Brandstifter haben wohl die Flüchtlingsunterkunft in Nauen angezündet
Eine Sporthalle ist im brandenburgischen Nauen niedergebrannt, wenige Tage vor dem Einzug der Flüchtlinge. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Eine geplante Notunterkunft für Flüchtlinge im brandenburgischen Nauen ausgebrannt - wenige Tage bevor die Menschen dort einziehen sollten. Wie die Polizei in Potsdam mitteilte, hatte sich das Feuer in der Sporthalle am frühen Dienstagmorgen auf das gesamte Gebäude ausgebreitet. Ein technischer Defekt sei höchst unwahrscheinlich. Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen von Brandstiftung aus. Der Staatsschutz ermittele, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.
Detlef Fleischmann, Bürgermeister von Nauen (SPD), zeigte sich tief betroffen. "Wenn es Brandstifter sind, sind es für mich Verbrecher", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe immer wieder rechtsextremistische Hetze in den sozialen Netzwerken. In den vergangenen Wochen sei es aber eher ruhig gewesen, nachdem die beiden Täter nach mehreren Anschlägen auf Parteibüros der Linken und der SPD gefasst worden seien.
In Nauen gab es Demonstrationen gegen Aufnahme von Flüchtlingen
Mehrfach gab es auch Demonstrationen gegen die geplante Aufnahme von Asylbewerbern. Im Februar war eine Stadtverordnetenversammlung zu dem Thema von rechtsextremen Demonstranten gestört worden. Die Sitzung musste abgebrochen werden. Gegen die Rechtsextremen hatten sich allerdings zahlreiche Bürger gewandt und immer wieder Gegendemonstrationen organisiert.
Die Feuerwehr war gegen 2.30 Uhr alarmiert worden. Das Feuer war laut Behörden vermutlich aber schon deutlich früher ausgebrochen. Die Feuerwehr habe sich daher dazu entschlossen, die Halle kontrolliert abbrennen zu lassen. Spezialisten sollten die Brandursache am Vormittag eingehender untersuchen.
Der Landkreis Havelland hatte im Juli angekündigt, dass die Halle der vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen dienen soll. Vorgesehen war eine Nutzung von September bis Jahresende. Die ersten mehr als 100 Asylbewerber sollten in den nächsten Tagen dort untergebracht werden. dpa/AZ
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