Forsa-Umfrage sieht SPD erstmals unter 20 Prozent
In der jüngsten Forsa-Umfrage erreicht die SPD keine 20-Prozent mehr, nach 24 Jahren das erste Mal wieder. Jedoch steigt auch die Zahl der Unentschlossenen.
Die SPD rutscht in der jüngsten Forsa-Umfrage in der Wählergunst erstmals seit vielen Jahren unter die 20-Prozent-Marke. Sie sackte im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte auf 19 Prozent. Damit fiel die SPD nach 24 Jahren zum ersten Mal unter die 20 Prozent, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" und des Fernsehsenders RTL hervorgeht.
Zahl der Unentschlossenen steigt
Die Unionsparteien CDU/CSU behaupten dagegen ihre 34 Prozent. Die Grünen gewinnen einen Punkt hinzu auf 14 Prozent, während die Linke bei 9 Prozent bleibt. Die FDP verliert einen Punkt und kommt auf 7 Prozent. Dagegen steigt die AfD um einen Punkt auf 11 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen nimmt um zwei Punkte auf 29 Prozent zu. dpa
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Der Niedergang der Volksparteien ist tatsächlich beachtlich. In der Printausgabe findet sich ein Leitartikel von Walter Roller, in dem ein Vergleich zwischen Deutschland und Österreich dargestellt wird. Walter Roller warnt vor ähnlichen Entwicklungen, dem Erstarken der AfD. Er warnt zurecht.
Bei seiner Ursachenforschung kommt er jedoch nur zu dem Ergebnis, die Flüchtlinge und der Euro wären Schuld sowie das Unvermögen der Politik, diese Herausforderungen zu lösen. Diese Analyse greift leider viel zu kurz, weil die Abkehr von den Volksparteien seit Jahren zu beobachten ist. Zudem hat die SPD spezifische Probleme, die mit Flucht und Euro nichts zu tun haben: Entwicklung der Arbeiterschaft, Globalisierung und die jüngste Politik der Partei. Die Union hat andere Probleme, weil sie sich nach links bewegt hat.
Meine Analyse etwas ausführlicher unter
http://az-beobachter.blogspot.de/2016/05/walter-rollers-alarmierender-niedergang.html
Jetzt ist die SPD da wo sie hingehört.
Fraglich ist doch ob es die Volksparteien, so wie wir sie kannten, eigentlich noch gibt. Ich meine: nein. Gründe gibt es sicherlich nicht nur einen. Ich sehe einen Grund in der "Pluralität" des Volkes, d.h. es gibt nicht mehr die klassischen Ausrichtungen wie Links, Mitte und Rechts. Es gibt viel mehr Schattierungen, also Zwischentöne und diese wiederum sind folgen aus der Vielfalt der medien, sprich der Informationsquelle, die man heute hat. Vor 40 Jahren war das eben z.B. nur: die Tageszeitung, der Radio, das TV (eingeschränkt) und der Stammtisch. Alleine durch das "Netz" haben sich die Quellen stark erweitert.