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  3. Bundestagswahl: Politikberater Michael Spreng: Steinbrück muss werden wie früher

Bundestagswahl
17.08.2013

Politikberater Michael Spreng: Steinbrück muss werden wie früher

Politikberater Michael Spreng sagt: "Steinbrück kann man nicht mehr so viel raten, denn der Zug ist abgefahren."
Foto: Karlheinz Schindler, dpa

Für Peer Steinbrück ist der Zug für die Wahl 2013 bereits abgefahren, sagt Politikerater Michael Spreng. Merkel sei der Sieg kaum noch zu nehmen.

Was hat Sie zuletzt geärgert?

Spreng: Der Ausspäh-Skandal.

Nicht der Wahlkampf? Von dem heißt es, er sei der langweiligste seit Jahren.

Spreng: Union und SPD verweigern den Wahlkampf: Frau Merkel, weil sie keinen führen will. Und Herr Steinbrück und die SPD, weil sie keinen Wahlkampf führen können.

Haben Sie denn schon ein großes Wahlkampfthema ausgemacht?

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Spreng: Nein. Es gibt kein beherrschendes Thema. Es geht im Grunde nur um die Frage: Soll Merkel Kanzlerin bleiben, oder nicht? Weder die Abhöraffäre oder „Euro Hawk“ noch der Mindestlohn oder das Betreuungsgeld sind Wahlkampfthemen geworden.

Kommt es noch, dieses möglicherweise wahlentscheidende Wahlkampfthema?

Spreng: Der Wahlkampf wird weiter vor sich hin dümpeln. Das ist eine Verachtung den Wählern gegenüber, denn die Wähler haben Anspruch auf Wahlkampf. Sie haben Anspruch auf einen Kampf um die besseren Zukunftskonzepte, die bessere Politik, die besseren Kandidaten. Dieser Wahlkampf findet nicht statt, insofern sind die Wähler um den Wahlkampf betrogen.

Wahl 2013: Angela Merkel wird wieder Kanzlerin

Alles plätschert also vor sich hin – und am Ende ist Merkel wieder Kanzlerin?

Spreng: Davon gehe ich aus. Es gibt weder eine Abwahl- noch eine Wechselstimmung.

Oder Steinbrück wird Kanzler, weil es CDU/CSU nicht gelingt, ihre eigenen Wähler zu mobilisieren.

Spreng: Die CDU konnte eigentlich immer ihre Wähler mobilisieren. Nein, ich sehe nicht, wie die SPD im Wahlkampf noch die Kurve kriegen will. Steinbrück ist ein angeschlagener Kandidat, der nur noch versuchen kann, einigermaßen ehrenwert den Wahltag zu erreichen.

Was muss Merkel tun, um die Wahl noch zu verlieren?

Spreng: Da kann sie nichts tun. Natürlich, eine unvorhergesehene Euro-Krise könnte ihr schaden, aber aus heutiger Sicht ist kein Ereignis erkennbar, das den Wahlkampf nochmals wendet. Dieser Wahlkampf wird, wie leider schon einige vor ihm, als unattraktiver, unspannender und nicht konfrontativer Wahlkampf in die Nachkriegsgeschichte eingehen.

Warum kommt Steinbrück nicht aus den Puschen?

Spreng: Er ist schwer angeschlagen durch die ganzen Pannen, die er und seine Wahlkämpfer hingelegt haben. Und er hat an Authentizität eingebüßt. Im Wahlkampf müssen die „drei P“ zusammenpassen: Person, Partei, Programm. Steinbrück hat sich einem SPD-Kurs unterworfen, der nicht seiner ist. Das merken die Wähler, sie sind ja nicht so dumm, wie das Politiker häufig glauben.

Würden Sie ihm raten, ein bisschen kantiger aufzutreten? Vielleicht wie ein Wolfgang Kubicki der SPD?

Spreng: Steinbrück kann man gar nicht mehr so viel raten, denn der Zug ist abgefahren. Außer vielleicht das: Er muss wieder der alte Steinbrück werden, der kantige, der unbequeme, der sagt, was ist. Das war der glaubwürdige Steinbrück.

Peer Steinbrücks Wahlkampf ist bisher "unterirdisch"

Bitte ergänzen Sie: Der bisherige Wahlkampf von Peer Steinbrück ist ...

Spreng: ... unterirdisch.

Der bisherige Wahlkampf von Angela Merkel...

Spreng: ... findet nicht statt.

Und weiter: Die Mundwinkel von Angela Merkel...

Spreng: ... entsprechen nicht ihrer Lage und nicht der Lage Deutschlands.

Die Mundwinkel von Peer Steinbrück...

Spreng: ... sind auf jeden Fall nicht zu einem Lächeln verzogen.

