Breite Kritik geplanter Liberalisierung des Waffenrechts
Berlin/Erfurt (dpa) - Die Pläne von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) für eine Lockerung des Waffenrechtes haben breite Kritik ausgelöst. Auch aus der CDU kam Ablehnung.
Die Direktorin des Erfurter Gutenberg-Gymnasiums, Christiane Alt, sagte der in Erfurt erscheinenden "Thüringer Allgemeinen", die Entscheidung, das Waffenrecht nach der Bluttat an ihrer Schule im Jahr 2002 zu verschärfen, sei keine Entscheidung aus der Betroffenheit heraus, sondern längst überfällig gewesen. Es gebe keinerlei Anlass, dies jetzt rückgängig zu machen.
Bei dem Attentat im April 2002 hatte ein 19-Jähriger 16 Menschen erschossen. Danach war das Mindestalter für den Erwerb und den Besitz von großkalibrigen Gewehren und Pistolen für den Schießsport von 18 auf 21 Jahre erhöht worden.
Kritik kam von der SPD, den Grünen, der FDP und der Gewerkschaft der Polizei. Auch Thüringer Unions-Politiker stellten sich gegen Schäuble. Die Fraktionschefin der CDU im Thüringer Landtag, Christine Lieberknecht, lehnte eine Liberalisierung des Waffenrechts grundsätzlich ab. "Gerade großkalibrigen Waffen sind extrem gefährlich", sagte sie der "Thüringer Allgemeine". Die Entscheidung, die Altersgrenze heraufzusetzen, sei sinnvoll gewesen. Der SPD- Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider sagte der Zeitung, es gebe keinen Grund, der eine Liberalisierung des Waffenrechts rechtfertige.
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