
Ohne Motor in die Berge - Hütten bremsen E-Biker aus

Elektroräder haben Deutschlands Straßen fest im Griff. Warum viele Hütten die E-Biker in den Bergen ausbremsen wollen und keine Ladestationen anbieten.
Der Boom geht ungebremst weiter: Immer mehr Menschen sind mit E-Bikes unterwegs. Beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit, vor allem aber in der Freizeit. Die Sektion München des Alpenvereins, mit fast 140.000 Mitgliedern eine der größten überhaupt, will E-Biker in den Bergen nun allerdings ausbremsen.
Die Mitgliederversammlung hat am Donnerstag beschlossen, dass auf den sektionseigenen Hütten keine Ladestationen für Elektro-Fahrräder eingerichtet werden. Schon jetzt nehme der Besucherandrang auf die Hütten des Vereins und deren Umgebung durch die E-Mountainbiker zu, heißt es. Durch die Motorunterstützung kämen noch mehr Menschen in die Berge. Die Sektion München besitzt neun öffentlich zugängliche Hütten im Alpenraum.
Haben E-Bike-Ladestationen in den Bergen nichts zu suchen?
Der Deutsche Alpenverein, mit über 1,2 Millionen Mitgliedern der größte Bergsportverband der Welt, wolle E-Bikes nicht „generell verteufeln“, beteuert Pressesprecher Thomas Bucher. Der Hauptverein werde das motorgestützte Mountainbiken aber nicht fördern. Bucher: „Der Alpenverein kümmert sich in erster Linie um den nicht motorisierten Bergsport.“
Gleichwohl könnten die örtlichen Sektionen selbst entscheiden, ob sie auf ihren Hütten Ladestationen für E-Bikes betreiben. Solche Strom-Tankstellen gibt es beispielsweise auf der bei Radlern beliebten Gufferthütte im Rofangebirge und auf der Otto-Mayr-Hütte in den Tannheimer Bergen, die der DAV-Sektion Augsburg gehört.
Die im vergangenen Jahr in Betrieb gegangene Ladestation werde gut angenommen, sagt Hüttenwirtin Petra Wagner. Es habe aber heftige Diskussionen gegeben, ob Ladestationen in den Bergen überhaupt angeboten werden sollen.
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