
Auch im Wahlkampf sollte man alle Tassen im Dorf lassen


Im Eifer des Gefechts vergreifen sich Politiker wie Armin Laschet schon mal in der Floskel. Aber kein Problem: Es ist noch kein Kanzler vom Himmel gefallen. Eine Glosse.
Lassen Sie uns über Floskeln reden. Warum? Um diese Frage mit einer solchen zu beantworten: Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Spekulationen. Stand jetzt können wir jedenfalls weder dementieren, noch bestätigen, dass dieser Text etwas mit der Bundestagswahl zu tun hat.
Allerdings gibt es belastbare Hinweise auf einen Zusammenhang. Schließlich befinden wir uns im Wahlkampf – quasi Hochsaison für Plattitüden, die Politikerinnen und Politiker jederzeit aus dem Satzbausteinekasten ziehen können um Zeit zu gewinnen. Oder weil sie einfach müde sind vom ständigen Gefragtwerden.
Nehmen wir das Fernseh-Triell, in dem sich zwei gestritten haben und der Dritte sich gefreut hat: Olaf Scholz hat laut einer Umfrage gewonnen. Aber er sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Denn es ist noch kein Kanzler vom Himmel gefallen. Und selbst für Armin Laschet ist nicht aller Tage Abend. Die Wahrheit liegt in der Urne. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, von nichts kommt nichts und das Glück ist mit den Tüchtigen.
Angriff ist die beste Verteidigung, dachte sich also der CDU-Chef und warf die Flinte nicht ins Korn. Allerdings kam er bei einer Attacke im Satzbausteinekasten durcheinander und forderte die grüne Kontrahentin Annalena Baerbock auf, mal die Tassen im Schrank zu lassen. Was uns unweigerlich zur Frage bringt, ob die Kirche noch im Dorf ist und ob das der Tropfen gewesen sein könnte, der dem Fass den heißen Stein ausgeschlagen hat. Oder so ähnlich halt.
Vielleicht war es ja auch eine subtile Botschaft an Markus Söder, der mit der Auswahl seiner Kaffeetassen gerne subtile Botschaften aussendet. Aber wer weiß das schon?
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