Bundeswehr setzt erstmals schwerste Waffe ein
Die Bundeswehr hat am Wochenende erstmals ihre schwerste Waffe eingesetzt. Zuvor hatten Aufständische dutzende Menschen getötet und auch deutsche Soldaten angegriffen.
Die Bundeswehr hat in Afghanistan erstmals ihre neuen Panzerhaubitzen in einem Gefecht mit Aufständischen eingesetzt.
Das schwere Geschütz feuerte nach Bundeswehrangaben am Samstag fünf Schuss ab, um die Bergung eines durch einen Sprengstoffanschlag beschädigten Fahrzeugs zu ermöglichen. Dabei sei scharfe Munition zum Einsatz gekommen, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Es war nach Einschätzung von Experten der erste Einsatz von schwerer Artillerie in der Geschichte der Bundeswehr überhaupt.
Im Unruhedistrikt Char Darah bei Kundus waren bei der Detonation von zwei Sprengfallen am Samstag zwei Bundeswehrsoldaten leicht verletzt und Bundeswehrfahrzeuge beschädigt worden. Das Artilleriegeschütz vom Typ Panzerhaubitze 2000 war Ende Mai nach Afghanistan verlegt worden. Über die näheren Umstände des Beschusses gab es zunächst keine Angaben.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte im April die Verlegung der schweren Geschütze nach Kundus angeordnet. Die Haubitze soll den Soldaten in den immer häufigeren Gefechten mit den radikalislamischen Taliban Rückendeckung geben. Mit der 155- Millimeter-Kanone können vom Feldlager aus Ziele in einem Umkreis von 40 Kilometern auf 20 bis 30 Meter genau getroffen werden. Im Süden Afghanistans wird die Haubitze seit 2006 von den Niederländern genutzt. dpa
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