichter bis zur Hochhausgrenze erreichtet werden könnten: "Im ökologischen Bauen mit Holz sehen wir großes Potential", betonte der CSU-Politiker. "Wir stellen jetzt auf der Bauministerkonferenz die Weichen, schneller, einfacher und vor allem höher zu bauen", fügte er hinzu. "Gebäude aus Holz mit bis zu acht Stockwerken sollen in Bayern bald zulässig sein", kündigte der Minister an. Damit blieben die Häuser gerade unter der sogenannten "Hochhausgrenze", da Gebäude bis zu acht Stockwerke noch zum Geschosswohnungsbau zählen. (AZ)
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