Bling, Bling: Jay-Z ist der erste Rap-Milliardär
So klingt die Zeitenwende: Der Rap hat mit dem ehemaligen Drogendealer und jetzigem Weltstar Jay-Z seinen ersten Milliardär.
Für die Wort-Kombination Musiker und Milliardär hat es bislang nur eine Lösung gegeben. Mag Mick Jagger als härtester Vertragsverhandler gelten, Gene Simmons der unermüdlichste Reibachmacher sein – der eine muss ja mit den Rest-Stones, der andere mit den Kiss-Brüder teilen. Der verbürgte Treffer lautet: Paul McCartney, auch weil er sehr weitgehend über die Rechte am Beatles-Material verfügt.
Jay-Z hat laut Forbes-Liste nun eine Milliarde Dollar am dem Konto
Aber jetzt hat er Gesellschaft erhalten – und die Besetzung passt gleich mehrfach. 1. Der Bereich Rap/HipHop ist ja bereits seit längerem die kommerziell erfolgreichste Musiksparte weltweit. 2. Es gibt ein Königspaar dieser Branche, dessen weiblicher Teil inzwischen auch die Jahrzehnte lange Pop-Regentin Madonna in den Schatten stellt: Beyoncé. 3. Es ist mit dem 49-jährigen Shawn Carter einer, bei dem man jetzt nicht meinen muss, der stünde in der Blüte seines künstlerischen Schaffens.
Jay-Z also. So ist er bekannt (gesprochen in etwa „Tschäi-si“, weil bei den Amis das Z ja nicht „sett“ lautet, sondern wie ein stimmloses C). Er schillert nun gülden über all den Träumen, von denen Legionen von Rappern künden, seit die Branchen-Pioniere mit der Schilderung des harten Alltags in Schwarzen-Gettos Erfolge feierten und auch bei weißen Mittelstands-Kids cool wurden. Kohle, Karren, Goldschmuck – in Szenesprache: Bling Bling.
Nachdem Kollegen wie Dr. Dre und P. Diddy knapp unter der Milliarde Dollar an Vermögen liegen, hat Jay-Z sie nun laut Forbes durchbrochen. Und ist dabei längst mehr Unternehmer als Künstler. Beteiligt an französischen Champagner- und Cognac-Marken, am Fahrdienstanbieter Uber, besitzt Immobilien, eine Kunstsammlung – und er betreibt Musik als Entertainment-Business. Der Klang der Zeit.
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