Sie sind kein großer Freund von Peer Steinbrück, oder?

Spreng: Doch, ich hab ihn immer sehr geschätzt, als Finanzminister, als Klartext-Redner. Deshalb bin ich auch so enttäuscht, weil es diesen Steinbrück nicht mehr gibt.

Wie stark kommt es auf Äußerlichkeiten an, wie stark auf Inhalte?

Spreng: Die Art des Auftretens spielt eine Rolle. Herr Steinbrück hat ein Empathie-Problem. Ein Bekannter von mir ist extra zu einer Veranstaltung gefahren, um ihn zu sehen. Da warteten mehr als ein Dutzend Autogrammjäger und Schaulustige auf Steinbrück – und der ist mit gesenktem Kopf an ihnen vorbeimarschiert und hat keinen gegrüßt.

Sie kennen sich aus mit scheinbar aussichtslosen Situationen. 2002 haben Sie Edmund Stoiber (CSU) im Bundestagswahlkampf unterstützt. Damals galt der Kanzlerkandidat als fahrig, als „Behördenmensch“, am Schluss fehlten nur wenige tausend Stimmen. Stoiber hat sie kurz nach seinem katastrophalen TV-Auftritt bei Sabine Christiansen engagiert. Was haben Sie mit ihm angestellt?

Spreng: Ich habe dafür gesorgt, dass der wahre Stoiber zum Vorschein kam. Ich halte ihn für einen sehr seriösen, idealistisch motivierten Politiker. Im Laufe des Wahlkampfs gelang es, sein Negativ-Image zu korrigieren.

Was hätte ein Sieg Stoibers für Ihre Karriere bedeutet?

Spreng: Vielleicht hätte er mir das Amt des Regierungssprechers angeboten, vielleicht auch nicht. Für mich war es ein zeitlich begrenztes, ein großes Abenteuer. Ich habe viel über Politik gelernt.

Die Kanzlerin ist "eine geerdete, uneitle Politikerin geblieben"

Frank Stauss schreibt in seinem Buch „Höllenritt Wahlkampf“: „Autosuggestion ist die Grundqualifikation für einen Wahlkämpfer.“

Spreng: So ist es. Erst muss man sich selbst einreden, dass man es schaffen kann. Dann kann man versuchen, es den Wählern einzureden. So werden Wahlkämpfe geführt.

Warum tut sich jemand so einen Wahnsinn wie einen Wahlkampf überhaupt an?

Spreng: Zum Ersten: Es ist die hohe Zeit der Demokratie. Zum Zweiten: Wenn man als Politiker etwas werden will, muss man eben da durch.

Was schätzen Sie an Merkel?

Spreng: Sie ist eine geerdete, uneitle Politikerin geblieben. Und sie hat eine stoische Ruhe, ihre Politik einfach weiterzumachen. Das muss man nicht immer richtig finden, aber es ist schon bewundernswert, wie sie ihre Bahnen zieht – unbeeinflusst von Medien, anderen Parteien oder gegnerischen Kandidaten.

Was schätzen Sie an Steinbrück?

Spreng: Seine Geradlinigkeit, seine Sprüche, sein Fachwissen.

Und was an Frank Stauss?

Spreng: Er ist ein erfahrener Wahlkämpfer und Werber.

Wie haben Sie es eigentlich geschafft, zu Ihrer eigenen Marke zu werden?

Spreng: Ich war Journalist, ich war Politikberater. Ich bin in der Lage, zwischen Medien und Politik zu vermitteln, insofern habe ich eine Rolle, die nicht viele in Deutschland haben. Mein Blog „Sprengsatz“ hat zudem etwa 180 000 Besucher im Monat, das ist für eine One-Man-Show nicht schlecht. So hat sich aus diesem Journalisten Spreng die kleine, bescheidene Marke Spreng entwickelt.

Was wäre die größte Herausforderung für Sie? Der SPD zum Wahlsieg in Bayern zu verhelfen?

Spreng: Ich bin kein Mann für Himmelfahrtskommandos.

Michael Spreng wurde 1948 in Darmstadt geboren. Bereits vor seinem Abitur, 1968, schrieb er für die Zeitung „Frankfurter Neue Presse“, bei der er auch volontierte.

Spreng machte im Springer-Verlag Karriere. Von 1983 bis 1989 war er dann Chefredakteur des Kölner „Express“, danach Chefredakteur der „Bild am Sonntag“. Das blieb er bis zum Oktober 2000. Seitdem arbeitet er als Medien- und Kommunikationsberater.

2002 wurde er Wahlkampfmanager des Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, Edmund Stoiber. 2004 beriet er den CDU-Politiker Jürgen Rüttgers im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf.

Blog Michael Spreng kommentiert unter www.sprengsatz.de das politische Geschehen.

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